Abt. Al Imfeld - Der Bauernkiller?


In der mittwöchlichen Medienmitteilung der woz, mit der sie auf die morgige Ausgabe hinweist und worin jeweils ein Text vorab versandt wird, lese ich im Kommentar von Bettina Dyttrich:

Avenir Suisse hat ein Buch veröffentlicht – und alle Medien berichten darüber. Sogar die WOZ. Natürlich liest niemand das Buch. Das ist auch nicht sein Zweck. Es ist vor allem dazu da, seriös und wissenschaftlich auszusehen mit seinen vielen Diagrammen. Aber doch nicht zu trocken. Darum gibt es darin acht Porträts von «Bauern im Aufbruch». Bezeichnend sind die Bilder zu diesen Porträts. Die Bauern, lauter Männer, stehen da vor ihren Höfen und Silos, zwischen Kühen und Wollschweinen: allein, unabhängig, Unternehmer eben. Ohne die Frauen, Kinder, Schwiegereltern, Zivildienstleistenden, Praktikanten aus Polen und Haushaltshilfen aus Rumänien, ohne die die Landwirtschaft nie funktionieren würde. Die Porträts sind von Al Imfeld – schade, dass einer, der immer intelligent und differenziert über Bäuer-Innen geschrieben hat, jetzt an ihrer Abschaffung mitarbeitet. Denn darum geht es der Avenir Suisse in ihrem Buch «Der befreite Bauer», sie sagt es nur etwas komplizierter: "Sowohl der Abbau des Grenzschutzes als auch die Reduktion von flächenbezogenen allgemeinen Direktzahlungen ist vor allem für die Produzenten von pflanzlichen Massenprodukten eine nur im Ausnahmefall zu bewältigende Herausforderung." (...)
Könnte da in dem Seitenhieb auf Al Imfeld eine Geschichte stecken? Ich hab das Buch nicht gelesen. Aber bemerkenswert ist es doch allemal, dass Imfeld für Avenir Suisse arbeitet. Wie kommt er wohl dazu?


witz verpasst

bitte weitere beiträge zur woz...ich kann mir das gelbe blettli leider nicht leisten.

korrektur vom morgen des 30.11. : da ist mir ein witz entgangen. er sei nachgeliefert. statt gelbes blettli hätte ich gelbes heftli sagen müssen, das längst eingestellte ringier-produkt für ländliche gegenden, das auch bei den coiffeurs zu lesen war. meine tante in winterthur war abonniert darauf...und hatte mit dem abo gleich auch eine lebensversicherung abgeschlossen.

nostalgisch oder? wie ja die woz nostalgisch ist. und die wunderschönen hiesigen neunundsechziger-jahre aufleben lässt. die klassenkämpfer von damals präsidieren jetzt banken oder kassieren die staatspension. teilweise sind sie wieder im grossen rat. und schwätzen ähnlich doof wie früher.

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halt doch mal deine reaktionäre klappe. freisinnige, christdemokraten und vor allem svp quatschen immer noch, seit ewigkeiten und immer wieder noch dööferen käse als die linken. die woz träumte lange nicht von 69 sondern von 81 (was politischer war, als du am hahn-stammtisch von polizeisprecher heuss in den notizblock diktiert gekriegt hast). und heute träumt die woz von gar nichts mehr, sondern versucht ein wenig resigniert den ist-zustand zu beschreiben, den andere blätter leugnen. halt nicht immer sehr erfolgreich. ist eben ein mehrheitlich amateurblatt. aber wenigstens ein engagiertes.

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Na ja, ich war ja damals...

in den romantischen Achtzigern selber WoZ-Redaktor. Und später Autor von diesen heute so gehassten epischen Rubriken der DAMALIGEN Weltwoche, wie z.B. "Jetzt". Soll ich mich (als zwar immer wieder von der WoZ enttäuschter, aber dennoch nach wie vor überzeugter Abonnent) auch mal zu dem Diskurs über die nötigste aller mainstream-Wochenzeitungen äussern? Würde wohl nicht viel ändern. Und Friedman vertritt meine Position ja gar nicht so schlecht, wenn auch hin und wieder ein bisschen barsch formuliert.

Komm schon, Holbein, dass du dir mit deiner Abfindung und sicher auch Rente die WoZ nicht leisten kannst, nehm ich dir nicht ab. Und sonst fällt mir immer noch ein, was ich in deinen Kreisen gelernt habe: Gang go schaffe, statt blogge!

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hoppla, herr friedman

was soll denn anno 1981 politischer gewesen sein als bei den tramschienen des jahres 1969? dass die traumnation jener jahre, die union der sozialistischen sowjetrepubliken bzw. deren rote armee nach afghanistan einmarschiert ist? oder dass ein paar jungs (und ganz wenige görls) die einstige schuh coop an der zwingerstrasse besetzten (genossenschafter gegen genossenschafter...tönt im nachhinein humorig)? oder sonst was. in der ortsgeschichte kaum bedeutend.

NB. die SVP gabs damals in basel noch nicht. solltest du eigentlich wissen, guter friedman. und dann müsste man noch klarstellen, dass es in basel niemals einen polizeisprecher namens heuss gab. der erste funktionär in dieser position hiess fabbri. erfunden von herr schnyder. sein wisen war um welten umfangreicher als jenes der jetzigen polizeisprecher. aber das ist eine andere geschichte.

und an dich, voxm. erstens gibts das gelbe woz-heftli gar nicht an allen kiosken. und zweitens kann ich mir fürs gleiche geld alle sechs wochenexemplare der bild-zeitung kaufen.
(und unter uns gesagt: meine abfindung ist nicht so gewaltig, wie du annimmst. aber sgibt ja zwischendurch noch anfragen von werbebüros...)

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Das mit Fabbri ...

... und seinem Wissen stimmt auf seine eigene Art und Weise durchaus: Er war die Durchlaucht der Fichen.

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In der Tat

ist die Zusammenarbeit von avenir suisse und Al Imfeld nicht so richtig nachvollziehbar. Statt der acht Bauernporträts habe ich lediglich acht Frauen zu bieten ...

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Yep, den mit deiner Bild(ungs)zeitung,

Herr Holbein, den lass ich gelten. Der ist nicht schlecht...

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lieber holbein

das es die svp damals IN BASEL nicht gab, ist mir durchaus klar. aber die woz ist ja auch keine basler zeitung und die politik hört für andere leute nicht an der stadtgrenze auf.
wenn der röbi heuss nicht sprecher war, welche funktion hatte das mondgesicht denn damals? denn bei den bullen war er.
ausserdem kam die sozialistische afghanische regierung aus eigener kraft an die macht, konnte sich aber ohne sowjetische unterstützung nicht halten, weil der ländliche teil des landes von räuberischen stämmen terrorisiert wurde, die eben von den usa, pakistan und saudi-arabien bewaffnet und ausgebildet wurden. wir kennen sie heute als taliban. mir schien, dass es den afghanen und insbesondere den afghaninnen (zumindest in den städten) unter sowjetischer besatzung besser ging, als unter dem, mit us-waffen herbeigebombten terrorregime der taliban. immerhin kabul war damals eine vergleichsweise moderne grossstadt mit funktioniernder infrastruktur, spitälern, universitäten, bescheidener industrie etc.
und schliesslich hab ich nicht behauptet, die 80er waren politischer als die 60er (wo dann doch auch ein paar andere sachen als die trämmlibesetzung gelaufen sind - aber dein horizont scheint wirklich nicht über die stadtgrenze zu reichen), sondern politischer als du glaubst und im hahn mitgekriegt hast. dass ist ja wohl was ganz anderes.

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was war denn so politisch?

na ja...das mit der 69er-bewegung habe ja nicht ich in die debatte gebracht, sondern ein gewisser herr friedman. das prägende politische ereignis des jahres 1968 war der einmarsch der roten armee (udssr...sicher auch schon gehört...) in die tschechoslowakei. ich weiss nicht, ob die tschechier und slowakier von den bösen amerikanern unterstützt worden sind...fest steht, die panzer rollten ein. 12 jahre nach budapest übrigens (sicher auch schon gehört). und obs dus glaubst oder nicht...weitere 12 jahre war das mit afghanistan.

und jetzt wären wir (weltpolitisch ...nicht ortspolitisch) wieder bei uns. achtziger jahre? was war denn da los? terrainbesetzungen (schuh-coop...gundeldinger quartier; bertrams-areal; andere areale). politische bedeutung: belanglos. ein fussballmatch schweiz-england, wo die ersten hooligans auftauchten und vor dem spiel noch die steinenvorstadt flach legten. erste rockkonzerte im joggeli. toll. aber waren die politisch?

also guter friedman. klär uns bünzlis doch auf. was war da los? was ging da ab?...vielleicht die AKW-bewegung? kann nicht sein...die war schon am verglimmen? oder doch der besuch der queen?

und noch ein wort zu heuss. ich habe nie behauptet, dass er nicht polizeoffizier war. aber er war nicht polizeisprecher. seine funktionen waren unterschiedlich. seine wirkung innerhalb und ausserhalb des korps besser als du es gerne hättest.

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68...

... war auch noch der vorläufige höhepunkt des vietnamkrieges (auch schon gehört?) mit der ted-offensive. den einmarsch in die tschechoslowakei hab ich - als ich alt genug dafür war - verurteilt und die niederschlagung des royalistisch/faschistischen ungarnaufstandes befürworte ich bis heute (zahlreiche der auftsändischen waren knapp 10 Jahre vorher noch dabei, als die ungarn ihre juden noch abschlachteten, als deutschland schon kapituliert hatte. ausserdem war 68 das jahr nach dem sechstagekrieg, der mit einem israelischen luftangriff auf ägypten begann und mit der annektion der golanhöhen, des westjordanlandes und des gazastreifens endete. und zu guter letzt standen frankreich und italien kurz vor einer revolution, die im letzten moment (übrigens von den kp's aus angst vor einer faschistischen konterrevolution verhindert wurden. und abgesehen hast doch du die 60er in die debatte gebracht. siehe deinen ersten kommentar.

in den 80ern politisierten sich die menschen, die heute in den gewerkschaften, parteien, menschenrechtsorganisationen, n.g.o.s, medien (jawohl, die gibts auch) oder bundesämtern etc. politik machen. der keim zur wiederentdeckung des klassenantagonismus (der von den wichtigeren 68ern im deutschsprachigen raum damals schon als überwunden galt) wurde gepflanzt, israel fiel über den libanon her, in praktisch ganz mittelamerika herrschten bürgerkriege und (die nicaraguanische revolution hatte kruz vorher gesiegt) und brigadistas aus ganz europa leisteten aktive hilfe vor ort (auch in kriegsgebieten) in vorher nie gehesehenem ausmass. die iranische revolution hat gesiegt, die deutschen grünen wurden gegründet, in ganz europa tobten strassenschlachten vor allem gegen immobilienspekulationen, nato-doppelbeschluss, bildungspolitik und dem allgemeinen umgang mit jugendlichen als teil der gesellschaft. in bremen gab es ein regelrechtes massaker gegen die erste öffentliche soldatenvereidigung seit dem 2. weltkrieg (ich war dabei), der erste golfkrieg zwischen iran und irak begann (damals noch mit tatkräftiger unterstützung der amerikaner und sowiets für beide kriegsparteien) und sogesehen begannen die aktuelle irakkrise in diesen jahren. und schliesslich versuchte die ausserparlamentarische linke ein gemeinsames politisches programm auf die beine zu stellen, was nach den schüssen von frankfurt durch die fast vollständige zerschlagung und verhaftung aller wichtigen köpfe in deutschland im keim vereitelt wurde. kamen noch 86 tschernobil, was der anti-akw bewegung einen neuen höhepunkt bescherte und in basel schweizerhalle mit der anschliessenden gründung vor allem des basler appells. und all direse sachen haben mich und meine freunde damals beschäftigt. wir haben kurse gemacht, endlos dikutiert und viel gelesen. mutigere als ich (ich habe flugangst) haben in el salvador und nicaragua handfest mitgeholfen. alles unpolitsch?

da ich das alles zu sehr später stunde aus dem gedächtnis in die tastatur hämmere, kann das eine oder andere jahr durcheinander geraten sein. aber die zusammenhänge stimmen und ich könnte noch seitenweise so weitermachen. aber wenn du immer noch nicht begreifst, ist wohl alles erklären zwecklos. es knarrt halt schon ein bisschen in deinem stammtischpolitisierten gebälk. bei der gelenheit muss ich noch was loswerden: die gründer des infamy-blogs hassen die baz nicht erst seit dem relaunch mit ivo bachman, sodern wegen ihres willfährigen verlautbahrungsgeschreibsels schon seit eh und je. und das ein gewisser übergewichtiger herr in leitender position aufs abstellgleis geschoben wurde, qittierten wir mit einem gutgelaunten: «wenigstens hat's den auch erwischt. vielleicht besteht ja doch hoffnung.»

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gut zu wissen, friedman

danke für die aufklärungen in sachen afghanistan und ungarn, guter friedman. das mit den ungarn, die die zeiten des horty-regimes wieder herstellen wollten, ist mir besonders eingefahren. jetzt weiss ich endlich, warum der imre nagy aufgeknüpft wurde. hoffentlich hat man ihm das gesagt, bevor er ans seil musste.

NB. unter dem risiko, dass ich weiterhin als bünzli gelte, der sich nur mit ortspolitik befasst, doch noch die scheue frage: was waren denn die phänomenalen ereignisse, die die ortswelt in den siebziger und achtziger jahren so erschütterten? evtl. doch der queen-besuch? oder die nordtangente, die niegebaut wurde und dann doch? oder etwas, das mir total entgangen ist?

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du gehst mir einfach nur auf den geist. verstehst, was du verstehen willst und der rest perlt an dir ab, wie das wasser am gefieder eines erpels. und woher deine plötzlichen sympathien für den ex-stalinist nagry, der bei den von dir so bejammerten greueln der roten armee fleissig mitgemischt hat? zum ungarn-aufstand: wer mit dem teufel speist, braucht einen langen löffel.

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kann

eigentlich der holbein nicht einfach mal die KLAPPE HALTEN???!!!!!

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ach...

...lasst euch doch einfach nicht so provozieren...

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