Bei SESAM verfolgt eine Horde Psychologen (und andere) 3'000 Kinder 20 Jahre lang vom ersten Herzschlag an samt ihren Eltern und Grosseltern, 18'000 Menschen insgesamt, finanziert mit Schweizer Forschungsgeldern. Begründung für die (mindestens) 70 Millionen, die dazu aufgewendet werden sollen, laut SESAM-Selbstdarstellung:

(...) mental health has become a vital issue in Swiss society. Problems ranging from emotional disorders such as anxiety and depression via substance abuse to youth violence to media consumption and obesity provide growing reasons for concern. (...) Even in a wealthy nation like Switzerland, the rising costs of social security expenses resulting from mental disorders are barely still affordable.

("media consumption (...) provide growing reasons for concern": wenn das die Deltenre liest...) Aber erst jetzt geht mir auf, dass hier der Bock zum Gärtner gemacht wird. Wer stellt denn offenbar immer häufiger die Diagnose "emotional disorder" oder "mental disorder"? Und wer untersucht jetzt - genau weil die Diagnose immer häufiger gestellt wird - die Gründe für die immer häufiger gestellten Diagnosen? Oder hab ich wieder was nicht verstanden? Wie my man Karl Kraus meinte: "Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält"