Abt. Falsche Signale


Der Basler Grosse Rat hat dem Theater Basel mit grossem Mehr einen einmaligen Strukturbeitrag von 1,5 Millionen Franken gewährt. Damit kann nach dem unsäglichen Nein des Baselbiets zu einer Aufstockung der Subventionen zumindest ein Zusammenbruch abgewendet werden.

Soweit die Fakten.

Die Basler Grossräte taten sich nach eigenen, wiederholt geäusserten Aussagen schwer mit diesem Beschluss. Das sei ein falsches Signal ans Baselbiet, wurde gesagt. Auch bazonline betet dies in einem ersten Kurzkommentar nach:

"Basel-Stadt, das haben fast alle Redner der heutigen Debatte zurecht klar gemacht, darf nicht für den Nachbarkanton in die Bresche springen. Damit wäre ein falsches Signal gesetzt."
Warum denn? Haben wir denn nicht erst eben zur Kenntnis genommen, dass es um die Basler Staatsfinanzen so viel besser steht als ursprünglich angenommen? Angenommen vor ca. vier Jahren. als Basel-Stadt seine Subventionen an das Theater Basel um beinahe den Beitrag gekürzt hatte, den das Baselbiet nun nicht auszugleichen bereit war.

Will man jetzt, nur um gegenüber dem Baselbiet das "richtige Zeichen" zu setzen, das Theater, das ja alle für so wertvoll und unverzichtbar halten, ausbluten lassen? Das kommt mir vor, wie wenn eine Mutter ihr Scheidungskind verhungern lässt, nur weil der Vater sich weigert, die Alimente zu bezahlen.

Wäre es denn nicht vielmehr das wirklich "richtige Zeichen", gegenüber dem knausrigen Landkanton als starke und selbstbewusste und prosperierende Stadt aufzutreten. Dazu gehörte auch, die Absicht, die Eintrittspreise für Nicht-Baselstädter zu erhöhen, fallenzulassen. Ein Theater mit "Einheimischentarifen" wäre ein wohl europaweit einmaliger Ausrutscher und ein Signal der Kleinkariertheit, das zudem die kulturfernen Kreise völlig kaltlassen dürfte.

PS: Wenn sich die beiden Basel wirtschaftlich so wie jetzt weiter entwickeln, kann die reiche Stadt den bald bankrotten Landkanton in wenigen Jahren für einen symbolischen Franken zurückkaufen. Vielleicht wäre es geschickt, heute bereits ein Sanierungskässeli einzurichten.


Wohl gesprochen, Lieber!

Und meine Frage, ob sie in Berlin auch gesonderte Eintrittspreise für Leute aus dem Umland haben, ist auch schon beantwortet. Wobei, getrennte Kassen wie früher bei der Einwohnerkontrolle hätten schon was.

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Die Vorstellungen der "Basler Zeitung"

Ich weiss nicht warum, aber die "Basler Zeitung" hat ab und zu etwas Unbelehrbares. Etwa wenn sie im Zusammenhang mit der finanziellen Rettungsaktion für das Theater Basel schreibt:

Mit kantonalem Notkredit und Sponsoring ist die Spielzeit 2011/2012 also gerettet, wobei allerdings gegenüber dem jetzigen Programm zwei Vorstellungen gestrichen werden.
Zwei Vorstellungen streichen? Damit lässt sich wohl kaum etwas einsparen. Angesichts der entgehenden Eintrittsgelder wohl eher im Gegenteil. Gemeint sind nicht Vorstellungen, sondern Produktionen. Unter dem Strich wären dies ca. 30 Vorstellungen plus Vorbereitungs- und Probezeit etc. Wir haben hier schon einmal auf dieses Missverständnis hingewiesen, aber ...

... kommen wir zur Spendensammlung BaZ hilft dem Theater Basel, die etwas zu harzen scheint. Bis 500'000 Franken ging es laut Eingenlobigkeit der Sammelzeitung ganz gut, irgendwie scheint aber die halbe Million etwas Grenzwertiges zu haben. Es geht nicht weiter.

"Wir sammeln die Millionen", verkündete Herausgeber Papa Mo am 19. Februar grossmundig. "Die Viertelmillion ist geknackt", hiess es am 3. März. "Beharrlich dem Ziel entgegen", hiess es tags darauf. "Es läppert sich langsam, aber sicher zusammen", schrieb die Sammelzeitung am 18. März schon etwas zurückhaltender. Und mit dem Titel "Durst nach Theater und Subventionen" vom 30. März gibt man schon fast zu, dass es nicht richtig vorwärts geht ...

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