Chinablues


angeekelt von der stets tendenziösen berichterstattung über chinas «nobelpreisträger» (warum hat mumia abu jamal, der aus politischen gründen in einer amerikanischen todeszelle schmort eigentlich noch keinen preis?) und die grassierende vergötterung des klapperigen und semidebilen dalaih lama, hatte ich den festen vorsatz, den veranstaltungsmarathon «culture scapes china» zu ignorieren. zumal unter dem patronat der promisken politchristin und bunderätin doris leuthard. aber da ich auf dem klo zwanghaft nach bedruckten seiten asschau halte, die ich noch nicht gelesen hab, musste ich meine meinung ändern. durch schreibtischarbeit mit darmträgheit geplagt, reichte die inhaltsangabe der meister propper-flasche als lektüre für meine sitzung nicht aus. daher griff ich missmutig nach der herumliegenden broschüre zu «culture scapes» und las, voller vorurteile, das editorial. und siehe: wie ein heller sonnenstrahl durch dichte wolken, wärmte mich ein anflug gutmenschlicher intelligenz aus der feder jurriaan cooimans. mit knappen, wohlgewählten sätzen fasst er die unerwarteten begleiterscheinungen des gewaltigen wachstums im reich der mitte zusammen und vermittelt einen eindruck was für eine weltmacht da entsteht. und ohne die probleme zu leugnen zieht er ein zwischenfazit, dass ich keinem kulturfachidioten je zugetraut hätte: «china als grösste staatliche einheit, aber zentral organisiert, sprüht vor enormer vielfalt und produktivität und kreativität .... in den vergangenen 30 jahren entriss china mehr als 300 millionen menschen der armut – ein noch nie dagewesenes ereignis...» statt dissidentenkitsch aus der froschperspektive oder retardierung zur tibethischen theokratie also ein differenziertes, optimistisches und dabei keineswegs unkritisches kulturspektakel? da geh ich doch mal hin.


Dass ich das doch noch erleben darf ...

..., dass hier an dieser Stelle und von dieser Quelle zeitgenössischem Kulturschaffen eine gesellschaftliche Relevanz zugestanden wird. Also nix wie hin zu Culturescapes.

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Meine Liebste macht auch mit. Da musst du hin.

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@supra

ich verneine keineswegs dem zeitgenössischen kulturschaffen jedwelche relevanz. ich lass mir nur nicht scheisse als schokolade verkaufen. das weisst du sehr gut. und naturgemäss hab ich halt eine affinität zu musik und bildender kunst und tiefsitzende zweifel in bezug auf video- und allgemein elektronische kunst. wenn du keine megatomaten auf den augen hast, musst du mir zustimmen, das in diesen segmenten ein riesenanteil unerkannter scharlatane, blender, hochstapler und dilletanten abrahmen. irgendwie fehlt es auc an halbwegs objektiven bewertungskriterien.

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FREE MUMIA!


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Was nicht ist, kann noch werden. Eine Reihe von Auszeichnungen hat Mumia jedenfalls bereits bekommen:

2001 erhielt Abu-Jamal den Erich-Mühsam-Preis der Erich-Mühsam-Gesellschaft für „Personen und Gruppen, die sich mit Zivilcourage und Idealismus für soziale Gerechtigkeit und verfolgte Minderheiten einsetzen“.[46]
Im Oktober 2002 wurde Mumia Abu-Jamal die Ehrenmitgliedschaft der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) verliehen.[47]
Im Oktober 2003 wurde Mumia Abu-Jamal zum Ehrenbürger von Paris ernannt. Der Bürgermeister Bertrand Delanoë erklärte in einer Pressemitteilung, dass die Auszeichnung als Erinnerung an den Kampf gegen die Todesstrafe gedacht sei, die in Frankreich 1981 abgeschafft wurde. Am 29. April 2006 wurde Abu-Jamal ebenfalls zum Ehrenbürger von Saint Denis, einer Vorstadt von Paris, ernannt. Weiterhin wurde eine neu gebaute Straße, die rue Mumia Abu-Jamal im Stadtviertel Cristino Garcia, nach ihm benannt. Gegen die Straßenumbenennung wurden in beiden Häusern des amerikanischen Kongresses Resolutionen Abgeordneter Philiadelphias (Michael Fitzpatrick und Senator Rick Santorum) eingebracht und verabschiedet.[48] Anlässlich des 25. Jahrestages der Tat 2006 wurden in Frankreich seitens eines Ortsverbands der Republikaner Philadelphias Strafanzeigen gegen die Stadtverwaltungen von St. Denis und Paris gestellt.[49] Die Ehrungen für Abu-Jamal führten zu Belastungen für die amerikanisch-französischen Beziehungen.[50]
2008 nahm ihn die internationale Schriftstellervereinigung P.E.N. als Mitglied auf.
Am 4. Juli 2010 erhielt er den „Preis für Solidarität und Menschenwürde“ des Bündnisses für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde e.V. (BüSGM). [51]

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