Abt. Paris brule


Und die NZZ weiss, warum:

(...) So ist auch zu vermuten, dass die gut organisierten Drahtzieher ihrer Unternehmungen eher wie kühle Technokraten denn wie feurige Einpeitscher vorgehen. Zum Erfolg der Krawalle trägt massgeblich bei, wie man sich zuvor verständigt hat: via Handy und SMS. Die neuen Partisanen sind mobil, informiert und wandlungsfähig. Kein roter China-Stern ziert ihre Weste, und keine Maobibel leuchtet aus dem Schulsack hervor. Sie sind vielleicht auch zunehmend «Nihilisten» - ausgerüstet mit einem an tausend Computerspielen erprobten Gewissen der interesselosen Bereitschaft zur Gewalt, so diese auch die Lust an den Aktionen befriedigt und im Übrigen bloss von einer vagen «Idee» mitgesteuert wird: dass man es der «Macht» schon zeigen werde. Doch eben diese «Handyman»-Mentalität bei grosser Distanz zu Theorien und Lehren macht es den Ordnungskräften überaus schwierig, effizient zu replizieren. Einer entwurzelten Spontaneität zum Terror ist umso schwerer beizukommen, je «spielerischer» sie sich selbst versteht: Sie fühlt sich frei, zu tun oder zu lassen, und reagiert mit schneller Beweglichkeit auf die Gunst von Stunde und Ort. Ziele wie die bisher erfassten Objekte sind zudem quer übers Land zu Hunderttausenden zu finden.

Die Baader-Meinhof-Bande scheiterte zwar endlich auch an der Polizei; doch noch mehr an ihrem inneren Wahnsinn, der zuletzt sogar die Moral der härtesten Genossen überforderte. Keine solche Last des «Überbaus» dürfte die neuen Krawallanten bedrängen. Sie haben das alte Wechselspiel aus französischer Geschichte zwischen «Staat» und «Volk» aufgegriffen, und vielleicht wähnen sie - ganz irrtümlich -, auf der Seite des Volks zu agitieren. Doch fassen sie diesen Gegensatz wohl letztlich als einen instrumentellen auf: Es geht, am Ende, um pure Aktion - Schaden anzurichten, Unsicherheit zu säen, Schlagzeilen zu erzeugen und sich selbst dazu zu gratulieren. Darin liegt allerdings beträchtliches Potenzial einer möglicherweise «neuen» und herausfordernden Form von Gewaltbereitschaft und Gewalt.

Also:

SMS + Banlieu = '68 - Mao = Nihilismus * Terror = Baader / Meinhof

Der NZZ-Tunnelblick! Die Chronologie der Ereignisse spricht eine etwas andere Sprache.


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