a): Klar, aber die hab ich nicht. Und weiss auch nicht, ob die ARA Basel so ausführlich misst. Wär sicher sinnvoll. Und wenn sie's tun, ist fraglich, ob sie die Daten rausrücken. Vielleicht wär da was zu machen, wenn dann das Oeffentlichkeitsprinzip in Basel-Stadt, das in der Verfassung in Art. 75 garantiert wird, via entsprechendes Gesetz tatsächlich gilt. Das ist aber erst in der Pipeline.
b) Lad Dir das .pdf runter und scrolle zu Tab. 14. Da ist in der hintersten Spalte dann der Prozentsatz, um den das Zeugs abgenommen hat nach der Ozonierung. Schwankt zwischen 7% und 100%.
c) Keine Ahnung. Vielleicht nicht untersucht? Vielleicht kein nennenswertes Problem (da schreibt jemand darüber auf Seite 5 ff seiner Folien und kommt zum Schluss, sie werde bereits im "Belebungsbecken" vollständig eliminiert)?
d) War noch was? Ah, Nein. Aber: Da hab ich grad noch andere Infos zum Abwasser gefunden. Mein - vorläufiger - Eindruck: Weil Aemter und Politik aus X Gründen nicht an den Quellen der Schadstoffe ansetzen wollen oder können, tendieren sie zur klassischen "end-of-pipe"-Lösung. Statt dafür zu sorgen, dass weniger Dreck in die ARAs kommt, rüstet man halt die ARAs auf mit Ozonierungsstufen, wenn immer mehr Dreck kommt, den die Anlagen anders nicht wegbekommen: Das Bundesamt für Umwelt schlägt explizit vor, 100 ARAs für 1,2 Milliarden zu renovieren. Die Verursacher, z.B. die Papierindustrie, reagieren übrigens nur belustigt auf die Idee, sich allenfalls daran zu beteiligen. Als Zyniker amüsiert hat mich kurz die Folie 19 hier, die bemerkt, dass durch die Ozonierung des Abwassers, die einiges wegmacht, darin - wenn auch nur in geringen Mengen - krebserregende Nitrosamine neu gebildet werden...

Besonders gefallen mir Einträge, die eine grössere Abweichung nach unten oder oben aufweisen als der eigentliche Wert (Bsp.: 37ng/L +/-39 bei einem alten Bekannten: beim Atrazin). Salicylsäure wurde wohl mangels Problemgehalt wirklich nicht gemessen, danke für Link.
Bei den Industrie-Dingens hast Du natürlich Recht mit der Alternative zu End-of-Pipe. Allerdings frage ich mich dasselbe auch beim besonders schlecht abbaubaren Atrazin und den anderen Herbiziden. Und dass die vermeintliche Lösung um den Preis neuer Probleme eingehandelt würde, ist unschön.
Darauf noch ein Gläschen Benzotriazol...