Abt. Ruhiger Basel


Die WOZ hat letzte Woche eine Studie verrissen, die Basel mangelnde Standortqualität vorwirft und Verbesserungsvorschläge bringt.

Man kann sich zu den Hintergründen der Studie denken, was man will. Aber ob Linda Stibler die richtige Person ist, um Kritik am hiesigem Nachtleben abzuschmettern? Mit Verlaub, sie ist auch schon etwas älter.

Davon abgesehen: Die Studie hat recht. Das Kultur- und Nachtleben hier ist unter aller Sau, und zwar für alle - ganz speziell für jene unter 65. Den Grund hierfür kann man auch im fehlenden Geld für junge Kultur suchen. Aber vor allem findet man ihn in den geltenden behördlichen Auflagen, die jegliche Initiative und Kreativität im Keim ersticken. Verdammi nomol!

NACHTRAG: Und das Geld, mit dem man die soziale Anliegen der "weniger Betuchten" finanziert, muss letzlich auch irgendwoher kommen.


Wer hat denn Dir

das kritische Bewusstsein so gründlich ausgetrieben, dass Du, nur weil Dir ein paar Abhängschuppen fehlen, der Propaganda von Metrobasel voll auf den Leim gehst?

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so ziemlich jede andere stadt mit solcher wirtschaftskraft würde gesellschaftlich, kulturell aufblühen und pulsieren... das problem liegt darin, dass die insel basel über kein hinterland verfügt aus dem junge, kreative menschen in die stadt ziehen... da kann man noch so lange rumheulen.

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NT, Schiff, Nordstern, Kuppel,

Im Fluss, Warteck, Grenzwert, Wagenmeister, Neues Kino, Sommercasino, Mitte, Kaserne, Shift, plug-in, Hirschi, Z7, Gleis 13, der ganze etablierte Scheiss (Theater [Förnbacher, Fauteuil bis T. Basel], Kinos, Discos, Clubs, Museen à gogo, Art, Liste, Regionale) etc. (vieles Weiteres kenn ich nicht mehr, weil zu alt - oder fällt mir grad nicht ein): alles "unter aller Sau, und zwar für alle - ganz speziell für jene unter 65." Mein Beileid, rasputin! Und wie begründest Du das? "im fehlenden Geld für junge Kultur suchen. Aber vor allem findet man ihn in den geltenden behördlichen Auflagen, die jegliche Initiative und Kreativität im Keim ersticken." Gequirlte Scheisse!
Rasputins Diagnose: Basel steht still! Ein rasender Stillstand, würd ich meinen. Dein Problem ist ein "embarras de richesses"! Wenn hier etwas fehlt, um die Stadt attraktiv zu machen, dann vielleicht im weitesten Sinne eine Art Underground. Der ist - man korrigiere mich - weitgehend trockengelegt / kommerzialisiert / domestiziert. Von auf dem Serviertablett präsentiertem Zerstreuungsangebot hat's wohl ausreichend.
Besetzt Häuser! Klaut Gelände! Blockiert Autobahnen! Tanzt in Parkhäusern! Inszeniert Illegalität! Provoziert den Pöbel! Scheisst auf "Geld für junge Kultur" und "behördliche Auflagen"! Und sei's nur um rasputin glücklich zu machen... Und um fischkopf eine "blühende, pulsierende" stadt zu bescheren! Rasputin, mal ganz unter uns, träumst Du eigentlich von Freikarten für die AVO-Session und Logenplätzen an den Swiss Indoors? Steht Dir der Sinn nach dieser Sorte Glamour? Das ist mein schwerer Verdacht!

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so habe ...

... ich das noch gar nie gesehen. keine kreativen aus dem hinterland. ich hatte immer ein bisschen das gefühl, das hiesige nachtleben sei auf die einfachen hinterländler ausgerichtet, die noch vor ende der nacht wieder heimfahren, besoffen und alles. wie das nachtleben der erwarteten heerscharen von lifescientisten aussieht, weiss ich nicht recht. aber in irgendeiner fanzone werden sie sicher auf ihre kosten kommen.

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ich wollte eigentlich mehr auf die jungen menschen verweisen die vom hinterland in die stadt ziehen um dort zu bleiben und nicht wie der durchschnittliche steinengänger ihr auto nur einige stunden ins parkhaus stellen. wie mir scheint versuchst du, ein wenig vereinfachend, hinterländler mit hinterwäldler gleichzusetzen, doch können auch städte zum hinterland einer stadt gehören, zB luzern und zug als hinterland von zürich. da gibt es genügend menschen die sich nach mehr möglichkeiten sehnen und ins nächst grössere zentrum auswandern. es gibt auch menschen die zu den überzogensten städtern werden eben gerade weil sie das land miterleben durften. der französische und badische bahnhof ist wüste, im vergleich zum belebten schweizer bahnhof, sinnbildlich zum fehlenden input der sich auf jegliche gesellschaftlichen aktivitäten extrapolieren lässt. ich bin auch erst vor 3 jahren, nicht aus der agglo, nach basel gezogen, weiss zwar nicht ob die stadt dabei was gewonnen hat, aber immerhin eine verstörtes individuum mehr in cargo & co.

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du bist ...

... willkommen! sowieso mir, der ich doch vom hinterwald stammend zum – überzogensten? – städter wurde. allerdings arbeite ich nach wie vor hart an meiner integration. und muss zugeben, dass ich mich neben einem eingefleischten basler allenfalls geduldet fühlen kann.

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Die Diskussion hatten wir doch hier schon mal...

... Stichwort Kaserne.

E-Kultur - denke ich zumindest, lasse mich aber gerne eines besseren belehren - ist in Basel bestens etabliert (Klassikkonzerte, Theater, Museen, ja auch Jazz), U-Kultur ist hingegen recht ärmlich. Liegt vielleicht auch daran, dass millionenschwere Mäzene halt lieber einen Fresstempel auf dem Bruderholz oder eben Museen finanzieren. Und wenn mal zur Abwechslung etwas Geld in die U-Kultur fliesst, dann nur zum FCB.

Aber gut, Basel kann ja froh sein, dass es überhaupt solche Mäzene hat. Ansonsten fehlt vielleicht auch da und dort etwas die Initiative (warum auch immer). Aber wir könnten ja einfach die eben in Luzern geschlossene Boa (siehe http://infam.antville.org/stories/1730004/) dort abholen gehen und auf dem Rückweg gleich noch das Fri-Son mitnehmen.

Das ganze könnte man auf die endlosen Schrebergarten-Prärien am Stadtrand pflanzen - zwei Probleme auf einmal gelöst.

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Das ist nicht so eine gute Idee

Die Viper hat man ja auch bei den Luzernern abgezügelt und erbärmlich im Rheinknie versenkt.
Das Gejammere in diesem Chat kann ich nicht nachvollziehen; hat Bebbitown die grösste Dichte an Kulturmanagern, ja sogar U-Kulturmanager, und trotzdem soll Flaute herrschen. Wenigstens habt ihr Eure lustige Fasnacht, die wiegt doch alles Elend wieder auf.

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He, lass die

Schrebergärten wie sie sind! Ich will meine freie Sicht auf's Mittelmeer nicht verlieren!

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Und wir haben ...

... in Basel ja sogar ein Jugendkulturfestival, organisiert vom besten Jugendkulturfestivalorganisator der Welt, und das alle zwei Jahre!

@ suburbansky: Meinst du wirklich, dass die U-Kultur, also AVO-Session, Musical-Theater, Vorfasnacht, "Wetter dass..." und so weiter, mehr staatliche Gelder braucht?

Übrigens: Die AVO-Session bekommt CHF 100'000.- jährlich, das Krattiger-Floss wird mit CHF 90'000.- unterstützt, das Jugendkulturfestival CHF 200'000.-, das U-Rahmenprogramm der EURO08 darf rund 1 Mio. kosten ...

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Man kann es drehen und...

...wenden wie man will. Eine gewisse verschachersepplisierung ist nicht von der Hand zu weisen.

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@ppp

Schöne Liste, die Du aufzählst. Stell Dir vor, die Lokalitäten sind mir alle bekannt. Mit dem AVO-Verdacht und ähnlichem liegst Du vollkommen falsch (und das weisst Du vermutlich auch). Mein Verdacht ist, dass die geneigten Teilnehmer hier es aufgegeben haben, das Tanzbein zu schwingen und sich nur noch an Vernissagen herumtreiben - das ist in Ordnung, nur würde ich das nicht als "Nachtleben" bezeichnen.

Wann bitte, warst Du das letzte Mal in der Kuppel oder sonst wo? Die Hälfte der genannten Clubs sind so gut wie tot; im Sommer ist das kein Problem, aber im Winter sind schon die fünf Finger zuviel, um die Gestaltungsmöglichkeiten fürs Abendprogramm aufzuzählen. Meistens bleibt nur das Schiff übrig. Und BITTE sing nicht die alte Leier der Museen. Ich kann sie nicht mehr hören.

Warum Du gleich lospöbelst, wenn sich etwas nicht mit Deiner hyperkorrekten Einstellung deckt, ist mir allerdings schleierhaft. Warum stellst Du einen immer gleich in die Arschlochecke?

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Bravo Linda!

Wenn das nicht grossartig ist. Da schreibt die Linda S. in die woz ein bisschen missmutig über die Zumutung, dass metrobasel angeblich zu wenig bohémänner für die talentierten AusländerInnen bieten soll. Und schon bricht im besten intermetropolitanen Blog metrobasels und -zürichs ein Orkan aus. Das tut der lieben LS wohl gut. Dabei ist sie ziemlich sicher selbst mal eine Bohemienne gewesen, und nicht die geringste. Ists sie vielleicht immer noch. Wenn man genau schaut, dann sind aber die metrobasel-Bohemiens mehr als nur verlotzte Gauloise-Raucher (Gott behüte uns vor dem Feinstaub früherer Zeiten), sondern hals so "Kreative", die (in die woz) schreiben, gestalten, werben, Kunstmessen zu Partyorgien veredeln oder in Blogs ihre Meinung deponieren. So schlimm kanns gar nicht sein. Und wo ich das so schreibe, waseli was reden sie auf FM 94.5. Englisch... "Look you guys... undsoweiter"
Es geht aufwärts - möglcherweise sogar im Sankt Johann.

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Das St. Johann ...

... ist top, Mann! Wir haben den Voltaplatz und eine Halle dazu. Und können es uns leisten, rein gar nichts drin zu machen ausser einem mickrigen Markt mal davor. Die baz hat den Abgesang von gestern heute ja auch relativiert. Gemeint war der Niedergang der St. Johanns-Vorstadt. Genauer, der St. Johanns-Vorstadt zwischen J-Brücke und -Tor. Was genaugenommen ja aber auch nicht stimmt. Dem Lichtpauser Kämpf spreche ich mal ganz pauschal jede Existenzberechtigung ab, und, well, ganz wettgemacht wurde der damalige Wegzug des infamy Headquarters durch den Einzug der H&dM-Sklaven natürlich nicht gemacht. Die laufen nämlich auch recht verlotzt rum. (Wieder mal ein Wort gelernt!) Aber immerhin steht das Lokal nicht leer.

infamy intermetropolitan? sind wir nicht eher suprametropolitan?

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Okay suprametropolitan

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@rasputin

AVO? Pure Polemik, zugegeben. Tanzbein? Vielleicht eine Alterserscheinung? Ist denn meine Vermutung ganz falsch, dass wenigstens die unter 35jährigen (grosszügig von mir, ich weiss) mindestens am Wochenende doch wohl noch irgendwo unterkommen, um dasselbe zu schwingen? Die darüber sind halt nun mal ein Fall für die Danzeria, live with it! Oder mach einen Oldies-Club auf! Kuppel? Ich kann's sogar datieren: 30.12.05! Sonst wo? Nun ja. Museen? Keine Alternative zum Absturz, einverstanden! Aber zum Chillen am Sonntag nicht ungeeignet. Und: Nimm mich nicht zu ernst und spiel gleich die beleidigte Leberwurst. Niemand stellt Dich in die Arschlochecke! Let's go dancing!

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@morrow

Partyzonen ausscheiden? Haben wir ja vorgeschlagen! Aber die Eingeborenen wollten nicht!

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Örks ...

Partyzonen ausscheiden? Kann uns Friedman davon eine Zeichnung machen?

Wenn du Frauen in die Danzeria abschleppen willst, bist du zu recht single. Mich kannst du aber nicht dorthin abschieben, weil für mich gibts, wenn ich meine Gebeine, was immer seltener vorkommt, aus dem Haus schleppen will, ja gottseidank das Funambolo!

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