Abt. Wo gibt's denn sowas?


...na, bei Ihrem Kolporteur!

noch nie etwas vom chomsky und seinen wortfeldern gehört. kolporteur ist im österreichischen sprachgebiet der gängige ausdruck für zeitschriftenhändler. (die haben ja diverse eigene ausdrücke , die österreicher.) übrigens gabs in basel in den zeiten der morgen- und abendblätter der nazi und der noohrichte frauen und männer, die an den tramhaltestellen zeitungen feilboten. man nannte sie im wortgebrauch des pressewesens ebenfalls kolporteure. die riefen manchmal sogar die schlagzeilen aus.

morgeblatt nazional....

schwere verkehrsunfall in chleihünige...

fümfezwanzig...rappe choschtet smorgeblatt.

oder so.

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Schwerer Verkehrsunfall? 1930?

Hallo? Pferdegespann und Fussgänger oder was?

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medien anno dazumal

na ja...so uralt ist der holbein jetzt auch wieder nicht. die erwähnten durchsagen (wesentlich origineller als die unsäglichen bettler-verse aaarbetsloooseziiitttig bzw. süüürpriiise - kann man die verkäufer nicht zu den alkis am claraplatz schicken...dort wäre man unter sich und könnte sich gegenseitig bedauern...) erfolgten in den späten sechziger jahren, wo es mehr verkehrsunfälle hatte als heute.
bei dieser gelegenheit sei erwähnt, dass die nazi-zyttig eigentlich nicht zwei, sondern vier ausgaben hatte, nämlich das morgenblatt (des laufenden werktags) um 5 uhr, das den abonnenten zugestellt wurde, das erste abendblatt, das man um 08.30 uhr bei den kolporteuren bekam, das zweite abendblatt, das um ca. 14 uhr bei den abonnenten bzw. vornehmlich den abonentinnen im briefkasten war und das erste morgenblatt des darauffolgenden tags, das ab ca. 18 uhr ausgerufen wurde und die funktionen der 17 uhr nachrichten unserer lokalradios von heute hatte. ich kann mich erinnern, mit einer nazi-morgenblatt-nummer von einem donnerstag am mittwochabend sehr pünktlich in ein kägi-seminar eingelaufen zu sein. dort hat mein satz die runde gemacht...dschwytz hett denn gwunne...(und zwar auswärts gegen nordirland, weshalb sie an die WM 66 fahren durfte.) der herr professor (spezialist für erasmus, castellio und vor allem jokeb burgget) hat um ruhe gebeten. fairerweise muss ich sagen, dass er nach dem seminar zu mir gekommen ist und gefragt hat, ob es stimme...gute news-leute hatten schon damals ein hochkarätiges publikum!

etwas allerdings ist gleich geblieben. unter den nachteulen, die um 18 uhr einliefen, um 20 uhr im "aeschenplatz" (nazi) oder beim guschti berner (noorichte) das nachtmal einnahmen und um 4 uhr morgens mit dem druckfrischen morgenblatt basels fleet place verliessen, gab es eine knallharte faustregel: alles was in den morgennachrichten von beromünster kommt, ist auch im blatt. das ist eigentlich noch immer so. wer die subventionierten morgensendungen des radios, das jetzt DRS heisst, aber noch immer so hölzerm tönt wie seinerzeit beromünster, hört im quervergleich zu den am morgen vorliegenden blättern auch nichts neues. erst um 7 uhr beginnt sich die beschauliche welt zu regen, wenn etwa die südostschweiz über einen auftritt eines herrn blocher in bonaduz berichtet, wo unser justizminister ungewöhnliches gesagt haben soll. spielt alles keine rolle, wir haben ja unsere (nicht subventionierten) lokalradios.

nb. zugegebenermassen ist es heute so, dass vor allem das regionaljournal in seinen morgensendungen nebst den üblichen gschpürschmi-beiträgen auch über regionale parteiversammlungen und/oder einwohnerratssitzungen. seit bachmann bei der baz das sagen hat ist derartige aktualität nicht gefragt.

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Habt ihr denn ...

... im Kägi-Seminar nicht gelernt, Euch angemessen und kurz auszudrücken: Vor allem Respekt gegenüber Obdach- und Arbeitslosen zu haben, die als Zeitungsverkäufer zumindest versuchen, sich wieder einzugliedern.

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Holbein ist also...

möglicherweise Historiker, hat zumindest bei Kägi Geschichte studiert. Kägi wurde '71 emeritiert, die Seminarerlebnisse müssen also in den 60er-Jahren stattgefunden haben. Demnach hätte Holbein also vielleicht einen frühen bis mittleren 40er-Jahrgang, war vielleicht Lehrer oder etwa gar Journalist, hat ein schwieriges Verhältnis zur SRG, interessiert sich für Militärgeschichte, hatte schon früh ein Interesse an Sport - wir sind der Sache auf der Spur. Konkrete Frage: Wurde Holbein 1942 geboren?

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wou...seit ihr gut im recherchieren. der jahrgang 1942 stimmt. wenn man diesen jahrgang hat und nichts rechtes (aber dafür tiefgründiges und - vielleicht? - umfassendes) studiert hat, landet man früher oder später in einer schule. ob man dafür geeignet war, ist eine andere frage. das mit dem journalisten stimmt. das mit der militärgeschichte auch. das kam von meinen vielen tagen in der armee. schliesslich war es in unserer studienzeit üblich, mit ein bischen grips im hirn weiter zu machen.
und nun zum sport: ebenfalls volltreffer. ich habe recht viele sportarten versucht.

alles in allem: bin geehrt über das interesse an meiner person. und wünsche allen chattern /pardon bloggern ein schönes wochenende.

wisst ihr, wo ich morgen hingehe?

an die grosse nationale briefmarkenausstellung.

was mich dort freuen wird?

dass ich vermutlich der drittjüngste besucher bin.

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Womit dir ...

... ein Freipass für jedes noch so reaktionäre Posting gewährt sei. Eine Freude, mit dir zu chatten/äh bloggen!

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@ Holbi

Viel Spass mit den Briefmarken ;-) und es Griessli us Arlese (dangge fürs Mail!).

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Bin ich denn ...

... der Einzige, der nicht so recht an die kolportierte Geschichte eine Mädchens glauben möchte, das nach acht Jahren Eingesperrtsein in einer winzigen Kellerzelle so etwas von gesund und munter aus ihrem Nichtleben plaudern kann? Wie kann sich ein Kind körperlich (und geistig) entwickeln, wenn es sich nicht bewegen kann?

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Al Kampuscha?

Was hat Bin Laden vor 8 Jahren getrieben? Du siehst auch überall Verwschwörungen! Du bist ja schon fast so schlimm wie ich! Übrigens, morgen um 20 Uhr auf DRS2: Die definitive Sendung über 9/11. Nein, ich hab damit nichts zu tun - mit der Sendung! Ehrlich!

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