Abt. fröhliche Wissenschaft - heute: SystemsX


SystemsX: Das ist dort, wo sie für 200 Millionen Franken u.a. rausfinden, dass Testosteron Frauen nicht bitchy macht. Echt! Das geht so: In der Abteilung "Neurochoice" werkeln u.a. Neuroökonomen, Verhaltensforscher und Hirnspezialisten zusammen. Die wollen die neuronalen, molekularen, zellulären Grundlagen finden dafür, warum Du Deine Biersorte magst. Oder SVP wählst. Ungefähr. Oder auf elektrisch:

Neurochoice is an interdisciplinary project, which proposes a multi-level study for tracing the synaptic and neuronal mechanisms underlying decision-making.
Unten auf der Seite, wo das steht, ist der Hinweis auf eine Mitteilung über ein Resultat aus dieser Küche. Titel:
Testosterone does not induce aggression (2009) - New scientific evidence refutes the preconception that testosterone causes aggressive, egocentric, and risky behavior.
Da steht in der deutschen Version des Communiqués:
Das Vorurteil, Testosteron bewirke beim Menschen aggressives, selbstbezogenes und riskantes Verhalten, wird durch neue Experimente widerlegt. Die Studie der Universitäten Zürich und Royal Holloway London beweist an über 120 Versuchspersonen: Das Sexualhormon mit dem schlechten Ruf kann faires Verhalten fördern, wenn dies dazu dient, den eigenen Status zu sichern. (...) Versuchspersonen mit künstlich erhöhtem Testosteronspiegel machten durchgehend die besseren, faireren Angebote als diejenigen, die Scheinpräparate erhielten.
Hast Du's gemerkt? Erst fällt es gar nicht auf, aber beim zweiten Blick siehst Du: Da ist nur von "Menschen" die Rede. Männer? Frauen? Es geht um Testosteron, es geht um Verhalten, aber es wird nicht differenziert? Respektive, es wird nicht deklariert, wie das Geschlechterverhältnis unter den "Versuchspersonen" war? Auf den dritten Blick wird ersichtlich, warum. Im "Letter" in "Nature", worauf die Jubelmeldung der Unipresseabteilung sich bezieht, lesen wir im Lead:
Here we show that the sublingual administration of a single dose of testosterone in women causes a substantial increase in fair bargaining behaviour, thereby reducing bargaining conflicts and increasing the efficiency of social interactions.
Mit Betonung auf "women". Im Artikel, den's hier ohne Paywall gibt, erfahren wir schliesslich, warum genau 0 Männer bei den Testosteronverhaltenstests einbezogen wurden:
We only recruited women because the parameters (quantity and time course) for inducing neurophysiological effects after a single sublingual administration of 0.5mg of testosterone are known in women (21), whereas these parameters are unknown in men.
Der Satz ist so schräg, man kann ihn kaum übersetzen: Weil bei Frauen die Parameter (Menge und zeitl. Verlauf) bekannt sind, um mit einer Einmaldosis von 0,5mg Testosteron unter die Zunge neurophysiologische Effekte hervorzurufen. Und Fussnote (21) verweise auf den Beleg dafür. Fussnote (21), die irgendwie der Grund sein soll, warum die Untersuchung im Rahmen von SystemsX nur Frauen auf ihre Reaktion auf Testosteron testete, verweist auf den Artikel "Time course of effects of testosterone administration on sexual arousal in women". Dort berichten Holländer davon, was mit der Vagina von 8 Frauen auf Testosteron (oder auf Placebo) passierte, als sie ihnen Pornos zeigten. Soviel zu Fussnote (21). Aber warum in der Pressemitteilung der Uni Zürich unterschlagen und verheimlicht wird, dass keine Männer an den Tests teilnahmen, und nur von "Menschen" die Rede ist, erklärt das auch nicht. Und soll mir jetzt niemand mit der Genderkeule kommen!


Und was...

... passiert mit den Vaginen von testosteronlutschenden, pornoglotzenden Weibern? Nein, sag es mir nicht!

... Link

Doch, das musst Du

Dir anhören:

"Three to 4 1/2 hours after reaching peak testosterone level, we found a statistically significantly increase in genital responsiveness (P =.04). Furthermore, on the day of testosterone treatment, there also was a strong and statistically significant association between the increase in genital arousal and subjective reports of genital sensations (P =.02) and sexual lust (P =.01) after 4 1/2 hours. Conclusions: There is a time lag in the effect of sublingually administered testosterone on genital arousal in women. In addition, a consecutive increase in vaginal arousal might cause higher genital sensations and sexual lust."

Der gefällt mir besonders: "increase in genital responsiveness"! Was "genital" heisst, weisst Du vielleicht. Aber "responsivness"? Kurz: Testosteronlutschen mach sie spitz! Vorschlag: Nachdem SystemsX 120 Frauen Testosteronlutscher verteilt hat, nennen wir das 200 Millionenprojekt um in:

SystemsXXX

Opposition? Wenn keine auftaucht innert der nächsten halben Stunde, änder ich den Titel des Postings entsprechend.

... link

Aber eben.

Sie haben ihnen ja auch noch Pornos gezeigt. Wegen der verzögerten Wirkung in der Vagina musst du ihr also ein Weilchen vorher unauffällig ein Testo-Bonbon verabreichen, dann irgendwann wie aus Versehen die alte Ron-Jeremy-Kassette in den Videorekorder schieben. Der Rest passiert von selbst.

... link

Alternativszenario:

Du gibst ihr das Testobonbon 3 Stunden vor eurer nächsten Paartherapie. Denn das "causes a substantial increase in fair bargaining behaviour, thereby reducing bargaining conflicts and increasing the efficiency of social interactions." Wie die "Neurochoice" Onkelz von SystemsXXX rausgefunden haben!

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Oh Baby ...

Ich wette, dein Vaginaresponsivitätsquotient liegt weit über dem Mittel!

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