Selbstverständlich - meinte Patti Smith, weil Jesus gerne ein Mann auf Erden gewesen sei (und Umberto Eco hat in "Der Name der Rose" das Subversive des Humors für die Kirche aufgezeigt)
Schade irgendwie, dass Schlingensief nicht Friedrich Schlegels Konzept einer 'Neuen Mythologie' erwähnt, wo gerade die "Ironie" die Vorstellung von Unendlichkeit ausdrücken sollte - im Sinne einer unaufhaltbaren "Reflexion" (verstanden als Gedanken-"Spiegelung") - was viele Romantiker (wie z.B. E.T.A. Hoffmann) eindrücklich in ihren Romanfragmenten und Geschichten gezeigt haben: die Konstruktionen der Figuren widerspiegeln sich dermassen, dass die Referenz vage und die Sinnzuschreibung unbestimmt bzw. offen bleibt! Gerade das war kurz vor 1800 als Unterschied zwischen der Kunst als offenes Sinnsystem und der Religion als geschlossenes Sinnsystem formuliert worden - bis so gegen 1815 (nach Napoleons Einmarsch in Deutschland und Wiener Kongress) viele deutsche Romantiker kalte Füsse bekommen haben und zum Katholizismus konvertiert sind als vermeintlich stabileres Sinnsystem!
Mit Richard Wagner wird übrigens das romantische Konzept der Neuen Mythologie völlig von Ironie "befreit" (ironisch zu verstehen?)