Abt. Was macht eigentlich... das Grundeinkommen?


Es wird intensiv diskutiert am Kongress Grundeinkommen2007 dieses Wochenende in Basel!


I'll be there.

U2?

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besser als...

... mit einem bedingungslosen grundeinkommen kann man die materielle und geistige verarmung einer gesellschaft kaum vorantreiben. der mensch braucht einen minimalsten antrieb im leben, sonst hängt er nur faul rum. das weiss jeder Surprise-verkäufer.

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@mr41

Du kannst dir wohl gar nicht vorstellen, dass man am Morgen für was anderes als Lohnarbeit aus dem Bett kriecht, was? Ich wette, da kann dir jeder Surprise-Verkäufer noch zehn bessere Gründe nennen.

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hab ich...

... was von lohnarbeit geschrieben?

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sobald du

das Grundeinkommen an Bedinungen knüpfst, ist es nichts anderes als Lohnarbeit. Dann kann man sich die ganze Übung gleich sparen.

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@mr41

da fehlen mir einfach die worte. hast du eigentlich schon mal irgendwas über das grundeinkommen gelesen? du hörst dich an, wie mein alter. und der war, obgleich sozialdemokrat, ein fascho (halt sowas, was heute die svp wählen würde).

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Was ist genau

das Problem an der Faulheit? "Materielle & geistige Verarmung" - wenn ich das hör, kommt mir gleich die Galle hoch, sorry! Ich setze dem mal entgegen, dass der Zwang, seine Arbeitskraft und Kreativität gegen Geld verkaufen zu müssen, genau der von Dir behaupteten Verarmung Vorschub leistet. Oder anders rum: Genau welche Art materieller und geistiger Reichtum verdankt sich unmittelbar dem Privateigentum an den Produktionsmitteln?

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ach, meine lieben

natürlich macht arbeit nicht prinzipiell glücklich, ppp, erst recht nicht erwerbsarbeit. ich bin auch nicht der meinung, dass der gegenwert für ein grundeinkommen unbedingt arbeit sein muss, erst recht nicht auf einem arbeitsmarkt errichtete. denn gelegenheiten zur erwerbsarbeit gibts immer weniger. das ist in meinen augen auch die interessante feststellung, die hinter der forderung nach einem bedingungslosen erwerbseinkommen steckt: arbeit wird ein immer selteneres gut, es gibt nicht genug für alle. da müssen ideen her, die ich auch nicht aus dem ärmel zaubern kann.

nur: die bedingung für ein von der allgemeinheit garantieres einkommen dürfen von mir aus noch so winzig oder immateriell sein - sie sollten da sein.
auf die gefahr hin, als fascho oder svp-wähler (muss man da differenzieren?) zu gelten: der mensch braucht auf die dauer einen minimalen anreiz, um etwas zu tun. faulheit bringt weder dem individuum noch der allgemeinheit etwas. so ist mein menschenbild. und in diese richtung gehen auch die bestrebungen, zum beispiel mit sozialhilfeempfängern verträge mit persönlichen zielen zu unterzeichnen. mit zwang zur erwerbsarbeit muss das nicht unbedingt zu tun haben. da dürfte man mit den gesetzten zielen durchaus kreativer sein als jetzt. wenn die oben genannte konferenz dazu beitragen kann - um so besser.

@ friedman
zu Deiner beruhigung: nein, ich wähle nicht svp, und auch nichts ähnliches. hoffe Du kannst jetzt wieder ruhig schlafen.

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Ich geh trotzdem oder erst Recht hin, morgen!

Und jetzt gleich auf n Bier. Dort, wo immer. Wer zuerst kommt, trinkt gratis mit.

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alles falsch

lier mr41. vielmehr ist faulheit die wichtigste triebfeder des fortschritts. speer und bogen wurden erfunden, weil unsere vorfahren zu faul waren, dem essen nachzurennen. das geht so weiter bis zur elektrizität, dem verbrennungsmotor etc.

und ich wollte dir nicht unterstellen, dass du svp wählst oder ein faschist bist (da gibt's immer noch einige unterschiede). ich hab nur gesagt, dass mein papa (seelig) wohl die gleiche position gehabt hätte. und der war ein faschist und wäre sicher svp-wähler geworden.

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"...zum beispiel mit sozialhilfeempfängern verträge mit persönlichen zielen zu unterzeichnen"

Dafür brauchst du nicht zur Sozialhilfe zu gehen - Zielvereinbarungen gehören heute doch zum HR-Standardrepertoire in neun von zehn Unternehmen. Aber, sag, wenn der Sozialhilfeempfänger die vereinbarten Ziele erreicht, bekommt er dann auch ein "A+" und "Lohnerhöhung"?

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Euer Menschenbild in Ehren...

...und die Idee des Grundeinkommens auch. Aber erwartet Ihr nicht etwas viel von Otto Normalverbraucher? Den Befürwortern glaube ich sofort, dass sie mit der Freiheit, die das Grundeinkommen gibt, umgehen können. Und jedeR hier hat Bekannte, die weniger arbeiten, weil sie eben noch etwas von ihrem Leben haben wollen.

Und was ist mit jenen Vätern und Müttern, die ihre Kinder kaum sehen, weil sie in der Migros oder in einem jener ominösen Dienstleistungsbetriebe zu einen miesen Lohn und unter unwürdigen Bedingungen schuften? Für sie, ja für jede Person, die nicht mehr "fit für den Markt" ist (der ja alles so schön regelt) sind Aussagen wie "jeder Mensch braucht Struktur, Anreize bla" der Hohn. Sie haben keine Wahl. Sie können es sich verdammt noch mal nicht leisten, weniger zu arbeiten, "um Zeit für mich und meine Kreativität" zu haben.

ABER dazwischen gibt es eine Schicht von Leuten, die nicht erpicht auf solche Freiheit ist. Deren Vertreter sind nicht der Fabrikarbeiter, die Migros-Verkäuferin, nein, das ist die Sysadmin oder der Sachbearbeiter (um beim Klischee zu bleiben - es ist eher eine Mentalitätsfrage) - kurz all jene, deren Antrieb tatsächlich nicht weiter reicht als zur nächsten Designer-Tasche.

Für sie wäre das Grundeinkommen der Horror, denn sie müssten sich eingestehen: Sie wollen gar nicht raus aus ihrem materiellen Hamsterrad. Sie sind zufrieden, solange sie am Samstag im Ausgang oder später im Verein rumpöbeln können. Gerade diese Leute könnten durchaus weniger arbeiten. Sie wären nicht zu müde, um offen zu sein für das, was das Leben bietet. Aber sie wollen nicht. Sie wollen die Verantwortung einem anderen zuschieben. Der Glaube, dass der Mensch für sich Verantwortung übernähme, wenn man ihn nur liesse, ist doch eine Illusion.

Wir müssen uns nur die nächsten Wahlen anschauen, da rennt wieder ein substantieller Teil der Bevölkerung einer undemokratisch gesinnten Partei hinterher, die das Bild des grossen Machers als Gegenpol zu den unfähigen, lahmen, demokratischen Institutionen heraufbeschwört. Das, bitte schön, ist faschistisch, und genau diese Gruppe von halbwegs gut verdienenden Leuten hat einen Sinn dafür.

Ist sie indoktriniert? Nein. Diese Gruppe kann ihr Leben wählen. Aber sie zieht es vor, das System vorgeschrieben zu kriegen. Es sind doch eben diese Leute, die Struktur und Peitsche super finden und z. B. Väter, die (an einem Werktag!) lieber mit den Kindern spielen oder einfach im Wald sitzen, weil es so schön riecht und zwitschert, verachten.

Verantwortung für das eigene Leben ist gar nicht so einfach. Wer (zumindest teilweise) frei ist von Erwerbszwang, sieht sich immer noch damit konfrontiert, was er mit seinem Tag so tun will. Wer Interessen hat, wird wohl nicht soviel Mühe bekunden. Aber jene, die interesselos sind, die in ihrer Freizeit nicht weiter kommen als bis ins ZicZac oder ins nächste Einkaufscenter - was machen die?

Wir hatten Glück. Wir sind auf der reichen Seite der Welt geboren. Unser Anspruch auf ein gutes Leben hört nicht bei der Existenzsicherung auf. Wir können wählen, wie wir unser Leben leben wollen. Wir können auch den Konsum und das Gehorchen wählen. Amen.

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hallo rasputin ...

... wieder mal im haus? ich stimm dir in praktisch allem zu, sehe nur das argument gegen das grundeinkommen nicht. im prinzip handelt es sich beim grundeinkommen um die zusammenlöegung aller finanzieller unterstützungsleistungen (wohlgemerkt nicht renten oder pensionen). und zwar für alle, die beim erwerbsprozess nicht mithalten können oder mit arbeit zuwenig zum leben verdienen. mag sein, dass ein kleiner prozentsatz «zu faul» ist um zu arbeiten. aber die können sich jetzt auch schon drücken. und beim grundeinkommen geht es nicht zuletzt darum, den hilfsbedürftigen die amtsüblichen demütigungen, inkompetenzen und wartezeiten zu ersparen und ein leben in würde zu ermöglichen.

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