Abt. Jugendgewaltiger Aktionismus


Was war es schon wieder, gegen das selbst die Götter vergeblich kämpfen? Die Jugendgewalt? Sie ist auf alle Fälle in aller Munde. Die <a href=www.svp.ch target=blank>SVP möchte am liebsten alle nicht-urschweizerischen Jugendliche samt Eltern ausweisen (mit einem J-Stempel vielleicht – J wie Jugendgewalt!). Die Sozialdemokraten haben ebenfalls ein <a href=www.svp.ch target=blank>paar Massnahmenpakete in der Hinterhand. Selbstverständlich hat auch das Eidgenössische Polizei- und Justizdepartement eine Meinungen zur Jugendgewalt. Beziehungsweise mehrere Meinungen. Auf der EJPD-Website ist zu lesen:

Sie [die Statistiken] legen aber den Schluss nahe, dass die Gewaltbereitschaft Jugendlicher deutlich angestiegen ist.
Das ist es, was wir täglich am Fernsehen vorgesetzt bekommen und in den Zeitungen lesen können. Jetzt gelangt aber der EJPD-Bericht Jugendgewalt. Ausmass. Ursachen. Massnahmen zu einem vollkommen anderen Fazit:
"Eine Zunahme der Jugendgewalt lässt sich deshalb anhand dieser Statistiken nicht im strengen Sinne nachweisen."
Zu diesem Schluss ist auch schon das Bundesamt für Statistik gekommen:
"Im Zusammenhang mit der Jugendkriminalität wird zuweilen eine zunehmende Gewaltbereitschaft konstatiert. Zur statistischen Überprüfung dieser Annahme fehlen jedoch derzeit zuverlässige Daten sowohl aus Täter- und Opferbefragungen als auch aus der Polizeilichen Kriminalstatistik."
In der im Mai 2006 von der Eidgenössischen Ausländerkommission publizierten Studie Prävention von Jugendgewalt lesen wir gar:
"Über die vergangenen 20 Jahre ist es in der Schweiz nicht zu einer Zunahme schwerer Gewalt gekommen. Seit Anfang der 1990er Jahre ist im Gegenteil ein rückläufiger Trend festzustellen. Die starke Zunahme von angezeigter Jugendgewalt ist vermutlich im Wesentlichen auf eine erhöhte Sensibilisierung der Gesellschaft, eine steigende Anzeigebereitschaft und eine vermehrte Registrierung zurückzuführen."
Dies alles lesen wir also in einem aktuellen Bericht (Datum 29. Juni 2007), der von Justizminister Christoph Blocher (SVP) in Auftrag gegeben worden ist.

Was war es schon wieder, gegen das selbst die Götter vergeblich kämpfen?


Fröhliche Wissenschaft

at its best! Sehr schöne Geschichte, lieber Supra!

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guter supra....

...die statistik gibt deiner these von den netten boys und den harmlosen girls vielleicht recht. dennoch wäre es ratsam, in den kommenden wochen die (böse?) presse doch zu konsultieren. ob die überfälle/vergewaltigungen/diebstähle/usw. in den vergangenen jahren zugenommen haben oder nioht, ist eigentlich belanglos. und dass z.z. blocher justizminister ist, auch. fakt bleibt, dass die vorfälle stattfinden und dass die behörden ratlos sind. unddie eltern besorgt. und selbst den jugendlichen gefällt die gewalt nicht. ob sie zugenommen hat seit 1977 ist ihnen relativ egal.

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Ich habe nicht ...

... geschrieben, dass ich Gewalt als Problem nicht erkenne. Ich schreibe bewusst Gewalt (und nicht Jugendgewalt). Wenn alle Medien nur noch über einen oder zwei Fälle von vergewaltigenden Jugendlichen schreiben, so heisst das nicht, dass Vergewaltigung ein Jugendproblem ist. Wenn Fälle von Jugendlichen bekannt werden, die bedrohen, schlagen, rauben, dann heisst das nicht, dass Gewalt in erster Linie ein Jugendproblem ist.

Mit anderen (zugegebenermassen etwas markigen) Worten: Dass Deutschland in den 1930er-Jahren eine Wirtschaftskrise durchlebte, ist schlimm. Dass die Nazis ihren Profit daraus ziehen konnten, ist eine Katastrophe.

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laut dem aargauer jugendanwalt

ist die angebliche zunahme von jugendkriminalität und -gewalt habakuk. was seiner ansicht nach tatsächlich passiert:
- verlockungen: es gibt keine regelmässigen kontrollen mehr im öffentlichen verkehr. folge: die kids fahren fast alle schwarz. bei dreimaligem erwischen werden sie wegen erschleichen einer leistung verurteilt (durchaus auch in geschlossene einrichtungen) und tauchen in der statitistik als betrüger auf. ähnliches passiere durch den personalabbau in supermärkten.
- anzeigebereitschaft: durch panikmachende medienberichte sind eltern übersensibel und machen aus jeder harmlosen schulhofschlägerei mit einem blauen auge eine schwere körperverletzzung für die einer der kontrahenten dann auch verfolgt und verurteilt wird (statt ihm einfach die ohren langzuziehen und fernsehverbot zu erteilen).
- anzeigen-kommunikation: wo kein kläger, da kein richter. durch die flächendeckende verbreitung von handys, lauern die kläger heute an jeder ecke.

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eben gelesen

"Wieder hat sich in Baden eine unmotivierte Gewalttat ereignet. Ein Postauto-Chauffeur ist von zwei Jugendlichen in seinem Pausenraum am Bahnhof verprügelt worden."

heute morgen passiert. harmlos.

der chauffeur wird dir zustimmen. bravo. alles habakuk.

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früher...

... fuhren die jugendlichen ja alle töffli, da konnte sowas nicht passieren. so ein mist, diese ökowelle.

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nochmals neues

erneut eben gelesen:

Mehrere Unbekannte haben bei Engwilen einen 19-Jährigen in den Wald gelockt und ihn dort angegriffen. Das Opfer musste ärztlich behandelt werden musste. Die Täter flüchteten mit dem Rucksack des 19-Jährigen.

zusätzlich stelle ich fest: die täterInnen waren vielleicht über 20. da fallen sie gar nicht in die statistik des bundesamts. damit würde die jugendkriminalität nicht belastet.

überdies: weshalb melden die blöden polizeistellen den dummen journalisten derartige kleinigkeiten.

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ich fürchte mich ...

... immer noch mehr vor dem motorisierten individualverkehr als vor aggressiven jugendlichen. (was heisst übrigens im fall des postautochaufeurs verprügelt? wenn nichts anderes vermerkt, konnte er offenbar ohne unterbruch weiterarbeiten). doch zurück zum autofahrer. verursacht in der schweiz jedes jahr 500 tote. das sind veritable bürgerkriegswerte (in den umliegenden ländern sind die zahlen prozentual ungefähr gleich - kann also nicht am jugo-raser liegen.) man stelle sich vor, irgendeine bevölkerungsgruppe - zum beispiel jugendliche - würden ähnliche verwüstung anrichten. die würden allesamt hingerichtet.
und zum badener vorfall, lieber holbein. was du da machst ist äusserst unjournalistisch und schlicht dumm. du nimmst einen einzelfall, von dem du keine einzelheiten (zum beispiel verletzungen des busfahrers) kennst und leitest davon eine verallgemeindernde bestätigung deiner, durch keine seriöse untersuchung gestützte these ab. da machen normalerweise die rassisten (jeder hat schon mal mit einem türken oder jugo ärger gehabt - fazit: alles verbrecher). hier werden eindeutig jugendliche an sich von den medien als feindbild aufgebaut wie bestimmte ausländergruppen und muslime im speziellen. doch während ich die hetzkampagne gegen die muslime wenigstens verstehe, weil ich die politische absicht dahinter sehe, ist mir schleierhaft, warum man jugendliche neuerdings verteufelt, wie anno dunnemals in den achtzigern. hat irgendwer ne idee?

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@ holbein

zum zweiten fallbeispiel: da weisst du nicht mal, ob die täter jugendlich waren. gehst du einfach mal davon aus. ts, ts.
und warum die bullen das melden: um sich wichtig zu machen zwecks arbeitsplatzerhalt. ausserdem ist bekannt, dass in praktischjedem polizeicorps rechte bis rechtsextrem gesinnte beamten die die grosse mehrheit stellen und deshalb bei der hatz auf jede minderheit (auch auf jugendliche) gerne hand bieten.

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jugendliche?

was heisst da "journalistisch"...ich bin in diesem fall konsument von internet-publikationen. ob die "bullen" (originell--haha) sich mit so meldungen wichtig machen kann ich nicht beurteilen. ob die delinquenten des zweiten falls unter 20 sind, weiss ich wie gesagt nicht. falls es dir wohl tut, wenn du bei exteremen delikten das alter weisst, kopier ich dir entsprechende fakten:

- BÜLACH ZH – Im Bezirk Bülach wurde ein 7-jähriges Mädchen von zwei 15- und 16-jährigen Jugendlichen missbraucht, wie Anfang Juli bekannt wurde.

- PFUNGEN ZH – Zwei 14-Jährige wurden im April 2007 in Pfungen verhaftet, weil sie drei Brüder im Alter von vier, acht und neun Jahren missbraucht hatten.

- FELSBERG GR – Zwei 12- und ein 13-jähriger Täter vergewaltigten im Oktober 2006 im bündnerischen Felsberg eine 12-jährige Klassenkameradin.

- RHÄZÜNS GR – Im Juni 2006 wurde in Rhäzüns ein 5-jähriges Mädchen von zwei Primarschülern im Alter von 11 und 13 Jahren vergewaltigt.

alles harmlos? von bullen in die welt gesetzt?

NB. alle zu obigem titel weiter gegebenen inormationen (inkl. der chronik) sind aus heute publizierten texten. wollen wir morgen weitermachen?

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und es kommt

dir überhaupt nicht komisch vor, dass man jahrelang nix hört und jetzt dauernd? zweitens was ist missbrauch: untenstehendem text kannst du entnehmen, dass das alles meistens halb so schlimm und aufgeblasen ist. und drittens: bullen ist seit anbeginn auf infamy die korrekte bezeichnung für polizisten.

und jetzt mal zum thema statistiken, missbrauch und gewalt. der text ist etwa 10 jahre alt. da war missbrauch im sozialen nahraum das sozialarbeiterarbeitsplatzerhaltungsthema:

Feindbild Mann

Es sind unbestrittenermassen Männer, die schlagen, vergewaltigen und missbrauchen. Doch «grosszügig» interpretierte Umfrage-Ergebnisse stellen die gesamte männliche Hälfte der Bevölkerung als potentielle Übeltäter dar. Zu Unrecht!

Lokalpolitische Auseinandersetzungen finden nur selten Echo in der internationalen Presse. Doch eine Motion der Grossratsfraktion der Basler Frauenliste war sogar der Londoner «Financial Times» eine Meldung wert. Die Forderung: Eine Gewaltsteuer für Männer. Für alle Männer. Denn Gewalttäter sei potentiell jeder Mann. Ursula Glück, damalige Fraktionspräsidentin der Frauenliste, in der Wochenzeitschrift «Vorwärts»: «Der ganz normale Mann ist der Täter. Eine Frau muss bei jedem Mann von einer potentiellen Gefährdung ausgehen.»

Lange Zeit war Männergewalt gegen Frauen und sexueller Missbrauch von Kindern ein Tabuthema. Besonders, wenn es sich bei den Opfern um die Ehefrauen und Kinder der Täter handelte. Doch seit Mitte der 80er Jahre ist das Schweigen gebrochen. Mit grossem Einsatz zerrten Aktivistinnen der neuen Frauenbewegung das Tabuthema an die Öffentlichkeit. Heute ist das Thema Männergewalt allgegenwärtig und der sinistre Unhold im dunklen Park weitgehend ins Reich der Legende geschickt, wo er auch hingehört. Denn sexuelle Übergriffe und Gewalttaten gegen Frauen und Kinder geschehen vor allem im «sozialen Nahraum», sprich in der Familie und im näheren Umkreis.

Mit einer regelrechten Flut von Studien wurde überall in der westlichen Welt versucht, die wahren Ausmasse des Problems zu erfassen. Und diese Studien zeichnen ein Bild des Schreckens. Laut der Aktion Halt-Gewalt Bern hat in der Schweiz jede fünfte Frau in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt in einer Paarbeziehung erlitten. Eine holländische Studie besagt, dass jedes dritte Mädchen in seiner Kindheit sexuell missbraucht wurde. Das feministische deutsche Magazin «Emma» vermeldete schon 1994, dass nur jede fünfzigste sexuelle Misshandlung angezeigt würde. Mittlerweile behaupten einige Studien, dass sogar nur jede hundertste Vergewaltigung zur Anzeige kommt. Das hiesse, dass in der Schweiz pro Jahr über 35’000 Vergewaltigungen begangen würden. Folglich mit Abstand das häufigste Gewaltdelikt überhaupt!

Martin Killias, Kriminologie-Professor an der Uni Lausanne, hält solche Zahlen für masslos übertrieben. Die Dunkelziffer bei den Vergewaltigungen zum Beispiel sei nicht nachvollziehbar. «Alle vorhandenen Daten aus Opferbefragungen deuten darauf hin, dass ungefähr 60 Prozent aller vollzogenen und 30 Prozent aller versuchten Vergewaltigungen angezeigt werden.» Aber auch die anderen Aspekte der Männergewalt würden in verschiedenen Studien oft völlig falsch quantifiziert.
«Oft werden für solche Studien sogenannte convenience-Samples verwendet. Das heisst, das man für die Umfragen zum Beispiel Telefon-Hotlines einrichtet oder Klientinnen und Klienten befragt. Die Befragten werden also nicht zufällig ausgewählt. Das ist in Ordnung, wenn man die daraus resultierenden Verzerrungen bei der Auswertung berücksichtigt.» Gerade das aber sei häufig nicht der Fall. Ausserdem sei die Zahl der Stichproben – mit unter 1000 Befragten – meist viel zu klein für zuverlässige Zahlen.

So behelfen sich die Forscherinnen und Forscher damit, dass man verschiedene Opfer-Kategorien kurzerhand zusammennimmt und die Tatbegriffe aufweicht. So wurden zum Beispiel unter der Kategorie «Missbrauch durch den Vater» auch schon mal die Taten der Stiefväter, Freunde der Mutter, Grossväter, Brüder, Onkel und sogar Nachbarn mitgezählt. Damit werden die eigentlichen Inzesttäter multipliziert, ja potenziert. Denn nach Erkenntnissen des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen (KFN) stammt die überwiegende Mehrheit der Missbrauchstäter zwar aus dem näheren Umfeld der Familie. Die leiblichen Väter sind dabei aber deutlich in der Minderheit. Ihnen werden weniger als 10 Prozent der schweren Fälle zugeordnet.

Ein weiteres Problem ist die statistische Durchmischung von verschieden schweren Vergehen. «Manchmal», so Killias, «werden relativ harmlose Vorfälle mit schwersten Verbrechen in einen Topf geworfen, und es ensteht der Eindruck, die schweren Fälle seien der relevante Teil.» So werden unter der Kategorie Missbrauch anzügliche Bemerkungen in der gleichen Rubrik genannt, wie Notzucht. So entstehen Meldungen, wie: «Jedes dritte Mädchen sexuell missbraucht». Damit wird automatisch Inzest und Vergewaltigung assoziiert. Doch die bislang umfangreichsten Umfrage im deutschsprachigen Raum durch das KFN kommt zu ganz anderen Ergebnissen. Demnach haben tatsächlich 20 Prozent aller Frauen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit gemacht. Zu Körperkontakt kam es aber nur bei 5 bis 8 Prozent. Die Zahl der tatsächlichen Inzestopfer dürfte also bei deutlich unter einem Prozent der Mädchen liegen.

Auch realistische Zahlen sind für Killias freilich schlimm genug. «Das Problem ist real und Handlungsbedarf vorhanden.» Doch gegen den pauschalen Vorwurf, jeder Mann sei ein potentieller Gewalttäter, wehrt er sich vehement. «Gewalt gegen Frauen und Kinder sind kein normal männliches, sondern pathologisches und kriminelles Verhalten. Auch wenn dieses Verhalten durch patriarchalische Strukturen gefördert wird: Die Ursache ist eine Gewaltpathologie. Wenn man diese Tatsache nicht sehen will, verpasst man auch Chancen, wirksame Massnahmen gegen das Problem zu ergreifen.»

friedman

Interview mit Henriette Haas, Professorin für Kriminologie

Gewalttäter sind eine Minderheit

Bei Studien, die sich mit dem Problem der Männergewalt gegen Frauen und Kinder beschäftigen, gibt es gigantische Unterschiede bei den Opferzahlen. Warum?

Das hat sehr oft mit der Befragungsmethode zu tun. Wenn man zum Beispiel, was bei Täterbefragungen gängige Praxis ist, eine Gratis-Telefonnummer einrichtet, bekommen Sie nur die Daten von Leuten, die auf irgendeine Weise an der Problematik interessiert sind oder ihre Meinung zum Thema einbringen wollen. Auch anonyme Fragebogen zu Opfer-Erlebnissen werden sehr oft nur von bestimmten Menschen zurückgeschickt, wobei natürlich die Schulbildung der Befragten eine gewisse Rolle spielt. Andere Daten stammen zum Beispiel von Fachleuten, welche ihre Erfahrungen auf die Gesamtsituation «hochrechnen». Allerdings haben Fachleute fast ausschliesslich mit schwereren Fällen zu tun, was eben dann dem Gesamtbild wiederum nicht gerecht wird.

Sie selbst haben zusammen mit Professor Martin Killias die Rekrutenbefragung 1997 zum Thema Gewalt gemacht. Dabei haben Sie aber ausschliesslich Daten von Männern erhoben.

Schon. Aber die Ergebnisse der Umfrage decken sich ziemlich mit einer Genfer Umfrage unter Frauen (Gillioz, De Puy & Ducret, 1997). Eine unserer Fragen war: Haben Sie jemals beobachtet, dass Ihr Vater Ihre Mutter geschlagen hat? Gegebenfalls, wie oft das vorkam. Insgesamt bejahten 8 Prozent der Rekruten die Frage. Allerdings haben nur 1.6 Prozent häuffiger Gewalt gegen die Mutter erlebt. Dass heisst, mehr als sechs mal. In der Genfer Umfrage gaben 12,6 Prozent Frauen an, in ihrem Leben geschlagen worden zu sein. Das ist zwar etwas mehr, als bei der Rekrutenumfrage, aber Kinder bekommen schliesslich nicht alles mit, was zwischen den Eltern vorgeht. Gerade auch im Verhältnis zwischen schweren und leichten Fällen stimmen die beiden Unetrsuchungen ziemlich überein. Das heisst mehr als sechs Mal. Man kann also davon ausgehen, dass die Resultate in etwa korrekt sind, weil sie aus verschiedenen Quellen stammen. Allerdings gibt es auch hier Einschränkungen. Verurteilte kriminelle oder Drogenabhängige Jugendliche sind nicht in der RS. Und Ausländer fehlen völlig.

Wie realistisch sind Behauptungen, dass jede dritte oder sogar zweite Frau in ihrem Leben Opfer einer Vergewaltigung wird?

Bei statistischen Untersuchungen sollte man juristische Begriffe wie «Vergewaltigung» vermeiden, da sie in der Umgangssprache zu wenig genau definiert sind. Rechtlich gesehen kann ein unfreiwilliger Geschlechtsverkehr zum Beispiel durch die Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses zustande kommen. Solche Delikte sind natürlich auch nicht in Ordnung, aber trotzdem stellen sie nicht die schwerwiegende Bedrohung einer echten Vergewaltigung, zum Beispiel mit einem Messer dar. Es sollte in Befragungen neutral gefragt werden, was genau passiert ist und unter welchen Umständen. Eigentliche Vergewaltigungen im Sinne des Strafrechts sind glücklicherweise eher seltene Delikte. Aber es können natürlich weit weniger schwerwiegende Vorfälle individuell als sehr traumatisierend empfunden werden.

Nichts desto trotz neigen viele dieser Studien dazu, die Situation stark zu dramatisieren.

Das ist insofern verständlich, als die Problematik sehr lange nicht ernstgenommen wurde. Die Dramatisierung ist eine Art Gegenbewegung gegen diese Ignoranz. Trotzdem wende ich mich gegen eine allzu breite interpretation der Begriffe «sexuelle Gewalt» und «Missbrauch». Wenn man zum Beispiel lüsterne Blicke oder Betatschen als Missbrauch wertet, sind wohl 100 Prozent aller Frauen «Missbrauchsopfer».

Gibt es nicht mittlerweilen fast schon eine Tendenz zu suggerieren, dass jeder Mann ein potentieller Frauenschläger, Vergewaltiger oder Kinderschänder ist?

Solche pauschalen Unterstellungen sind natürlich falsch. Es ist auch nicht jeder weisse Europäer automatisch ein Rassist. Ausserdem führen solche Verallgemeinerungen nicht selten zu absurden Schlussfolgerungen. Wirklich kriminelle Gewalttäter sind eine kleine Minderheit von schwer gestörten Persönlichkeiten, die in bestimmten Situationen agieren. Es macht keinen Sinn, das männliche Geschlecht als solches zu dämonisieren. Das schafft unnötige Aggressionen und produziert eher neue Gewalt, als dass es nützt. Ausserdem ist es meines Erachtens so, dass eine Emporstilisierung jeglichen Unrechts zur «Gewalt» das Leiden der wirklichen Opfer schwerer Verbechen lächerlich macht. Vielleicht sogar zu blossen «Querulantinnen» degradiert, wenn sie den ganzen mühseligen Weg der Zeugenaussage auf sich nehmen, um weitere Delikte zu verhindern. Ich persönlich finde es also eher ungut, wenn man die Lage dramatisiert.

Interview: friedman

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Friedmann

Es scheint nicht in die Diskussion zu passen, dass

- auch auf der Strasse mehrheitlich Frischlinge Unfallverursacher sind.
- auch Männer Opfer von (Männer)gewalt sind.
- die Hemmmschwelle für Gewaltanwendung tatsächlich gesunken scheint
- die ausgeübte Gewalt öfter als früher zu schweren Verletzungen führt (v.a. im Gesichtsbereich)
- löst Happyslapping bei dir Jugenderinnerungen aus?

Ehrlich gesagt: Ich finde ausnahmslos alle testosterongesteuerten Hampelmänner bemitleidenswert und zum Kotzen, egal welcher Couleur. Kannst du die Bullen ruhig dazuzählen.

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wieso?

nichts was du sagst widerspricht dem was ich sage. ich sage nur es wird übertrieben. den obenstehenden artikel habe ich aufgeschaltet, weil man das wort man durch jugendlicher ersetzen kann, ohne dass es gross auffallen würde.
- klar sind junghirsche unfallverursacher.
- klar werden junge männer opfer von männergewalt. aber nicht auch, sondern mit abstand am häufigsten.
- da die hemmschwelle gesunken SCHEINT kann sein. belegt ist es nicht.
- das mit den verletzungen ist mir neue.
und happy-slapping löst bei mir tatsächlich jugenderinnerungen aus. wir hatten einfach keine handys.

aus eigener erfahrung weiss ich, dass man als pubertierender und adoleszenter immer hormongesteuert ist. wie man das auslebt, ist beeinflusst von der körperlichen konstitution, sozialem umfeld, peer-groups etc. die hampelmänner können insofern nichts dafür, dass sie sich der tragweite ihrer taten gar nicht bewusst sind. das nennt man verminderte schuldfähigkeit. ob man aber bulle wird oder nicht, kann man sich hierzulande lange überlegen, weil man schon eine berufsausbildung abgeschlossen haben muss (ist doch noch so, oder?). sonst weiss ich nicht was du willst: leinenzwang und wesenstest für jugendliche. jugos raus? scurity auf dem schulhof? sperrstunden (gibts in einigen gemeinden schon) für jugendliche.

übrigens behaupten polizei und gewisse politiker seit 15 jahren, dass die jugendkriminalität und insbesondere gewaltdelikte, gewaltbereitschaft und brutalität ständig zunehmen. wär das tatsächlich der fall, könnte man sich heute wirklich nicht mehr auf die strasse trauen. fragt man nach, wie sich die angeblich zunehmende brutalität äussert, sagen die polizeisprecher seit 15 jahren: «früher hat man aufgehört wenn der andere am boden lag, heute tritt man noch rein.» so'n quatsch! ich kann dir versichern: schon vor 25 jahren wurde noch reingetreten wenn der andere am boden lag. weil man sonst riskiert, dass er wieder aufsteht und weitermacht.

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