Die Rambassenposse oder bazille des ...


Vor 30 Jahren bereits gesprengt: Das alte Basler Stadttheater

Schlagzeile in der besten aller Basler Tageszeitungen von Dienstag, 22. November 2005:

Baselland soll das Theater Basel retten

Klingt nicht schlecht. Der Untertitel holt alle gleich wieder auf den Boden der Tatsache herunter:

KURZFRISTIG SIND VOM NACHBARKANTON KEINE ZUSÄTZLICHEN MITTEL ZU ERWARTEN

Was jetzt? Soll retten, nur darf man es nicht erwarten. So relativiert der Untertitel sogleich, was der Titel zu versprechen vorgibt. Wer jetzt einwendet, das sei seltsamer Journalismus, dem sei für dieses eine Mal versichert: Selten war die Wackel-Partnerschaft und die Nicht-Verantwortungspolitik der beiden Basel besser beschrieben:

Man weiss in Basel, dass man das Theater quasi kaputtspart, schiebt aber die Verantwortung sogleich ins Baselbiet im Bewusstsein, dass die ennet des Dorenbaches ganz sicher nicht einspringen werden. Dafür kann man dereinst Liestal die Schuld geben, dass das Theater abgestürtzt ist. Schöne Aussichten und was für eine Logik: Weil du dich nicht richtig um das Kind kümmerst, gebe ich ihm auch nicht mehr genug zu essen ...

Der Rest ist Schweigen. (Hamlet, kurz vor seinem Ende)

PS: Subventionen im Vergleich

Theater Basel (3 Sparten, ca. 30 Neuproduktionen: 34 Mio (BS & BL) Schauspielhaus Zürich (1 Sparte, 19 Neuproduktionen): 34 Mio (nur Stadt Zürich)

Oh Zürich, du hast es schön. Und wir Basler sind glücklich, wenigstens im Fussball noch A-Ligist zu sein. Ja und im Eishockey und Tennis meinetwegen. Ja und die Fasnacht ist erst recht viel glätter.

PPS: Falls es noch jemanden interessieren sollte: für die anderen beiden Sparten (Oper/Ballett im Opernhaus) zahlt der Kanton Zürich ca. 60 Mio Subventionen jährlich. Der bereinigte 3-Sparten-Staatstheatervergleich zwischen Basel und Zürich würde also lauten:

Basel: 40 Mio * Zürich: 100 Mio**

* inkl. Anteil der separaten Orchestersubventionen ** inkl. Beitrag des Kantons Zug



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