Abt. gute Gründe - heute: für mehr wirksame Alkoholpropaganda


Die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK hat vor wenigen Wochen eine Studie publiziert über den Zusammenhang von Alkoholwerbung und Alkoholkonsum bei Jugendlichen. Die zeigt: Schnaps-Werbung hilft. Aus der Agenturmeldung darüber:

Nach der Untersuchung griffen mehr als 80 Prozent der befragten Jungen und Mädchen, die keine Alkoholwerbung sahen, weder zur Bier- noch zur Schnapsflasche, teilte die Kasse mit. Dagegen hatten mehr als 90 Prozent der Jugendlichen, die mehrere Werbespots häufiger als zehn Mal wahrnahmen, bereits Alkohol getrunken.
Das freut natürlich den Werber. Und den Schnapsbrenner. Und bald auch die darbenden, sozialhilfeempfangenden Besitzer der helvetischen Radio- und TV-Sender. Denn, wenn es nach dem (bei einem Gläschen Rotwein zustandegekommenen?) Entscheid der nationalrätlichen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen vom 19.5. (Allemann, Fehr, Hämmerle, Lachenmeier (!), Levrat, Pedrina & Co: voll die Expertenrunde in Präventionsfragen!) geht, kommt bald Schnapswerbung auch in Helvetien:
Die nationalrätliche Kommission stimmte nun mit 15 zu 1 Stimme bei 10 Enthaltungen dem ursprünglichen Vorschlag des Bundesrates zu, allen Sendern zu erlauben, für Wein und Bier zu werben. Ausgeschlossen davon sind lediglich die Radiosender der SRG. Die Kommission will damit den Sendern Werbeeinnahmen zukommen lassen, die sonst ins angrenzende Ausland abfliessen würden. Sie argumentiert, dass gerade Jugendliche diese ausländischen Sender sehen würden und mit einem Verbot für Schweizer Sender keine echte Alkoholprävention stattfinden könne.
Ein schlagendes Argument! Vreni, bring mr no 'ne Stange! Und däne sympathische junge Lüt dört hinden am Tisch e Rundi Smirnoff Ice!


Werbung ist geil und für moralisch bedenkliche Produkte sowieso. Zigis, Alk, alles wunderbar. Gibt wieder viel Arbeit für die Death Squad.

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alkoholprävention ist doof ...

... und nutzt nix. abgesehen davon bin ich gegen jedes werbeverbot. genauso wie jede andere staatliche einmischung in mediale äusserungen. von mir aus sollen sogar faschos ungetraft ihre propaganda drucken dürfen (sie dürfen nur niemanden hauen oder verbrennen. aber das ist ja eigentlich schon verboten). einzig ätzend finde ich, dass die schnapswerbung nur für die privaten erlaubt sein soll. ein schelm, wer böses dabei denkt.

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@friedmann

Ich seh schon, Du bist offenbar der einzig wahre Liberale in der Runde!

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frei

Sollen sie doch der SRG die Alkwerbung erlauben, damit auch bei denen endlich die peinlichen "alkoholfrei"-Einblendungen am Schluss von Bierwerbeclips verschwinden.

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oh gott!

ich ein lieberaler? aber nein. ich bin nur gegen jede UNNÖTIGE einmischung und - unter bestimmten bedingungen - für absolute meinungs- aber nicht handlungsfreiheit. und zwr aus der rein praktischen überlegung, dass man niemend verbieten kann zu denken, was er will. und wenn man's versucht, bestätigt man dämlackel nur in ihrer «ideologie».

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Denken ...

... ist ja ein dehnbarer Begriff. Und bevor ich mir Nazi-Werbung im TV ("Steh ein für die nationale Sache!", "Basel den Baslern!" etc.) vorstelle, hör ich lieber auf damit.

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ich meinte ...

... eigentlich printprodukte. und mindestens im teutonen-tv kann man sich die faschowerbung vor den wahlen ja angucken. mach ich wegen der meist unfreiwilligen komik gerne. muss man aber nicht.

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das musst ...

... du aber dazuschreiben. ursprünglich ging es ja darum, dass anita lachenmeier et al. die alkoholwerbung im schweizer fernsehen zulassen wollen. übrigens auch im staatsfernsehen, wenn ich das recht verstehe: Ausgeschlossen davon sind lediglich die Radiosender der SRG.
man muss noch nicht mal für prävention sein, wenn man gegen alkoholwerbung ist. grundsätzlich gegen prävention zu sein zeugt meines erachtens aber günstigstenfalls von einem eingeschränkten präventionsbegriff.

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das ich den nicht habe, ...

... solltest du eigentlich am besten wissen, du nuss. aber dass, was offizielle stellen in der regel für alkohol-, drogen- und gewaltprävention halten ist (zum beispiel in meinem fall) reine animation. als ich angefangen hab zu rauchen und zu saufen, habe ich praktisch kein fernsehen geguckt und kaum werbung mitgekriegt. rauchen war auf dem schulhof und in meinem alter verboten, also pflicht und saufen hat schlicht spass (und die mädchen williger) gemacht. zu kiffen hab ich genau in der woche angefangen, als die bullen bei uns drogenprävention betrieben haben. der rest ist geschichte. und scheinbar nimmt ja der jugendalkoholismus zusammen mit den präventionskampagnen zu - wenn man den medien glaubt. am harrasenlauf schlucken die kids jedenfalls währschaftes bier und keine schmierigen alkopops.

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Was ...

... kein Argument gegen Prävention sein muss, es sei denn, man verbindet damit die naive Absicht, die Jugend vom Konsum abzuhalten. Heute machen sie ja auch "harm reduction" und allsone Zeugs. Aber selbst wenn auch das rausgeworfenes Geld wäre, ergäbe sich doch daraus noch kein Argument für die Alkoholwerbung.

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ich dachte ...

... du seist auch gegen werbeverbote? ansonsten bin ich - wie du sehr wohl weist - voll auf der harmreduction-linie. nicht zuletzt am eigenen leib und recht erfolgreich (wie du auch weisst und selber praktizierst). und raucher, trinker und kiffer haben mehr spass, mehr freunde und erleben mehr (wenn auch nicht länger).
by the way: wo hab ich eigentlich immer «das ist kein jeam bean» oder «chantre!» - «einfach am geschmack erkannt?» und andere werbung für untrinkbaren pennerdiesel gesehen. im deutschen privatfernsehen? im kino? du siehst, alkohol und drogen haben breite schneisen in meinen denkschwamm geschlagen. vielleicht die beste prävention.

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Hm.

Ich glaub, ich bin gegen die Einführung neuer Werbeverbote, aber auch gegen die Abschaffung von bestehenden. Njäääh, ich glaub, ich bin sogar für ein umfassendes Tabakwerbeverbot. Aber a bin ich sehr wankelmütig, und b überdies für ein Verbot aller K-Kioske. Denn dort gibt's überhaupt nix anderes als fett, krank und arm machendes Zeug. Und wenn man was davon haben will, muss man eine halbe Stunde warten, bis die Rentnerin vorne dran ihre Ergänzungsleistungen in Benissimo-Losen angelegt hat.

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right!

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und ...

... das widerspricht noch nicht mal meiner forderung nach einer legalisierung des cannabis-handels. denn im vergleich zur k-kioskfrau an der ecke und, nebenbei bemerkt, auch den abpackerinnen in der verteilzentrale, führt so ein haschdealer doch ein recht schönes leben.

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