Abt. bazille des Tages


Die Werbung des Brillenherstellers und Linsendealers nimmt offenbar vorweg, was Richard Wherlock bald blühen könnte: die Beerdigung seines Balletts.

Ok. Von gestern. Aber da die beste aller Basler Tageszeitungen noch immer (oder wieder) das Prinzip lebt "Jamais le dimanche" ...

Zur Sache: Hei, da kann er sich enervieren, der Herr Feuilletonredaktor Sigfried S., wenn es um Zahlen geht, an die er nicht rankommt.

"Was kostet eigentlich das Basler Ballett ?"
... fragt er in der Spitzmarke zu seinem "Panorama"-Artikel zur Debatte über die Aussage von Theaterverwaltungsratspräsident Martin Batzer, dass das Theater Basel, wenn es nicht bald mehr Geld bekomme, halt eine Sparte – konkret das Ballett – schliessen müsse. Er kann mit vielen Zahlen aufwarten, hat aufgrund des Jahresberichts ausgerechnet, dass das Ballett nun eben nicht unbedingt die beliebteste Sparte beim Publikum ist, nur eines hat er nicht herausgefunden: Wieviel nämlich eben dieses Ballett genau kostet. Und das ärgert ihn ganz gewaltig:
Kommt hinzu, dass das Theater Basel sich weigert, der baz gegenüber die Kosten der Sparten offenzulegen. Theaterdirektor Georges Delnon ist auf Tauchstation gegangen und will mit der baz gegenwärtig überhaupt nicht reden. Die Verwaltungsdirektorin Danièle Gross lässt ausrichten, dass sie über die veröffentlichten Zahlen hinaus nichts sagt. Das Theater fürchtet offenbar, dass die Aufwendungen für die einzelnen Sparten in der Öffentlichkeit gegeneinander ausgespielt werden – auf Kosten der Einheit «Dreispartentheater».
Und doch dürfte es eben gerade diese "Einheit" Dreispartentheater sein, die das Theater auch aus praktischen Gründen davon abhält, irgendwelche ungenaue Vergleichszahlen zu veröffentlichen. Das Dreispartentheater besteht aus drei künstlerischen Sparten, Technik, Verwaltung und Werkstätten aber sind eine Einheit. OK. Man könnte nun die Kosten für Ausstattungen und das technische Personal ganz einfach durch drei teilen, um so zu einer Vergleichszahl zu kommen. Wäre aber ziemlich ungenau, weil das Ballett weniger Vorstellungen hat als Oper und Schauspiel, dafür aber mehr Kostüme braucht als Letzteres, wiederum, weil manchmal das Tonband die Begleitmusik liefert, weniger Orchesterleistungen als die Oper.

Könnte man, denkt sich Sigfried S. vielleicht, alles ausrechnen. Könnte man. Und vielleicht käme man zum Schluss, dass das Ballett unter dem Strich vielleicht tatsächlich die billigste, die Oper wohl die teuerste Sparte ist. Was aber erreicht man damit? Die Oper abschaffen? Und danach gleich noch das Sinfonieorchester, das ja dann zu wenig zu tun hätte und ja eh auch teuer ist?

Aber auch Sigfried S. weiss, dass diese Diskussion nichts bringt, er sagt es nur nicht. Wenigstens nicht so richtig:

"Mit seiner Feststellung, wenn nicht mehr Geld ins Theater fliesse, müsse man eventuell das Ballett zumachen, rührte Batzer an ein Tabu: die Abschaffung einer Sparte."
Hu! Ein Tabu also! Aber nicht wirklich ein neues. Vor fünf Jahren war in eben dieser besten aller Basler Tageszeitungen zu lesen:
"Vor diesem Hintergrund kann es nicht verwundern, dass über eine Zusammenarbeit im Ballett nachgedacht wird. Verwunderlich ist die Art, wie dies geschieht. Michael Koechlin, Leiter des Basler Ressorts Kultur, warb im Regionaljournal für den Zusammenschluss der Ballett-Compagnien der Region zu einem «Ballett Nordwestschweiz». Es sei bisher nur eine Idee im Hinblick auf den Sparauftrag der Regierung, sagt Koechlin. Sobald konkrete Vorgaben vorliegen, will er mit den Beteiligten reden."
Und acht Jahre zuvor hatte ein gewisser Her Schindhelm, heute Kulturmanager in Dubai, das Ballett tatsächlich abgeschafft, bzw. durch ein Tanztheater der nicht so klassischen Art ersetzt – aus Spargründen.
Im Theater Basel hat das Ballett bald ausgetanzt
... war 1995 in der besten aller zu lesen.

Nun gut. Es ist nicht soweit gekommen. Bis jetzt nicht. Sigfried S. nun weiss, wie sich ein Ausweg aus dieser zerfahrenen Situation finden lässt. Nein. Nicht eine (Wieder-)Aufstockung der Subventionen. Sondern:

Bevor man abschafft, sollte man nach Kooperationspartnern suchen. Bern oder Luzern könnten mögliche Partner für ein gemeinsames Ballett sein.
Ach?


ballett abschaffen

is für männer sowieso ne qual, gesellschaftspolitisch irrellevant und für die, die trotzdem nicht drauf verzichten können von mir aus ein regioballett. dafür könnte man die freien truppen, die manchmal zugegebenermassen ganz spannend sind, im stadttheater auftreten lassen. die bringen ihr eigenens ensemble und technik und währen mit einem bruchteil der eintrittsgelder glücklich. und hast du an SO EINEM TAG nichts besseres zu tun, als solche tiraden zu schreiben? zum beispiel mit deiner kleinen in die badi? rabenvater!

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wäre die ...

...'gesellschaftspolitische relevanz' entscheidend für die höhe der subventionen, wäre das theater schon lange verarmt. ob die selbsternannte theaterschickeria vom theater auf irgend eine art sein leben oder bewusstsein beeinflussen lässt, wage ich zu bezweifeln. und oper ist höchstens in dem sinne 'gesellschaftspolitisch relevant', als sie oft erzreaktionär ist.

ballett ist tatsächlich eine qual für männer - kann man aber von mir aus als frauenförderungsmassnahme bestehen lassen.

und ja, supra: ich hoffe, Du hattest trotzdem einen schönen sonntag.

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Ballett

Friedmann.
Warst Du schon mal im Ballett? Ich hatte auch lange keinen Zugang. Aber versuch mal, ein Ticket in einer vorderen Reihe zu ergattern und einfach entsapnnt zuzusehen. Du wirst entdecken, wie spannend das Ganze ist. Wenn Du keinen Sinn für das "Künstlerische" hast, achte mal auf das "Körperwerkliche": Die TänzerInnen sind SuperathletInnen. Ballett ist im Sinne von Koordination, Kraft und Bewegung auch Sport at its best. Und die fliessende Bewegung des Balletts, der Sinn für den Rhythmus einer Bewegung, die Bewegungspräzision und perfekte Kontrolle finde ich unglaublich faszinierend. Als Sportler glaube ich, wir könnten bei den Tänzern sehr viel lernen. Und last but least eine Spur Erotik: Schöne, durchtrainierte Menschen, Körperdarstellung pur.

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Ja ...

... ich war schon im ballett. meine mutter war kantinenwartin in der essener oper, die glaub ich eine ganz gutte truppe haben. da hab ich als halbwüchsiger auch opern, klassische konzerte und jede menge theater für lau angeguckt. und ballett is nix für mich (und die balletttänzerinnen die ich in der kantine öfter aus der nähe betrachten dürfte, waren mir zu abgekämpft und ausgemergelt). aber eben: warum nicht für die, die's nicht missen können ein regionales tanztheater. und die freien aus der kasernenhopser (die sind auch durchtrainiert) auf die grosse bühne und dafür mehr anspruchsvollen krawall für nichtspiesser in die kaserne. und was die gesellschaftliche relevanz des schauspiels angeht, krieg ich immer wieder hitzige diskussionen über aktuelle produktionen mit (auch von leuten, die nur die baz-«kritik» gelesen haben). und was öffentlich diskutiert wird, ist irgendwie auch relevant. wenns nicht grad littering oder monoblock-stühle sind.

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In die Badi gehen?

Eine schreckliche Vorstellung: lauter hässliche, fast nackte Menschen, laute Kinder, die mit Glacé in der Hand in dich reinrennen, Halbwüchsige, die ihre dreckigen Unterhosen im Schwimmbad schwenken, Garderobenzonen, auf deren nach Fussschweiss und schlechtem Deo müffelnden Boden man sich allerlei Hauterkrankungen einfängt ...

... da lobe ich mir einen Ballettabend, wenn auch ich zugegebenermassen meine Abende lieber mit andersspartigem Theater verbringe.

Übrigens @ mr41: Wäre vielleicht ganz lehrreich für dich, in Basel wieder oder irgend einmal in die Oper zu gehen. Vielleicht merkst du dort, dass das Gebotene auch nicht ganz so erzreaktionär sein kann, wie sich das in deinen Klischeevorstellungen so festgesetzt zu haben scheint.

Abgesehen davon: Was um Gottes Willen ist in deinen Augen denn gesellschaftspolitisch relevant? Wer entscheidet, was relevant ist? Wäre doch eine neue Beilage in der besten aller Basler Tageszeitungen wert: Der Relefant?

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Globalisierungskritisches Strassentheater ...


... gefällt ihm ja auch nicht.

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würg ...

... da werd ich immer rot. die sollen lieber steine schmeissen und transpis malen. und supra geht am nachmittag um 2 am sonnigsten sonntag des jahres mit seiner kleinen tochter in die oper oder ins schauspiel? nicht mal ins kasperletheater? ich sag's ja: rabenvater!

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Den Relefant

hab ich dem Fuzzy schon vor Zeiten vorgestellt.

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