Ressentiments, am Stammtisch artikuliert, brauchen keine Erklärung, richtig. Oder konkreter: Küng im Baragraf, mit einem Bier in der Hand, braucht Dir nicht langatmig zu erklären, warum er Christo & Co Scheisse findet. Küng im Magazin steht unter Argumentationszwang. Das ist eine Frage des Kontextes, des kritisierten Gegenstandes und des intellektuellen Anstands. Dito mit dem "Drachen". Christos Frau im Magazin als "Drache" zu bezeichnen, "rotzottelig" oder nicht, find ich einfach niveaulos. Da bin ich Old School. Im Baragraf geht das durch. In der Beilage für vierfarben-Anzeigen des Tages-Anzeigers nicht.

...Google findet einen Treffer zum adjektiv rotzottelig. Im Bildarchiv von Panther Media ist jedoch keine Bild von Christos Frau zu finden, ergo ist sie kein Drache.

...Christo ist McDonalds-Kunst, der Drache ist offensichtlich rotzottelig, und wenn das Magazin eine Beilage für Vierfarben-Anzeigen ist, ist DRS2 eine Gebührenvernichtungsmaschine, die während des Verschredderungsprozesses Töne in den Äther sendet. Hugh. Ich habe gesprochen.

kennt keine Tageszeit"? Weiss Max Küng einfach nicht mehr was anfangen mit seinem Talent, das er ja durchaus hat? Kommt er nicht mehr raus aus der Ich-Schlaufe? Die Spirale um ihn selbst, die seine Texte ziehen, wird immer enger, bis es nur noch reicht zu einem gepressten "Christos Alte ist ein Drache"? Das trifft Küng vielleicht am härtesten: Max Goldt hätte sowas nie geschrieben!

eine Gebührenvernichtungsmaschine, die Töne produziert, richtig! So wie der Staat eine Steuervernichtungsmaschine ist, die unter anderem Umverteilung, Schulen und Kehrrichtabfuhr generiert. Und das Magazin ist eine Beilage für Vierfarben-Anzeigen, auch wenn es Deine durchaus gelungenen Reisebeschreibungen aus Paris heute abdruckt. Die geschmeichelte Eitelkeit des Magazin-Autors und SPIEGEL-Auslandredaktors (Respekt, ehrlich! Ja, ich bin auch etwas neidisch!) verstellt Dir vielleicht den Blick dafür.

...nur Spaß. Natürlich ist das Magazin eine Vierfarbenbeilage für Anzeigen. Zumindest war es mal so gedacht. Seit längerer Zeit ist es, wie DRS2, eher eine Geldvernichtungsmaschine. Du siehst, ich bin gar nicht so eitel. Und sei nur froh, dass du nicht in Hamburg wohnen musst. Da pisst es immer und Berge gibts auch nicht.

ist nicht weit genug. Als strukturell einer aus der Gruppe jener, die im Magazin heute auf den Seiten 16 bis 25 vorkommen, würd ich - ALLEINE - nur dort wohnen wollen, wo Du, wenn das am anderen Ende der Welt wäre. Jedenfalls phasenweise...

... bist doch einfach schlecht aufgestanden. Aber den letzten Satz hab ich irngwie nicht begriffen. Ist ja auch wurscht.

...auch nicht verstanden, sorry.

Ist jetzt nun der letzte oder der allerletzte Satz gemeint? Die Seiten 16 ff. heute waren ja - strukturell, um patpatpat zu zitieren - durchaus breitenwirksam. Da ging gleichsam ein Leerschlucken durch die Stadt heute morgen. Oder täusche ich mich?

konkret: 1. ich bin tatsächlich heute scheisse aufgestanden (immer der fuzzy mit seinem feinen gespür für zwischentöne!!!). 2. vanpipe schreibt, ich solle froh sein, dass ich nicht in hamburg wohnen müsse. als replik darauf sag ich: ich will, wenn schon, noch viel weiter weg als hamburg wohnen müssen dürfen. aber ohne anhang. manchmal. der artikel von Canonica trifft nämlich viele nägel auf den kopf: familie ist vielfach scheisse; sich damit abfinden müssen auch; es gibt fast nur verlierer; live with it and shut up! ist das jetzt weniger kryptisch?

- war vorher auch nicht besonders kryptisch. Ich wage nur zu bezweifeln, ob Du nur gerade heute so aufgestanden bist, was natürlich f.'s Gespür nicht in Frage stellt, aber doch ein wenig relativiert. Und ja, F.C. hat heute ziemlich viele Nägel auf den Kopf getroffen, präzis und eigentlich ziemlich schmerzhaft. Zumindest wenn man weiss, wovon er schreibt. Zum Thema passen übrigens eine hübsche Aufführung im
Schauspielhaus:
Am Strand der weiten Welt. Der alltägliche Horror der Familie. Grossartig inszeniert und überzeugend gespielt (gestern Abend sogar mit einem Schauspieler, der kurzfristig hat einspringen müssen). So was gibts hier in Basel ja schon lange nicht mehr zu sehen (ausser selten auf der Kleinen Bühne). Also: Familien-bashing ist wieder am kommen ;-)

...lag vielleicht daran, dass ich den Text nicht gelesen hatte, oder aber auch, weil ich ich das Problem Familie aus Altersgründen nicht aus eigener Anschauung kenne. Ich werde mir die Geschichte durchlesen, wenn ich das Heft nächste Woche kriege.
Ich gehe allerdings mit Dir einig, dass man richtig weit weg leben müsste.
Hamburg ist in Wahrheit auch völlig in Ordnung. Nur das Wetter macht einen krank.

kleinfamilie die antwort ist, muss die frage ziemlich dumm sein. würd ich einfach mal sagen in abwandlung eines anderen sprichworts. hat jemand ein rezept? vortreten bitte. mein ansatz würd beginnen mit der abschaffung der kleinfamilie. würd radikal in die wohnungsarchitektur eingreifen. schraubte dann die kinderzulagen auf 2'000.- pro kind und monat hoch. und weiter hab ich noch nicht nachgedacht.

... christos rotzottel zur abschaffung der kleinfamilie? ist es gar neid? denn der drache ist wohl kinderlos. und sonst sind sie längstens gross.

wenn die beiden sich selbst verpacken würden, dann wären sie nicht so hässlich....

das ist doch nur wieder einer der "ach, wir sind die ärmsten - so verkannt!", die man über jeden an einer familie beteiligten schreiben kann. ich hasse diesen wehleidigen-schmus, diese opfermentalität. um es mit douglas coupland ein für alle mal zu sagen: all families are psychotic. findet euch damit ab. der papeli hat probleme? na und? die mami auch, die kindlein auch, die kinderlosen auch. hier geht es um existenzen, ist doch klar, dass man das nicht aufm silbertablett serviert kriegt.