Der rechtspopulistische Reformminister Umberto Bossi von der Lega Nord hat mit einer Schmähung der italienischen Hymne für einen handfesten Krach in der Mitte-rechts-Regierung gesorgt. Während eines Parteitreffens hatte Bossi den Satz «Wir dürfen nicht länger Sklaven Roms sein» aus der Nationalhymne zitiert, dabei den Stinkefinger gezeigt und den Kampf gegen die «zentralistische Kanaille» in Rom propagiert. Aus der linken Opposition kam die Forderung nach Bossis Rücktritt.

Natürlich gibt es die Zeile «Wir dürfen nicht länger Sklaven Roms sein» nur in dieser ungeprüft übernommenen DPA-Meldung. In der "Fratelli d'Italia" heisst es hingegen:

Wo ist Victoria [die Siegesgöttin]? Sie möge ihm [=Italien] ihr Haupt zuneigen, Denn als eine Sklavin Roms Hat Gott sie erschaffen.

Oder in der "Titanic"-Fassung:

Hupt, Brüder, wenn ihr für Italien seid! Tüüt, tüüüüt! sei eure Melodie Damit die Völker euch gut hören können Diesseits und jenseits der Berge!

Hupt, wenn ihr für schöne nackte Weiber seid, zur Primetime sichtbar in unserm, Brüder, Fernseh, weil hochgebumst fein durch die ganze RAI des großen Berlusconi, unseres geliebten Padres.

Tüüt, tüüüt, so hupt nur, Brüder! Für Wein und Weib, für Pasta, Grappa und Gelati, für die Azzuris, Forza und Ferrari! Sonst wird die Mafia euch schon hupen machen.