Abt. Hommage à Monsieur Heine


Heute vor 150 Jahren, am 17. Februar 1856 ist er in Paris gestorben: der grosse Heinrich Heine. Ich verneige mich vor ihm, der Gedichte und andere Werke geschrieben hat, die vielen Menschen Tränen in die Augen getrieben haben - und der reaktionären Liga auf der ganzen Welt Schaum vor den Mund. Hier der Anfang der Verssatire "Deutschland - ein Wintermärchen", erstmals gedruckt 1844:

Im traurigen Monath November war's, Die Tage wurden trüber, Der Wind riß von den Bäumen das Laub, Da reist' ich nach Deutschland hinüber.

(...)

Und als ich die deutsche Sprache vernahm, Da ward mir seltsam zu Muthe; Ich meinte nicht anders, als ob das Herz Recht angenehm verblute.

Ein kleines Harfenmädchen sang. Sie sang mit wahrem Gefühle Und falscher Stimme, doch ward ich sehr Gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram, Aufopfrung und Wiederfinden Dort oben in jener besseren Welt, Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammerthal, Von Freuden, die bald zerronnen, Vom Jenseits, wo die Seele schwelgt Verklärt in ew'gen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied, Das Eyapopeya vom Himmel, Womit man einlullet, wenn es greint, Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, Ich kenn' auch die Herren Verfasser; Ich weiß, sie tranken heimlich Wein Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied, O Freunde, will ich Euch dichten! Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich seyn Und wollen nicht mehr darben; Verschlemmen soll nicht der faule Bauch Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brod genug Für alle Menschenkinder, Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust, Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für Jedermann, Sobald die Schooten platzen! Den Himmel überlassen wir Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod, So wollen wir Euch besuchen Dort oben, und wir wir essen mit Euch Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied, Es klingt wie Flöten und Geigen! Das Miserere ist vorbey, Die Sterbeglocken schweigen.

(...)


Erklärung

Heine für den täglichen Hausgebrauch, immer nützlich:

"(...)
Gott gab uns nur eine Nase,
weil wir zwei in einem Glase
nicht hineinzubringen wüssten,
und den Wein verschlappern müssten.
(...)"

Eine sinnigere Begründung für die Einsamkeit des Riechkolbens ist kaum denkbar...

... Link


... Comment

Read more infamous news! 
 
infamous for 8183 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
E-Mail



status
Youre not logged in ... Login

menu
... infamy home
... such!
... topics
... 
... Home
... Tags

... antville home
... disclaimer


Dezember 2024
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
September




Für die Kaffeekasse:
Neuzugänge:
Abt. Keintunnel Nicht
vergessen, die Auto-Nerds wollen Milliarden in den Autobahnbau verlochen. Das ist sowas...
by bagger (02.09.24, 09:53)
Abt. Witz des Tages "Es
soll sogar prominente Klimakleber geben, die Flugreisen nicht grundsätzlich ablehnen,...
by bagger (15.06.24, 18:30)
Abt. Wohnschutz schützen Wenn die
Investoren husten, haben Basels Bürgerliche Grippe In einem beispiellosen Akt...
by bagger (15.06.24, 10:21)
Abt. Leckerschlecker The DEA
Northeast Laboratory (New York, New York) recently received a submission of...
by fuzzy (26.02.24, 12:06)
Abt. Wo-Wo-Wochenschau!
Männiglich fragte sich, was eigentlich Fonzis Leihkampffisch so macht. Die Antwort (oben) entnehmen...
by fuzzy (26.02.24, 12:04)
Abt. Schuss des Tages
by fuzzy (26.02.24, 12:02)
Abt. infamous Shooting
Foto: Fonzi Tromboni Gestern abend war grosses Fotoshooting im Studio zu Sankt...
by fuzzy (26.02.24, 11:55)
Abt. Keintunnel CH
Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
by bagger (23.09.23, 11:32)