dass es jemand mal klipp und klar sagt. Doch soviel ich verstanden habe kommen die meisten Aula-Besetzenden aus Deutschland - und waren schon an verschiedenen Unis gegen Bologna im Einsatz. Sie sind deshalb mit den spezifischen Basler-Univerhältnissen wohl nicht so ganz vertraut wie locals ...
Aber es ist eben schon so, dass die Uni zu einer Art höheren Schule verkommt ...
dies unter meinem eigenen Namen, da ich es tatsächlich nicht schaffe, mir einen alias zu kreieren!

an der Uni Basel immatrikuliert, das müssen sie auch nicht, denn Bologna ist kein Spezifikum der Uni Basel, sondern ein europaweites Punktesystem, das an allen Unis eingeführt wird oder schon eingeführt worden ist. Diese Leute waren vorher schon an anderen Unis ... sie kritisieren nicht Basel an sich, sondern die europaweite Reform der Hochschule, das ist etwas anderes (falls das schlusslicht sich in seiner Basler Ehre düpiert fühlt ... Offenbar wird die Aktion auch vom Rektorat bzw. Unirat bzw. von der interkantonalen Kommission toleriert, denn sonst hätten die alle schon eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch am Hals ... Insofern Sturm im Wasserglas?
Wobei meine Frage noch interessant ist: wer ist eigentlich befugt, eine Anzeige zu erstatten bzw. wer ist nun eigentlich der Hausherr bzw. die Hausdame des Kollegiengebäudes? Denn nur dieser könnte eine allfällige Räumung des Gebäudes in die Wege leiten ...

...der eine Räumung in Gang setzen könnte, ist der Rektor. Hierfür müsste er der Polizei allerdings erlauben, das Unigelände zu betreten - was er, wenn ihm die universitäre Autonomie etwas wert ist, nicht tun wird. Ausserdem gibt es keinen Grund zu eskalieren. Ich denke allerdings, dass diese Unabhängigkeit bei der nächsten Reform fallen wird, da die Gründe dafür langsam ins historische Dunkel sinken.

kann, bedeutet die sog. 'politische Autonomie' 1996 die Tatsache, dass die Uni BS nicht mehr dem Erziehungsdepartement BS unterstellt sein sollte, d.h. die Poltik sollte nicht mehr das letzte Wort haben wenn es z.B. um Berufungen von Professor/innen ging. Und soviel ich weiss liegt nun der Endentscheid darüber beim Unirat und nicht bei der interkantonalen Trägerschaft der Uni BS. Der Staatsvertrag zwischen BL und BS schweigt sich über diese konkrete Frage aus, es gibt auch keine diesbezügliche "Delegation" (ich habe bei der raschen Lektüre des Vertrages jedenfalls keine gefunden ... bin aber erst im 3. Semester). Der §18 gibt darüber keine Auskunft, sondern sagt lediglich "dass die Anstellungsverhältnisse durch öffent-rechtliche Verträge geregelt werden" und dass Ausnahmen zulässig sind (=privatrechtliche Verträge).
Im übrigen bin ich mir nicht sicher, dass der Rektor der Hausherr ist ... im §9 des Staatsvertrages heisst es: "Der Kanton BS stellt der Universität das Universitätsgut (d.h. die Liegenschaften) zur Verfügung ...". Insofern wäre der hausherr der Kanton, aber selbstverständlich geniesst auch der Mieter (=UNi BS) ein Hausrecht, das er ausüben kann ... wobei ich nicht verstehe, warum das Rektorat seine Autonomie in Frage stellt, wenn er die Polizei holen liessen?????
Das ist eine echte Frage

...darf das Unigelände nicht ohne Erlaubnis der Universitätsleitung betreten. Was die Autonomie betrifft: Die Uni als Körperschaft wird von aussen kontrolliert, sie hängt ja nicht im luftleeren Raum. Aber wenn der Rektor - manchmal auch zu Unrecht - darauf pocht, dass die Uni eigene Gesetze hat (Autonomie bedeutet "Selbstgesetzgebung"), dann ist damit gemeint, dass das akademische Leben sich nach den eigenen Verfahren und Regeln regelt, inklusive Umgang mit Protesten und Fragen des Aussenkontaktes. Der Zusammenhang ist also der, dass die Entscheidung, wann und ob das staatliche Gewaltmonopol Uniboden betreten darf, bei der Universität liegt. Die Realität ist natürlich nicht so hehr, aber das ist so etwa das Prinzip.