so was? Wahlweise für den Hund oder das Kind.

Blick, Kampagne bitte.

Wie bitte? Kinder gehören nicht in eine Stadt?! (Hm, das kam von patpatpat, kann also nicht als Humoreinlage gemeint gewesen sein. Andererseits: er hat zwei Stadtkinder, dann muss wohl was dran sein.) Sonst heisst es ja immer Hunde gehören nicht in die Stadt. Dann sind Hund und Kind auf dem Land ja wieder beisammen und die Kindsgischulung macht doch irgendwie Sinn...

Mir scheint's einfach, das Konzept "Stadt" kann per se nicht kinderfreundlich sein. Oder nur schwer. Eventuell sind's lediglich die Stinkkarrossen? Ohne Autos wär vielleicht sogar Hong Kong eine Kinderstadt. Insofern spricht einiges für Venedig. Ein weites Feld.

... wo Kinder in stinkenden Kanälen ertrinken. Oder das Land, wo Güllenlöcher zu Todesfallen werden und – fast noch schlimmer – wo es SVP wählende Baselbieter und Aargauerinnen gibt, die unsere Kinder zu verantwortungsvollen Staatsbürgern ...

Jetzt wo du's sagst: Ich kann mich nicht erinnern, in Venedig je ein eingeborenes Kind gesehen zu haben...

... nur gut, wenns genügend erwachsenenfreie zonen, zum beispiel stillgelegte zechen und fabrikgelände, gibt. als ich klein war, war das ruhrgebiet der reinste riesenabenteuerspielplatz. wurde erst so mit 13 langweilig. mittlerweile haben sie alle indstriebrachen saniert. dafür kann man als teenager eher einen losmachen. aber als ich klein war, konnten wir in unserem quartier zumindest in den nebenstrassen auch noch fussballspielen (ehrlich - in der grossstadt - und das waren die 70er). aber eigentlich darf ppp, der dauernd mit dem auto rumbrummt eh nix dazu sagen. tödliche autounfälle mit kindern passieren übrigens eher auf dem vermeindlich sicheren land, wo bescheuerte autofahrer mit 80 durch die dorfstrasse knallen.

doch nochmal die geschichte mit dem köttelbach in dem du immer schwimmen warst.

doch, doch, die verstecken sie in wenig artgerechten mietskasernen auf der giudecca.

sagt man köttelbecke. das sind offene abwasserkanäle (ja, im ruhrgebiet fliessen streckenweise noch heute die abwässer offen). als kinder haben wir da gerne mit langen stöcken pariser rausgefischt oder in der umgebung ratten gejagt. und nicht ich, sondern ein freund von mir ist da mal reingefallen (hat nen guten schluck genommen, bevor wir ihn rausziehen konnten. würg: denn köttelbecke kann man durchaus wörtlich nehmen). ich war nur in der ruhr und im rheinhernekanal schwimmen (da haben wir uns immer an die tiefliegenden frachtschiffe gehängt - vorsicht! drohender badehosenverlust). allerdings war man nach solchen bädern total verdreckt. die ruhr ist heute durchaus ohne gesundheitsrisiko beschwimm und beangelbar. der rheinhernekanal ist immer noch giftbrühe.