mögen Kitsch sein, die Hintergründe, sprich das Leben anno 1448 bis 1556 in Basel, sind es nicht! Mehr darüber erfährt man auf einer meiner Lieblingswebseiten.

zuerst zum parkhaus: gleich neben dem aufführungsort hats eines. bietet dafür gewähr, dass die event-bebbis aus magden, sissach, pfeffingen, therwil, dornach usw. das musical geniessen können. die preise für zwei personen inkl. güppli beim eintritt und bankett hinterher sind so unverschämt hoch, dass sogar herr pereira von der züricher oper rot würde. das kann man sich nur leisten, wenn man entweder vom hauptsponsor als wichtiger kunde eingestuft wird und gratis dabei ist oder wenn man die preise als spesen von der firmensteuer abziehen kann. über die qualität des textes hat supra viel gesagt. bin gespannt, was er uns heute um mitternacht (oder halt später) wuchtiges berichtet. dann kann man morgen beim rotary-club ja mitreden, als ob man dabei gewesen *) wäre.

*) ist ja der vorteil von radio-berichten über theatralisches. jetzt muss es der blog übernehmen. basilisk machts leider nur noch selten. beim DRS-regi ist nur der jürg erni geniessbar. wenn die kulturabteilung (ich nehme an von DRS zwo) morgenberichte macht, kommen wir normalen füdli-bürger nicht mehr mit. wer hat schon beim rasieren am morgen das fremdwörterlexikon zur hand?

Danke für die sorgfältige Analyse zum Liebesduett meines Textes von "Basileia". Ein kurze Bemerkung dazu. Ganz so einfach ist es nicht mit den Reimen. Christian Münch trägt im Originallibretto ein rührig-schnulziges Liedchen von seinem besten Freund Thomas vor (in dessen Auftrag er wirbt bei Judith). "Wonne, Sonne" und so. Judith antwortet darauf: "Sonne, Wonne - jetzt fehlt nur noch das Reimchen Tonne!" Mit anderen Worten: jawohl, das ist unfassbarer Kitsch! Das stachelt Christian Münch dann aber an, seine Womanizer-Qualitäten auszuprobieren und bei Judith gleich selber zu werben. Und dazu verwendet er eben jenen ziemlich dämlichen Text, mit dem er dann der Dame tief in die Augen schaut. Was zuletzt funktioniert. In der aktuellen Inszenierung wurde das ganze Vorspiel wie oben geschildert, rausgeschnitten. Und jetzt klingts halt ohne Zusammenhang wirklich wie Kitsch. Nur, lieber Abt, die Dinge sind manchmal etwas komplexer als man meint!

Herzliche Grüsse: Bruno Waldvogel-Frei, Kitschautor