Die Kleine Bühne des Theater Basel will jünger, frecher, politischer werden. Gleich alle drei Attribute versuchte man bei der Saisoneröffnung gestern Donnerstag zu vereinen: Auf dem Programm steht <a href=www.theater-basel.ch target=blank>"Bambiland", die wütende Abrechnung der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek mit dem Irakkrieg bzw. mit dem, was wir über die Medien davon mitbekommen und was in uns Europamenschen hängen bleibt. Es handelt sich um ein ebenso wuchtiges wie bedeutungsschwangeres Textungetüm – eine wahre Herausforderung, so etwas auf die Bühne zu hieven.

Bei der Uraufführung in Wien war es Christoph Schlingensief, der sich bekanntlich von keinerlei Textvorlage einschüchtern lässt. Am Theater Basel nun ist es die mutige Jungregisseurin Marie Buess, die den Text mit sechs Schauspielerinnen und Schauspielern auf die Kleinen Bühne bringt. Das Resultat ist ... ... nein drücken wir uns anders aus: Der Mut dieses zu tun, hat sich gelohnt. Der Theaterabend beginnt – zwei Frauen sitzen auf Plastikstühlen und raisonieren über den Krieg – fulminant und mitreissend. So kommt die ganze Kraft des Textes bestens zum Tragen. Mit der Zeit aber muss das Bühnenspektakel auch szenisch etwas bieten, und hier entpuppen sich nicht ganz alle Regieeinfälle als gelungen, der Abend offenbart ein paar Stellen, die sich in die Länge ziehen. Alles in allem aber befindet sich das Schauspiel des Theater Basel weiterhin auf gutem Kurs in die Saison 2007/08. Weiter so.