patpatpat, 2. November 2006 um 09:12:25 MEZ Abt. it's the globalization, stupid! Frontseite, Aufmacher DIE ZEIT, heute, Matthias Geis erklärt der Welt den Krieg und den Deutschen, warum Töten und Sterben bald normal sind: Warum bloss? Warum sind die deutschen Soldaten in Afghanistan, wo sie doch allem Anschein nach psychisch überfordert sind? Warum schickt Deutschland seit einem Jahrzehnt junge Männer auf den Balkan? Warum wird unsere Sicherheit neuerdings auch im Kongo verteidigt? Und warum schwankt der deutsche Verteidigungsminister seit seinem Amstantritt so bedenklich? Gibt es etwas, das ihn überfordert, das er uns aber nicht sagen möchte? Und nicht zuletzt: Stimmt es, was Franz Josef Jung gerade angedeutet hat, dass der Zenit deutscher Auslandseinsätze überschritten ist und nun die Phase der Rückzüge beginnt? Letzteres darf man getrost mit Nein beantworten. Es wird künftig nicht weniger Einsätze geben, eher mehr, und sie werden gefährlicher sein als bisher. Der tiefere Grund dafür ist weder ein unmittelbar einleuchtendes nationales Interesse noch ein dringender humanitärer Notstand hier oder dort. Der Grund ist die Globalisierung. Sie drängt die Reichen und die Armen, die Friedlichen und die Militanten, die innere und die äussere Sicherheit immer enger zusammen. (...) So klein und hässlich die Schändungsfotos von deutschen Soldaten in Afghanistan sind, die wir in diesen Tagen zu sehen bekommen, so wenig können sie die historische Aufgabe einer Stabilisierung des Landes dementieren, zu der die Bundeswehr ihren Beitrag leistet. (...) Lange dachte man, die Bundeswehr habe bis Mitte der neunziger Jahre eine vorinterventionistische und seither eine interventionistische Phase durchlebt. Doch nun könnte ein dritte Periode beginnen, in der Sterben und Töten zum Kriegsalltag deutscher Soldaten wird und selbst die Niederlage nicht undenkbar ist.Wir lernen: Eher häufiger als seltener werden in Zukunft deutsche Krieger an weltweit immer mehr Orten mit Totenschädeln spielen. Read more infamous news! |
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