Naja, ist doch erfreulich, wie gut sowohl die soziale wie auch die journalistische Kontrolle noch spielen. Wenigstens halbwegs, denn nicht thematisiert wird, dass ich ja auch noch, oh Graus, im Vorstand des VCS Sektion beider Basel aktiv bin.

Im Ernst, was bedeutet es für die eigene journalistische Ethik, wenn nette KollegInnen ein schweizweit wichtiges Thema wie die LSA-Gelder verschlafen bzw. jeden Steilpass verstolpern? Auf Quellenangaben verzichten? Oder in einer Fussnote auf eine Interessensbindung verweisen? Oder über Wichtiges gar nicht berichten, weils zufällig aus Basel stammt? (Leonardo hats diskutiert und sich entschieden, dem Journalismus Vorrang zu geben und auf Ano- und Pseudonymisierungen zu verzichten.)

Was ist also zu tun? Kämpferische raten: Vermehrt JournalistInnen aufmuntern. Sie bitten, ihre vornehme Zurückhaltung aufzugeben. Sie dazu bewegen, sich auch um banale Dinge wie Luft, Überleben und Trolleybus wieder selber zu kümmern. Sie - immer noch die Medienleute - dadurch zur überraschenden Erkenntnis bringen, wie engagiert sich doch ihr - auch privates - Umfeld nunmehr präsentiert.

Ist dieser Schritt erst geschafft, so werde ich getrost das - journalistisch einwandfreie - "Blättchen" Leonardo aufschlagen und mich daran freuen können, dass andere Engagierte mir ohne jeglichen Korruptionsverdacht das Wichtige vermittelt haben werden.

Liebevoll grüsst der Leonardo-Autor