...und die wirklich extrem lecker sind, und die man beispielsweise bei der Luluderia am Wettsteinplatz kriegt.

Das ist doch eine freudige Nachricht: Tamara Wernli schreibt einen Roman! Aber es kommt noch besser: Hier - ganz exklusiv - als Teil-Vorabdruck die erste Seite eines Romans, der garantiert weit über Basel hinaus für Furore sorgen wird!

Es war ein wunderbarer Frühlingstag, ein feiner Wind wehte und über den Dächern, Türmen und Kuppeln war nicht die kleinste Wolke zu sehen. Nur der weite, azurblaue Himmel, der sich über der erwachenden Stadt wie ein grosses, helles Zeltdach wölbte. Keyra Mc Loud ging die Treppe vom High Court zur Inverness Road hinunter. Ihre Haare wehten im Morgenwind, ihre teure Bromley-Handtasche, die sie letzte Woche in einem luxuriösen Geschäft an der Kensington Lane gekauft hatte, schwang lässig um ihre schmalen Hüften. Keyra Mc Loud, die seit vier Jahren in der Caledonian Road eine erfolgreiche Praxis als Psychologin und Therapeutin führte, war vor wenigen Wochen Dozentin an der altehrwürdigen Universität von Edinburgh geworden, die jüngste Dozentin in der ganzen Geschichte dieser Hochschule.
Von Berufs wegen kam Keyra Mc Loud, deren eigenes Wesen von einer natürlichen und aufrichtigen Heiterkeit war, bisweilen nicht darum herum, in die seelischen Abgründe dieser Stadt hinabzublicken und sie war immer wieder erstaunt, wie tief diese waren...
Jetzt aber sprang sie mit ihren langen, wohlgeformten Beinen unbeschwert die breite, alte Treppe hinunter. Und spürte dabei die vielen Blicke, die auf sie gerichtet waren, diese sehnsüchtigen Blicke der elegant gekleideten Männer, die auf dem Weg in die vornehmen Geschäftshäuser oben auf dem Leicester Hill waren.
Keyra Mc Loud wusste, welche Wirkung sie auf Männer ausübte, sie spürte die Blicke förmlich auf auf ihrer Haut brennen. Diese Blicke, die ihrem durchtrainierten Körper galten, ihren langen, dunklen Haaren, dem sinnlichen Mund, den eleganten Schultern, den festen Brüsten und den sportlichen, schmalen Fesseln. Oh, ja, Keyra Mc Loud entging nicht, dass die Männer sich nach ihr verzehrten und ebenso wenig blieb ihr verborgen, dass in den neidischen Blicken anderer Frauen häufig auch Angst lag. Keyra Mc Loud genoss diese Wirkung, wie sie ein exklusives Parfum oder ein teures Geschenk genoss.
An diesem Morgen jedoch waren ihre Gedanken nicht bei den Menschen, die an ihr vorbei gingen, sondern oben in den kargen Bergen des Hochlands. Im einsam gelegenen, vornehmen Jagdhaus von Alexis Alistair, mit dem sie das Wochenende verbracht hatte. Ein langes Wochenende voll tiefer und packender Leidenschaft. Noch immer brannte in Keyra Mc Loud das Feuer, das in den sternenklaren Nächten geschürt worden war, als sie den etwas verdutzten Alexis plötzlich bei der Hand genommen hatte und ihn, den blendend aussehenden, selbstsicheren Unternehmer und Yachtsegler, einfach so ...."