Abt. Theatrale Zahlenspiele


Das Theater Basel der Zukunft?

Ich weiss, Zahlenvergleiche hinken oft, und ich habe sie hier bereits mehrmals gebracht, was mich aber nicht davon abhält, sie einmal mehr zu bringen:

Das Theater Basel erhält, die Dienste des Sinfonieorchester Basel mit einberechnet, von den beiden Basler Halbkantonen insgesamt ca. 45 Millionen Franken an Staatsbeiträgen (Stand 2006/07). Wie wir alle wissen zahlt der Kanton Basel-Landschaft etwa ein Zehntel des Beitrags, den Basel-Stadt an Subventionen ausbezahlt.

Das Theater Basel ist ein Dreispartenbetrieb mit Oper, Schauspiel und Ballett, das verbal übrigens nicht zum ersten Mal zur Disposition gestellt wird. In Zürich werden diese drei Sparten durch zwei Häuser abgedeckt: Das Opernhaus Zürich erhält von Kanton Staatsbeiträge von 68 Millionen Franken. Rechnet man die ca. 30,5 Millionen Franken städtischen Beiträge an das Schauspielhaus Zürich dazu kommt man auf eine Summe von beinahe 100 Millionen Franken. Das ist der Betrag, den Basel-Stadt für seine gesamte Kulturförderung ausgibt.

Noch einmal:

  • Theater Basel: CHF 45'000'000
  • Opern- und Schauspielhaus ZH CHF 100'000'000

Würde man den vom Theater Basel erwähnten Mehrbedarf von 15 Millionen Franken hinzurechnen, käme man in Basel längerfristig auf 60 Millionen Franken. Das wäre dann immerhin etwas mehr als die Hälfte des Betrags, der in Zürich für die etablierten Bühnenkünste ausgegeben wird.


100000000 Stutz?

Schön und gut. Nur ist Basel, speaking of Zahlen, bevölkerungsmässig eben grad mal die Hälfte von Zürich, das ausserdem einen riesigen Umschwung von etwa 330 Grad hat (wenn man den Zürisee abzieht), der erst noch zum gleichen Kanton gehört - womit sich auch die Frage nach der Abgeltung der Zentrumsleistung erübrigt. Basel hingegen ist als Stadt und fast kompletter Kanton von zahlungsbefreitem (Deutschland im Norden und Osten, Frankreich im Westen) beziehungsweise von zahlungsfaulem Gebiet (Baselland im Süden) eingekesselt. Was soll also dieser Vergleich? Es ist wie mit Statistiken: jeder Zahl lässt sich mit einer anderen Zahl widersprechen.

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Illtum, ridikühl

Die Abgeltung von Zentrumsleistungen stellt sich eben gerade auch in Zür-Ach, weshalb es dort eine interkantonale Vereinbarung über den Kulturlastenausgleich schon fast wirklich gibt. Beteiligt werden sollen daran LU, ZG, SZ und ZH. Der Schönheitsfehler an dem Ding: Es ist noch nicht in Kraft, weil in ZG das Referendum dagegen ergriffen worden ist. Problem mit Blick auf BS/BL: Einbezogen sind insgesamt sechs "überregionale Kultureinrichtungen". Neben den drei Zürcher Leuchttürmen Opernhaus Zürich, Schauspielhaus Zürich und Tonhalle Zürich sind das in LU das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL), das Luzerner Theater und das Luzerner Sinfonieorchester. Es handelt sich also wirklich um einen Ausgleich. Was sollte nun BL bei einem solchen Vertrag mit BS in die Waagschale werfen? Das Dorfmuseum von Arboldswil, falls es ein solches gibt?

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Der Zahlenvergleich ...

... dienst als Diskussionsgrundlage. So konntest du zum Beispiel deine schönen Dreiland- und Läckerligraben-Weisheiten loswerden und ich kann sagen, dass Basel für viel weniger Geld als Zürich einst ein um Längen spannenderes Theater zu bieten hatte, was aber, wenn man es finanziell weiter aushungern lässt (Kürzungen und Nichtausgleich der Teuerung), nicht aufrechterhalten werden kann (bzw. bereits konnte).

Was ich mit diesen Zahlenvergleichen sagen möchte, ist, dass Theater von einem gewissen künstlerischen Niveau (ich weiss, auch darüber lässt sich trefflich streiten) etwas kostet. Wer zum Beispiel, um hier mal das Ballett zu bemühen, die vergangene Schwanensee-Produktion gesehen hat, der musste schmerzlich erfahren, dass eine klassische Seeszene mit nur 12 Schwänen eine peinliche Ärmlichkeit ausstrahlt.

Und um hier noch einmal einen hinkenden Vergleich zu bemühen: Wenn der FCB in der Champions League mitspielen möchte, muss er den einen oder anderen Franken zu investieren bereit sein (auch wenn Zürich ein praktischeres Umland und mehr Einwohner hat).

Fazit: Basel steht es frei, in Sachen Theater den Geldhahn noch weiter zuzudrehen (oder bis in alle Ewigkeit darauf zu pochen und zu hoffen, dass die Steuerflüchtlinge aus der Agglomeration direktdemokratisch einer Erhöhung der BL-Beiträge zustimmen – was also aufs Gleiche herauskommt). Nur sollte man endlich den Mut aufbringen und dazu stehen, dass damit der Abstieg in die zweite Liga verbunden ist.

PS: Ach ja, da gibt es ja auch noch das Zauberworttrio Public Private Partnership. Vielleicht sollte man die Basler Grossapotheken mal mit Waffengewalt dazu nötigen, ihren Anteil rauszurücken.

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Luxus

Hhhmm, ich hab den Schwanensee noch nie gesehen, aber mir kommen bereits zwölf spitzentanzende Schwäne als Luxus vor - im Zürisee musst du auf jeden Fall lange suchen, bis das Dutzend voll ist. Auch wenn die sich mit ein paar Brosamen abspeisen lassen. So schlimm kann es in Basel also gar nicht sein....

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Das ist ...

... das Gschpässige an den Schweizern. Da scheffeln sie Geld, bis sie am reichsten auf der Welt sind. Dann kaufen sie Budget-Futter, buchen Billig-Ferien und gucken sich billigen Bockmist an. Auch wenn es das Geheimnis ihres Reichtums ist – man möchte es gar nicht kennen.

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Merci fuzzy ...

... wenigstens du verstehst mich!

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AIGHT!

supra hat recht. punkt.

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