Abt. Ballern mit Allemann


SP-Nationalrätin Evi Allemann, Befürworterin eines Killergame-Verbots, spielt Counterstrike. Das tönt so:

«Das ist einer deiner Mitspieler. Du hast die Bombe.» Allemann: «Was muss ich mit der machen?» Bachmann: «Du bist schon tot.» Allemann: «Ich bin tot?»
Erinnert irgendwie an Lavas erste Quake-Versuche. Woher er übrigens sein Pseudo hat, weil er immer in die Lava-Gräben geplumpst ist («Aaaaah! Aaaaah!»). Wie sich Evi (B)alle(r)mann geschlagen hat, kann man in der WOZ von morgen nachlesen. Oder – ganz online first – heute schon hier.

Da fällt mir ein, dass ich euch noch auf ein äusserst luzides Werk auf der Titelseite der eben noch gültigen WOZ aufmerksam machen wollte. Soweit ich weiss, das Vernünftigste, was zum Thema «Hooliganismus im Schweizer Fussball» geschrieben wurde. Here you go!


Zitat aus dem Hooligan-Artikel der WoZ:

...doch wer sich gelegentlich in einem der zehn Super-League-Stadien aufhält, wird auf den ersten Blick erkennen, dass die Spiele zu einem grossen Teil von Männern zwischen fünfzehn und dreissig besucht werden.
Du magst das ja gescheit finden, wahr ist es deswegen nicht unbedingt – zumindest nicht dann, wenn ich mich in einem der Stadien befinde. (Aber vielleicht hast du das mit gescheit ja ironisch gemeint und ich habe es nicht begriffen.)

Geradezu berauschend finde ich die Schlussfolgerung, die der Autor zieht:

Bevor diskutiert werden kann, warum sich die Fronten zwischen den gegnerischen Fangruppierungen so verhärtet haben, warum das Freund-Feind-Schema dermassen aus dem Ruder gelaufen ist, dass Steine fliegen und Hass regiert, wäre es sinnvoll, das Schweizer Fussballpublikum als gegeben zu akzeptieren und die Arbeit aufzunehmen.
Das musste doch einfach mal gesagt werden!

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die kernaussage ...

... vom artikel ist doch die, dass man mit hooliganismus leben muss, wenn man publikum will und die eintrittspreise auch für normalverdiener bezahlbar lässt. (übrigens hat nick hornby die englische strategie der horrenden eintrittspreise in fever pitch sowohl gegeisselt, als auch gelobt - letzteres glaub ich nach heysel. der verdacht drängt sich auf, dass seine einkommensituation sich während der arbeit an dem buch deutlich verbessert hat).
auf alle fälle hat der hooliganismus in der schweiz schlicht mit den zuschauerzahlen in den stadien zugenommen. basta. und der autor behauptet ja nicht, dass die mehrheit, sondern ein grossteil des publikums junge männer sind. und das stimmt auf den plätzen, die ICH mir leisten kann, und da, wo was los ist, durchaus. aber stimmt: das fazit ist etwas beknackt.
aber warum nicht erfolg kopieren? borussia dortmund hatte früher die schlimmsten fans der ganzen liga. die leitfiguren der borussen-hools waren damals identisch, mit national bekannten und einflussreichen rechtsextremen (z.B: ss-sigi). wie auch immer: die dortmunder haben ihre fans in den griff gekriegt, während mir die hiesige fanarbeit nicht viel mehr als arbeitsbeschaffung für sozialarbeiter zu sein scheint. abgesehen davon sehe ich nicht ein, was an dem bisschen gekloppe so dramatisch sein soll.

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ein für alle mal ...

... das sind keine hooligans! das sind erlebnistouristen in pervertierter ausprägung. hools prügeln sich nur unter ihresgleichen, was der allgemeinheit ja egal sein darf. die chaoten, das triffts schon besser, haben keine zielgerichtete wut. wenn sie nicht auf die fans der anderen mannschaft losgehen können, dann prügeln sie sich halt mit der polizei. ein fussballspiel erfüllt für die nur die funktion eines fixen dampfablass-termins. denen geht es ja auch nicht primär um fussball. das ist die gleiche kategorie menschen, die an zürcher 1. mai-demos ein bisschen alles kaputt machen und sich schlachten mit der polizei liefern. diese erlebnistouristen können ja nicht mal politik buchstabieren.

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na ja ...

der vergleich hinkt ein bisschen. und überhaupt: findest du jetzt hools irgendwie cooler als die krawalltouristen? da muss ich dein idealisiertes bild etwas korrigieren. vor drei oder vier jahren haben etwa 50 organisierte jungs von der hardtturmfront im zürcher bahnhof ohne vorwarnung alles verdroschen, dass nach anti-wef-demonstranten aussah. also nur mit hools und abgemacht kloppen, ist hierzulande pustekuchen. in deutschland ist's auch mehr mythos als realität. in england sieht das anders aus. aber dort gibt's auch linke hools. die hiesigen neigen doch eher gegen rechtsaussen.

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kleines missverständnis

ich will doch gar niemanden in schutz nehmen oder glorifizieren. aber tatsache ist doch, dass es den hooliganismus als solchen gar nicht mehr gibt. heute geht es nur noch um gewalt, gegen jeden und alles. das ist einfach ein neues phänomen, das mit dem alten nicht mehr viel gemein hat, deshalb muss eine neue bezeichnung her, dann wird sie auch nicht mit falschen vorstellungen verknüpft. das problem hat seine wurzeln sicher in der hooliganszene, die im fussball eine gewalttoleranz etablierte und somit den nährboden für die aktuellen probleme geschaffen hat, aber eben die neuen probleme haben eine ganz neue dimension und neue motive. (das sagen aktuelle untersuchungen, die nicht vom sfv in auftrag gegeben wurden)

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