Wer sagt denn, Zürcher seien arrogant? Ok. Sie sind von sich überzeugt, dies so sehr, dass es schon wieder in Selbsthass überschlägt. So zumindest bringt des der Kommentator einer der beiden besten aller Zürcher Tageszeitungen (nicht die alte Tante) auf den Punkt, wenn er im Hinblick auf die zu erwartenden 1.-Mai-Krawalle schreibt:

"Warum eigentlich immer Zürich? Eine Antwort fällt schwer. Doch dass in unserer Stadt die Drogenszene in den Achtziger- und Neunzigerjahren am schlimmsten war, Sektengurus hier am meisten Opfer finden, die Street-Parade neben Berlin die meisten Leute mobilisiert, die Partyszene immer exzessivere Auswüchse hat und der Sexmarkt und das Rotlichtmilieu am stärksten Boomen, scheint ein Hinweis zu sein, dass Zürich in gesellschaftlichen Entwicklungen stets eine Vorreiterrolle spielt – und dabei jeweils das Augenmass verliert.