Ueli Mäder und Jean Ziegler sind so ziemlich die einzigen im etablierten helvetischen akademischen Milieu, die - mit professoralen Würden ausgestattet - durch ihre Arbeit so etwas wie kritische, intellektuelle Systemkritik betreiben. 99,999% der Milliarden, die hierzulande in Fachhochschulen und Universitäten fliessen, dienen in der einen oder anderen Art der Festigung des status quo. Substanzieller Widerspruch zu dieser These ist mehr als willkommen! Etwas anders sieht's aus in den USA. Zwischen New York und San Francisco finden sich unzählige Universitäten, an denen auf hohem Niveau mit einem äusserst kritischen Ansatz über Justiz, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nachgedacht und diskutiert wird. Zum Beispiel an der Eliteuniversität von Harvard. Als zufällig ausgewähltes Beispiel sei das dort angesiedelte "Project on Law and Mind Sciences" und dessen Onlinemagazin "The Situationist" genannt. Im Rahmen einer von diesem Projekt organisierten Konferenz referierte beispielsweise der newyorker Psychologieprofessor John Jost darüber, warum viele Menschen Ungerechtigkeit und Ausbeutung tolerieren, statt dagegen zu rebellieren. Eine Fragestellung, die hierzulande, ausser Mäder und Ziegler, niemand in der akademischen Community sich traut auf einen Antrag an den Nationalfonds zu schreiben. Wer solche Anträge kennt, ist herzlich eingeladen, sie in den Kommentaren zu verlinken und mein hoffentlich ungerechtfertigtes Vorurteil zu widerlegen!