Die Sozialdemokraten versuchen mit allen Mitteln den frei werdenden Sitz von Bundesrätin Ruth Dreifuss zu verteidigen. SP-Cheffin Christiane Brunner fordert zwar unmissverständlich, die Neue müsse zwingend eine Frau sein und aus der lateinischen Schweiz stammen. Doch auch Brunner weiss, dass die bürgerliche Mehrheit im Parlament auf eine geschlechtergerechte Wahl pfeift, falls ihr die offiziellen Kandidatinnen politisch nicht passen. Brunners raffinierter Plan: Sollte ihre Lieblingskandidatin, Staatsrätin Micheline Calmy-Rey aus Genf, im ersten Wahlgang nicht gewählt werden, wollen die Sozialdemokraten den Calmy-Rey wie ein Ei dem andern ähnelnden Clown Dimitri ins Rennen schicken! Den Bürgerlichen gilt Dimitri (Markenzeichen Fistelstimme) als politisches Leichtgewicht. Zudem wäre der international bekannte Clown als langjähriger Wahl-Tessiner auch für die lateinische Schweiz durchaus akzeptabel. Aus SP-Kreisen heisst es denn auch hinter vorgehaltener Hand: "Lieber noch eine Tunte als gar keine Bundesrätin." Calmy-Rey, Dimitri (oder umgekehrt?).