"Mein Ziel ist, so ein Klima zu schaffen, wo die Leute, die es wissen, es sagen. Ich glaube, das ist das Wesen der Menschenrechte in Europa. Und für mich, muss ich ganz offen sagen, sind diese Werte wichtiger als ein Amtsgeheimnis."

Dick Marty heute im "Echo der Zeit" von SR DRS. dickmarty090106 (audio/mpg, 94 KB)

Diese Aussage, mit der Marty an das Gewissen und das Rechtsempfinden u.a. der Mitglieder der Geheimdienste - nicht nur in der Schweiz - appelliert, muss man sich wohl immer wieder in Erinnerung rufen, wenn in nächster Zeit die Geschichte des SonntagsBlicks von Politik und Medien hierzulande zum "Führungsproblem" bei den helvetischen Schlapphüten verbanalisiert wird, und ringsum alle nach einer starken Hand rufen, die "Lecks" verhindern soll. Damit ermutigt Marty Wissende, im Namen der Menschenrechte, ihm bei seinen Ermittlungen zu helfen. Und sei es mit Verrat, auf den Zuchthaus steht. Albert A. Stahel, immerhin Dozent für Strategische Studien an der Militärakademie der ETHZ, meinte in demselben Echo-Bericht (Sendung integral) übrigens gelassen: "Es gibt immer Lecks. Wir sind nicht die einzigen, die solche Lecks aufweisen. Andere Staaten haben die genau gleichen Probleme. Also ich würde das nicht überbewerten."