Ich weiss, ich wiederhole mich. Aber gestern hat sich die Basler Regierung hinter die Idee ihres Regierungspräsidenten gestellt, der glaubt, das Kasernenareal mit einem seitlichen Schlitz aufwerten zu können.

Ja, wenn man sich ganz nach hinten begibt, zum Lokal der Pro Senectute oder zum "Spielestrich", dann wird man den ca. zehn Meter breiten Durchstich sehen. Von einem Blick auf den Rhein kann aber keine Rede sein. Ist ja anscheinen auch gar nicht gewollt, was in den Worten des Regierungsrates so klingt:

"Ein zentraler Durchgang durch den rheinseitigen Kopfbau wurde ebenfalls geprüft, stellte sich jedoch aktuell sowohl funktional als auch wirtschaftlich als nicht realisierbar heraus."

Im Klartext: Die Neugestaltung des Kasernenareals darf nicht viel kosten und schliesslich ist der Kopfbau als Akustikpuffer, der die Gäste des Trois Rois gegen den Lärm von Basel Tattoo und Herbschtmäss schützen soll, ganz funktional.

Und was bringt der Seitenschlitz sonst noch? Schaut selbst:

Auf dem Klingentalweglein gibt's nicht gerade sehr viel Neues, auch wenn der Regierungsrat hier von einer Aufwertung spricht.

Und auf der Rheinseite des Bollwerks wird ebenfalls nicht gerade viel in Bewegung geraten. Die Schirme deuten auf einen Gastrobetrieb hin. Immerhin sind auf dem Bild die Bauabschrankungen weg, die die Nutzer des Plätzchen am Rhein vom Steinschlag des offensichtlich baufälligen Kopfbaus schützen soll.

Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von mehr oder weniger jungen JungpolitikerInnen hat eine Inititiative für einen Durchstich zum Rhein lanciert und fast schon eingereicht. Allerdings liegen auch im Initiativkomitee die Meinungen, wie gross und wo durchstochen werden soll, weit, sehr weit auseinander.

Also wird es wohl beim Seitenschlitz bleiben. Und der kostet ohne "Aufwertung" des Klingentalwegleins rund 3,8 Millionen Franken.