Abt. Scaglione vs. SRG - die nächste Runde


Unlängst <a href=www.persoenlich.com target=_blank>liess Giuseppe Scaglione verlauten, er verzichte derzeit darauf, sich für eine DAB-Lizenz zu bewerben. Darauf erhielt er <a href=persoenlich.com target=_blank>eine geharnischte Replik auf dab-digitalradio.ch (inzwischen ist diese von <a href=ttp://www.dab-digitalradio.ch/?lang=de&c=db_nl target=_blank>der Site entfernt...), die ihm prophezeite, er würde den Radiozug verpassen, denn UKW sei ein Auslaufmodell. Das konnte der 105-Chef natürlich nicht unwidersprochen lassen und meldet sich heute erneut zu Wort. In seiner Duplik schreibt er unter anderem:

Wenn es ja so ist, wie die SRG in ihrer Medienmitteilung behauptet, dass die Hörer „längst angefangen haben von UKW auf DAB umzusteigen“, wird es dem Staatsradio sicherlich leicht fallen, den UKW-Markt sofort zu öffnen und Radio 105 z.B. sämtliche - anscheinend unattraktiven - DRS3-Frequenzen abzutreten. DRS3 könnte dann weiterhin auf DAB senden und hätte somit nichts zu verlieren.
Hat was für sich, irgendwie, aus Scagliones Sicht. Ganzes Communiqué im Kommentar.


Scaglione im Wortlaut

Replik auf die Stellungnahme der SRG zum DAB-Verzicht von Radio 105 und Radio Monte Carlo Swiss

Die SRG macht sich Sorgen um die Zukunft von 105, weil Giuseppe Scaglione – Gründer und Geschäftsführer von Radio 105 und RMC Swiss – diese Woche bekannt gab, vorerst auf ein DAB-Konzessionsgesuch verzichten zu wollen, da sich DAB bisher nicht durchsetzen konnte. In einer am Donnerstag veröffentlichten Medienmiteilung behauptet die SRG-Plattform DAB-digitalradio.ch nun, „Radio 105 verpasse deshalb den Zug“

Es klingt zynisch, dass sich ausgerechnet jener Betrieb Sorgen um Radio 105 macht, der die letzten Jahre vor allem damit verbracht hat, neue Konkurrenz zu verhindern und zu behindern.

Wir möchten betonen, dass wir nicht gegen DAB sind. Wir begrüssen jede neue technologische Entwicklung, die endlich einen freien und liberalen Radiomarkt ermöglicht. Sollte DAB tatsächlich zum Durchbruch kommen, werden Radio 105 und Radio Monte Carlo Swiss bei der Ausschreibung der dritten, vierten oder fünften Programmpalette mitmachen. Die Stellungnahme der SRG zwingt uns aber, ein paar Dinge richtig zu stellen.

Die SRG schreibt: „Giuseppe Scaglione ist sich offenbar nicht bewusst, dass der DAB-Zug in der Schweiz bereits in voller Fahrt ist“. Wir fragen uns, von welchem Zug da gesprochen wird. Es kann sich nur um einen Geisterzug handeln, denn bisher haben in der Schweiz nur ein paar wenige Freaks ein DAB-Radio gekauft. Vielleicht verwechseln hier die SRG-Verantwortlichen den Zug mit dem Abstellgleis, auf dem man vielleicht Radio 105 gerne sehen würde. Gerade mal 340 Personen empfangen laut Aussagen der SRG in der Schweiz den SRG-Sender „Radio Swiss Jazz“ über DAB. Nicht jeder Medienbetrieb in diesem Land kann sich so viele Flops leisten wie die SRG und dann bei einem Loch in der Kasse einfach eine Gebührenerhöhung fordern.

Zu behaupten, DAB sei in der Schweiz „in voller Fahrt“ entbehrt jeder Grundlage und grenzt an Desinformation. Im digitalen Radiomarkt gibt es in Europa momentan nur einen Bereich, der wirklich boomt: IP-basiertes Radio (Zuwachs von 35% im 2006 gegenüber dem Vorjahr, 20 Millionen Hörer allein in Europa, 75 Millionen IP-Radio Empfänger). Dieser Zug ist in voller Fahrt und 105 sitzt hier in der Schweiz in der Lokomotive.

Die Tatsache, dass viele Gerätehersteller fleissig DAB-Radios auf den Markt bringen, ändert nichts daran, dass diese Geräte schlussendlich im Laden liegen bleiben, weil das Publikum nicht daran interessiert ist. Das gleiche gilt für die Abdeckung des DAB-Signals: Wenn in einem Land z.B. 80% der Bevölkerung mit dem DAB-Signal versorgt wird, tönt das spektakulär. Diese Zahl sagt jedoch nichts über die tatsächliche Nutzung von DAB aus. Hier bewegen wir uns nämlich in den meisten Ländern im „Null-Komma-Nichts-Bereich“.

Zudem scheinen sich die Staatsfunker in letzter Zeit intern nicht ganz einig zu sein: In Ihrem Communiqué sagt die SRG, der Konsum über UKW nehme permanent ab, bei jugendlichen Hörern nehme „dieser Rückgang mit einem Verlust von 35% in nur sechs Jahren gar dramatische Dimensionen an!“. Stepahnie Weiss – Medienreferentin SR DRS – behauptet hingegen in einem Artikel des aktuellen Medien Trend Journals unter dem Titel „Und sie hören doch…“ das pure Gegenteil. Zitat: „Auffällige Reichweitenrückgänge sind in keiner demografischen Bevölkerungsgruppe zu beobachten“.

Radio 105 möchte nun der SRG einen Deal vorschlagen:

Wenn es ja so ist, wie die SRG in ihrer Medienmitteilung behauptet, dass die Hörer „längst angefangen haben von UKW auf DAB umzusteigen“, wird es dem Staatsradio sicherlich leicht fallen, den UKW-Markt sofort zu öffnen und Radio 105 z.B. sämtliche - anscheinend unattraktiven - DRS3-Frequenzen abzutreten. DRS3 könnte dann weiterhin auf DAB senden und hätte somit nichts zu verlieren. Falls dies der SRG zu weit geht, könnte sie auch einfach die Deutschschweizer Frequenzen von Rete Uno, die heute für den Sprachaustausch benötigt werden, an Radio 105 abtreten. Rete Uno könnte dann in der ganzen Schweiz auf DAB senden.

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Ja, aber ...

Es ist zwar schon störend, dass die SRG eine überwältigende Mehrheit der UKW-Frequenzen ohne Legitimation (wenigstens seit der Konzessionierungsmöglichkeit der Privatradios) benützt, aber der Tonfall wie der Giuseppe mit dem BAKOM kommuniziert ist sicherlich auch ein Grund, wieso 105 nicht wenigstens für den Grossraum Zürich eine UKW Frequenz erhalten hat.

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Apropos offene Briefe:

sbp-Kollege Fredy K. hat dem Herrn Fischer von der Cablecom auch einen geschrieben.

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