HEUTE: DIE UNIA oder allein auf weiter flur

heute war der grosse protesttag der unia, was angeblich eine gewerkschaft ist. obwohl es streng geheim war, wusste schon gestern mittag jede/r, der es wissen wollte, dass sich das hauptgeschehen beim st.jakobspark abspielt. dort wiederum wusste man seit mitte oktober, dass man der belegschaft einen frei-tag spendiert. man ist nämlich gut im zeitplan. auch das konnte man erfahren. ich war im morgengrauen vor ort. wo waren denn unsere unia-ideologen? noch zu hause bei mutti? logisch. von bewegung konnt keine rede sein, bei dem knappen dutzend von gewerkschaftern, die den beginn des grossen kampftags mimten. ich traf einen alten spezi aus bosnien-herzegowina. früher hätte ich gesagt ein jugo...aber das ist jetzt rassistisch...gell supra. er hat mir gesagt, er sei der einzige bau-arbeiter vor ort, die andern seien alle sonstwie aufgeboten worden. irgendwie sind die gewerkschafter auch nicht mehr das, was sie früher waren! auf meiner töfflifahrt durch alle teile der stadt sah ich bei der erlenmatt zwar unia-aktivisten mit ballons (originell - und past erst noch zur mäss!). was die nicht wissen konnten: dort gibts zwar immer wieder bagger, die auffahren, in tat und wahrheit findet dort aber kaum etwas statt. das gilt auch für die bäumlihofstrasse. der scheidegger hansueli hätte das bei seiner kollegin schiavi erfahren könnten. kräftig gebaut wird dagegen bei der nauenstrasse...dort habe man erfolgreich gestreikt heisst es im communiqué der streiker. das kann sein. ich bin zwischen 8 und 11 und dann auch am nachmittag etwa zehnmal vorbeifahren. und habe arme ausgebeutete geschundene arbeiter arbeiten gesehen, wie gestern und morgen. fazit: der streik brachte nichts ausser ein nettes taggeld für die mitstreikenden studenten. es wird weitergebaut. es gibt zwei möglichkeiten: die unia aulösen. die lücke, die sie hinterlässt, ersetzt sie vollkommen. oder die alte gewerkschaft bau und holz wieder herstellen. die hat zwar nie (oder kaum?) gestreikt und vermutlich darum alle verhandlungen erfolgreich abschliessen können.

Hinweis der Redaktion: Der äh Kolumnist geniesst Narrenfreiheit.