Abt. hinkend oder nicht - heute: Kesslervergleich II


Sollen wir einer vergleichenden Modellrechnung der Abt. Stadtentwicklung, die das Stadtwohnen als Gewinnerin darstellt, blind vertrauen? Nein. Also: Die Bilanz der Modellrechnung, in der offiziellen Lesart (da steht, zu Kesslers Entlastung, schon der Mumpiz vom "CO2-Verbrauch" [sogar der VCS schwafelt solchen Unsinn]):

Familie Müller Basel und Familie Fischer Magden
Die finanzielle Bilanz ist ungefähr ausgeglichen, allfällig steigende Energiepreise nicht miteinberechnet. Familie Müller hat rund 150 Stunden pro Jahr mehr Freizeit als die Familie Fischer. Die Familie Fischer verbraucht rund 10 Mal mehr CO2 als die Familie Müller. Mit energiesaniertem Haus und 3-Liter-Auto verbraucht die Familie Fischer rund 3 x mehr CO2 als die Familie Müller.
Die tatsächlichen Zahlen: Die Landeier in Magden, wohnhaft in einem der gut 900 Einfamilienhäuser in der Gemeinde, verdienen im Modell netto gleich viel wie die Stadtindianer: 160'000.-. Damit gehört die Familie zu den Reichen in Magden. Denn das durchschnittliche Doppelverdienerpaar im Aargau versteuert "nur" rund 120'000. Aber nehmen wir halt an, der pendelnde Partner arbeite in Basel in der Pharma. Steuern zahlen die Magdener, laut Angaben des Kessler-Modells, 43'729.- für ihre 160'000.-. Als Quelle für die Zahl wird auf Comparis verwiesen. Also geben wir dort mal die Daten ein: verheiratet, 160'000 steuerbares Einkommen (brutto also noch deutlich höher) und nach Abzug der Hyposchuld spekulieren wir auf immer noch ein Vermögen von üppigen 500'000, dann kommt der Dienst, mit 2 Erwachsenen und 1 Kind unter 18, aber nur auf 32'079.-! Da mogelt Kessler schon mal 11'650.- Steuern mehr rein, die die Magdener gar nicht zahlen! Damit ist die finanzielle Bilanz alles andere als "ungefähr ausgeglichen", wie das Kessler-Modell behauptet! Statt Müller 59'349.- zu Fischer 61'987.- haben die Fischers 73'637.- zur Verfügung "nach Abzug Steuern, Krankenkassenprämien, Miete, Kosten Mobilität und Kosten Energie für Wohnen"! Also satte 24% mehr (fairerweise sei gesagt: Comparis gibt auch für Basel, mit denselben Parametern, einen tieferen Steuerbetrag an: 38'314.-, statt 49'737.-). Von dem Überschuss (egal wie hoch) können die Fischers sich nun beim Ablasshandel von myclimate für läppische 250.- ihren gesamten CO2-Ausstoss kompensieren lassen und dann auch wieder ruhig schlafen wegen der Klimaerwärmung. Sie sind fein raus, "CO2-Verbrauch"s-mässig sogar feiner als die Müllers!
Und die Zeit? Das Modell geht davon aus, dass nur 1 Person pro Familie täglich arbeiten geht. In Basel werden 5 Minuten budgetiert für einen Arbeitsweg von Müller in den Roche-Turm, in Magden 20 Minuten pro Weg. So ein Mumpiz! Wer im Publikum, wohnhaft in Basel, braucht zu Fuss, mit Velo oder öV nur 5 Minuten bis zur Arbeit? Eben. Kaum jemand. Alle brauchen länger! Bei mir zumindest dauert ein Weg schon länger als die für die Magdener budgetierten 20 Minuten. Der Zeitvergleich ("Familie Müller [Basel] hat rund 150 Stunden pro Jahr mehr Freizeit als die Familie Fischer [Magden].") ist völlig absurd und unbrauchbar! Vor allem, weil die ambitionierte Frau Müller im Roche-Turm garantiert immer Überstunden macht, die den kurzen Arbeitsweg x-fach auffressen! Und das war's dann mit dem schönen Schein, den Herr Kessler da aus seiner Abteilung kolportiert. Tschüss Müllers Vorteil! Die Fischers in Magden können sich ins Fäustchen lachen.

Merke: a) Misstraue allen Modellrechnungen der Stadtentwicklung, die das Stadtwohnen propagieren mit dem Argument des tieferen (augenrollend) "CO2-Verbrauchs", b) Landwohnen lohnt sich für Gutverdienende finanziell und c) die Stadtentwicklung braucht dringend validere Argumente!


Ich verstehen nicht wie Thomas Kesslers Juffeltum in besserem Licht betrachtet werden könnte. Der Arme ist doch völlig überfordert.

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[gelöscht]

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könnt'ihr doch wieder rausnehmen auf Infamy, oder?

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könn'wir,

resp. kann fuzzy. wenn ihm drum is. mal schauen.

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