Abt. bazille des Tages


Bei ihrer Berichterstattung über den unendlichen Vorfasnachtsreigen hangelt sich die beste aller Basler Tageszeitungen immer wieder zu absoluten Spitzenleistungen empor. Bei seiner Bewältigung des Zofinger-Concärtli (Verbindungsstudenten sprechen in Reimen) verfällt Berichterstatter -minu einem geradezu orgiastischen Aphorismen-Rausch. Da legen die Fagunzen ein Concärtli auf die Bretter, "das knackt wie frisch geschnippelter Eisbergsalat". Da sind "gezogene Mässmogge (...) blass dagegen", und es wird mit Worten gespielt, "wie Las-Vegas-Jongleure mit Keulen", das Concärtlich ist "luftig wie ein Marshmallow, bunt wie ein Räppliregen, mit Anspielungen durchwirkt wie der Gugelhopf mit Rosinen".

Wohlgemerkt, ich bin erst etwa bei Zeile 30 des Artikels angelangt, höre jetzt aber auf im Ungewissen darüber, ob -minu diese verbale Tortenschlacht tatsächlich ernst meint oder ob er sich selber parodiert.

Das war in der Samstagsausgabe. In der heutigen Ausgabe der besten aller Basler Tageszeitungen lesen wir einmal mehr von einer vorfasnächtlichen "Welturaufführung". Abgesehen von der Tatsache, dass jede dieser Dutzend Veranstaltungen, weil sie einmalige Aufführungsserien sind, per se gar nichts anderes sein können als Uraufführungen, sei hier einmal mehr auf dem Begriff herumgetanzt:

Es gibt Aufführungen, es gib't Erstaufführungen (z.B. schweizerische oder deutschsprachige) ubnd es gibt Uraufführungen. Uraufführung heisst, dass ein Stück oder eine Komposition erstmals überhaupt aufgeführt wird. Eine Uraufführung ist also eine Uraufführung, ob man nun ein baslerisch, schweizerisch, Welt- oder universal vorne dranhängt. Aber vielleicht habe ich auch hier ganz einfach die Ironie nicht verstanden.


ich staune...

... ja immer wieder, was Du, hoch geschätzter Supra, Dir als morgendliche zeitungslektüre antust. was der olle Alois schwafelt, taugt bestenfalls als klolektüre, und das zeilenraubende geschreibsel rund um die fasnacht werde ich frühestens dann lesen, wenn ich über 80 bin und im altersheim sitze.

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na ja guter supra...

...aufgrund deiner trommelkünste hab ich eigentlich gemeint, du seist ein fasnachtsexperte. mit deinem hinweis auf den baz-beitrag bzw. zum thema "welturaufführung" outest du dich allerdings zum amateur (vergleichbar mit dem demo-amateur patpatpat...hahaha...)
warum? bei leuten, die die basler fasnacht kennen, sind "welt-uraufführungen" oder - präziser gesagt - "basler welturaufführungen" klar definiert: märsche (trommler solo...pfyffer solo...pfyffer/trommler gemischt), die erstmals aufgeführt werden. der am monster präsentierte fyyrvogel der olymper in letzterer kategorie ist ganz klar ein solcher. sgibt am diesjährigen monster noch mindestens zwei dieser premieren, den chauvi der CCB und die Fata Morgana der Lälli. Beim Naar-ABA-schi (der Naarebaschi) kann man sich darüber streiten. wichtig: gemeint sind die darbietungen der cliquen und nicht das drummeli als solches. dieses ist von den cliquen her gewohnt perfekt, während die rahmestiggli einmal mehr eine katastrophe sind. so gesehen keine welturaufführung.

gestatte mir bei dieser gelegenheit die bemerkung, dass die welturaufführungen in der regel kaum zwei jahre überleben. ein kompositeur namens batschelet hat etwa zwei dutzend davon geschrieben, aber heute kennt die niemand mehr. von den über 60 welturaufführungen der mittlerweile ebenfalls nicht mehr existierenden vorfasnachtsveranstaltung räppli-serenaade kennt der normalfasnächtler ebenfalls kaum eine. toll waren diese anlässe trotzdem.

und noch dies: vom zofinger-conzärtli scheinst du auch kaum etwas zu wissen, ausser, dass es sich um verbindungsstudenten (zofinger eben) handelt. die produktion dauert etwa zwei stunden...und shat in den liedern in der tat verse (gibts lieder ohne verse?). im prolog ebenfalls. daus hauptstück der produktion, das so genannte stiggli ist in normaler prosa geschrieben. mal ist das stiggli gut, mal weniger gut. der laufende jahrgang sei nicht schlecht. weil ich ihn nicht gesehen/gehört habe, wage ich kein urteil...hier im blog wird das ding offenbar unbesehen in die pfanne gehauen.

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bei den lokalradios...

... gelten als beitragslänge drei minuten als das allerhöchste, was den hörern zugemutet werden darf. könnte man sowas nicht auch bei infamy einführen?

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Super Idee!

Drei Zeilen für alle!
Absolutes Maximum!
Ab sofort!

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Aber ...

... er hat doch gar nicht das Concärtli in die Pfanne gehauen, sondern die baz? Segs wies wöll, immer wieder spannend eure Riten, aber mir als Ethnologe wäre ja mehr geholfen wenn man mir

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Und ich bleibe dabei ...

... auch als nur Dambour: Eine Uraufführung ist eine Uraufführung ist eine Uraufführung – und eine solche ist immer von Welt (geografisch, meine ich). Wenn eine Uraufführung in Basel stattfindet ist sie meinetwegen eine Basler Uraufführung. Der Begriff "Welturaufführung" ist also ein von der besten aller Basler Tageszeitungen kreierter, allenfalls mit Selbstironie garnierter Quatschbegriff. Die Drummeli-Aufführung des Fyyrvogel mag man meintwegen als Weltpremiere bezeichnen. Aber der Begriff Welturaufführung sagt nichts aus, ausser dass eine Uraufführung auf dieser Welt über die Bühne gegangen ist.

Und unter uns: Ist denn die Basler Fasnacht wirklich von dieser Welt?

Und apropos Concärtli: Zweimal war ich an einem solchigen – lange ist's her. Die Rahmentiggli waren nicht mal ganz so schmapar schlecht, das Konzert eher vrnachlässigbar, die Sunntigspasteetli gibt's glaube ich nicht mehr. Bei der Erinnerung aber an die geballte Altzofingiabande im Publikum dreht es mir heute noch den Magen um, so dass ich lieber auf einen erneuten Besuch verzichte.

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nochmals na ja...

....man sagt dem jetzt halt einmal welturaufführung. der begriff stammt nicht von der baz sondern gehört zum fasnächtlichen wortschatz und ist im weiteren auch im drummeli-programm gewissermassen fasnachtsoffiziell ausgedruckt. ob die von dir erwähnte uraufführung immer eine uraufführung ist, kann man bestreiten. wenn z.b. an unserem subventionstheater opern bekannter komponisten pornografisch veredelt werden, ist das jeweils auch eine uraufführung, obschon die uraufführung ja schon früher war.

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die suntigspastetli gibts durchaus noch, lieber supra, eins für drei, und drei für zäh...

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dann ...

... lieber dreimal eins.

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