Wie geht das? holbein ist doch eigentlich nur Subscriber?

der abgefahrene österreicher gehört zum team von SF meteo von siegrist, bucheli & co. die beliefern, wie der name sagt, das nationalfernsehen. auch das eidgenössische radio (deutsch und ruman-grischun) benutzt in der regel die dienste von sf meteo...und wenn du von basilisk zum regionaljournal wechselst, hörst du manchmal sogar den gleichen wetterprediger. es wird dann in basel auf beiden kanälen schnee vorausgesagt. was die gute alte meteorologische zentralanstalt macht, weiss ich nicht. sie ist verantwortlich für die wetterstation bei der astronomie auf dem bruderholz. dort ists zwar zwei grad kälter als in der stadt. das haben die beamteten wetterbeobachter aber noch nicht gemerkt.

arme Sau von DRS2 (!) hat sich (meines Wissens hauptsächlich) um den Querschnitt gekümmert. Vielleicht hatte er technische Hilfe, vielleicht auch nicht. Denn der Idiotenfunk der Privaten mit seiner Simulation von Radio wirkt tatsächlich in den Hirnen der DRSOberen. Sie glauben ernsthaft, jeder / jede könne eigentlich vom Fleck weg gebührenlegitimierendes Radio machen und ihre Untegebenen sollen froh sein um ihren halbwegs gesicherten, "privilegierten" Arbeitsplatz und ansonsten den Mund halten - oder gehen. Und vor allem brauche es für anspruchsvolle Produktionen keine oder kaum mehr die Fachleute von der Technik. Dass das, was aus den Empfängern kommt mit DRS als Quelle immer noch einigermassen anständig und trotzdem meistens besser tönt als die Privaten, hat mit den beruflichen und professionellen Ansprüchen der MacherInnen zu tun, die trotz ihrer Vorgesetzten an der Qualität ihrer Produkte hängen und danach streben, auch wenn ihre individuelle Lebensqualität dafür vor die Hunde geht! Selbstausbeutung ist inzwischen die Regel, Holbein - mit wenigen Ausnahmen. Wäre das SSM nicht nur noch ein Schatten seiner selbst, hätte es schon lange Streiks organisiert.

drs muss sparen, und das hört man auch. das kann man bedauern, aber ich bedaure vor allem eins: drs scheint nicht mal im ansatz zu versuchen, fehlende mittel mit mehr originalität, spritzigkeit oder spontaneität auszugleichen. dabei zeigt das welsche rsr, dass das durchaus möglich ist. stattdessen hält man stur an gewissen richtlinien fest, (zb debile musikeinlagen, unsägliche ansagerlitis, öde musik-specials, durch penetrantes selbstlob zerstörtes sounds!, und erschiesst endlich den Christoph Schwegler!!). und drs2 macht wohl solide arbeit mit den vorhandenen mitteln, überrascht hat mich der sender aber seit langem nicht mehr.

kreativität lässt sich nicht verordnen, aber ich würd mir bei vielen drs-mitarbeitern mehr davon wünschen. stattdessen scheinen die drs-leute zu warten, bis sie die ideen von oben her diktiert kommen. was doch wohl eher ein hoffnungsloser wunsch ist.

... erscheint übrigens das NZZ-Folio zum thema 'radio'.

@ppp: ich meinte eben, dass ideen seltenst von oben diktiert werden können. die müssten schon von unten kommen. ob drs-leute keine ideen haben oder sie von oben unterdrückt werden, kann ich nicht beurteilen. aber im zusammenhang mit budget-kürzungen scheint mir das für einen sender fatal zu sein.

kleines gegenbeispiel: 'Société anonyme' auf Couleur 3, eine tägliche, zweistündige live-non-stop-diskussionssendung mit viel hörerbeteiligung. das hat dort ein junger mitarbeiter gegen den widerstand der rsr-leitung durchgesetzt. die sendung wurde zum grosserfolg, war wild und chaotisch, manchmal geschmacklos, manchmal didaktisch und hochseriös, jedenfalls nie voraussehbar. abgesetzt wurde sie nur, weil der verantwortliche innerhalb von Couleur 3 neue ideen umsetzen wollte und 'Société anonyme' auf ihrem höhepunkt absetzen wollte.

A propos Radio RSR - Könnt Ihr Euch noch an Patrick Nordmann erinnern? Er erfreute das Hörerherz in den 1970-er Jahren mit seiner Politsatiresendung au fond à gauche. Und was macht er heute? Er schreibt Lucky Luke Geschichten ...