Diesen Penner haben wir nicht etwa in der Freien Strasse fotografiert. Sondern in der heutigen baz. Es handelt sich um den Praktikanten, den seine Chefs losschickten, einen Tag lang betteln zu gehen und dann einen Aufsatz zu schreiben. Also ging er hin, bekleckste seinen alten Armeemantel mit Bier und Wasserfarben, nahm sich ein paar alte Fingerlinge und ging, gewandet wie ein geschlagener Franzose aus "Krieg und Frieden", in die Freie Strasse. Dort nahm er die kleine Mundharmonika, die er am Flohmi erstanden hatte, und fing an zu spielen: ein Weihnachtslied und "Blowin' in the Wind", das der Praktikant in seinem Aufsatz fälschlicherweise völlig korrekterweise Bob Dylan zuschreibt. Doch dann kam die Polizei: "Jo, wos is denn dös?" und nahm ihn mit. Gefahr, seines erbettelten Geldes verlustig zu gehen, ging der selbst ernannte Penner keine Sekunde lang. Doch wäre er eine Minute länger bei seiner Rolle geblieben (also insgesamt zwei), hätte ihn der Freund und Helfer in die Psychi geschickt. Und die Moral von der Geschicht: den Bettler mimt so leicht sich nicht.