"Bitte geben Sie Ihre Tasche ab", mahnt die Dame am Eingang zum Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst, freundlich, doch vehement. An einer Presseführung ist dies eher unüblich. Wenn man aber im grossen Oberlicht-Saal im zweiten Obergeschoss angelangt ist, versteht man warum: Die kleinen, verspielten Kunstwerke des in Basel geborenen Künstlers Jean-Frédéric Schnyder sind zum Teil so putzig und gewinnend, dass man tatsächlich der Versuchung, sie einzupacken und mitzunehmen, nur schwer widerstehen kann.

Der verschroben-hintersinnige Volkskünstler Schnyder, der mit seinem Wirken so bekannte Kollegen, wie Fischli/Weiss, beeinflusst hat, hat für die Retrospektive im Museum für Gegenwartskunst eine Art Wunderkammer mit Werken vor allem aus eigenem Besitz zusammenstellen lassen. Zu erleben ist eine Ausstellung, die in aller erster Linie grosse Freude macht, die Staunen lässt und die auch für Kinder (zwar gefährlich – siehe oben) ein grosses Vergnügen sein dürfte.

Ich auf alle Fälle freue mich bereits auf ein verregnetes Wochenende, um mit meinem Kind wieder einmal ins Museum gehen zu können.