Abt. Mikropolitik - heute: Basta! sagt 2 X Ja!


BastA! teilt soeben mit:

<Unterbrecherwerbung>

Zweimal Ja zur Initiative „zum Schutz von Basler Familiengartenarealen“ und zum diesbezüglichen Gegenvorschlag mit Stichentscheid zugunsten des Gegenvorschlags. Es gibt überhaupt keinen triftigen Grund, die Familiengartenareale zu überbauen. Zwar rechnet das kantonale statistische Amt in den kommenden Jahren mit einem Bevölkerungszuwachs und damit auch mit einem erhöhten Bedarf an Wohnraum in der Grössenordnung von 8'800 neuen Wohnungen bis ins Jahr 2035. Doch dieser Bedarf könnte problemlos im bereits überbauten Gebiet durch Verdichtung und Umnutzungen – zum Beispiel der Bahn-, Hafen- und Spitalareale – gedeckt werden. Das Bau- und Verkehrsdepartement hat in diesem Bereich ein Potential von 15'000 Wohnungen geortet. Zum Vergleich: Laut Gegenvorschlag sollen auf den zur Überbauung vorgesehenen Familiengartenarealen gerade mal 1'700 Wohnungen vorwiegend im oberen Preissegment entstehen. Es kann also keine Rede davon sein, dass eine Annahme der Initiative oder des Gegenvorschlags die Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt gravierend einschränken würde. Für die Baulobby und die Immobilieninvestoren sind die Familiengartenareale vor allem interessant, weil sie Bauten für Gutbetuchte an attraktiver Wohnlage ermöglichen. Die Familiengärten hingegen werden nicht von Villenbesitzern benutzt, sondern vorwiegend von Menschen, die in teils engen Mietwohnungen leben. Gerade wenn die Bevölkerung Basels weiter wächst, ist die Stadt auf solche Grünflächen und Freiräume angewiesen. Der Gegenvorschlag inklusive Zusatzvereinbarung ist unseres Erachtens ein guter, pragmatischer Kompromiss. Wenn dieser Kompromiss nun von den Bürgerlichen scharf angegriffen wird, geschieht dies kaum im Interesse einer vernünftigen Stadtentwicklung. Die Baulobby sieht ganz einfach ihre Felle davonschwimmen. Für das Nein der SP zu Initiative und Gegenvorschlag sind wohl die urbanen, mittelständischen Modernisierungsturbos verantwortlich, denen jedes Fleckchen Grün in der Stadt als Ausdruck einer rückständigen Auffassung von Stadtleben gilt. BastA! steht zum Kompromiss und empfiehlt deshalb, bei der Stichfrage für den Gegenvorschlag zu votieren.

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