Auch die Schweiz hat Verstopfung. Meint jedenfalls der jugendliche Professor für Finanzwissenschaft (was ist daran wissenschaftlich?), Reiner Eichenberger heute in der baz auf S. 21:

Die Schweiz leidet an einer langjährigen Wirtschaftswachstumsschwäche und einem Reformstau, beispielsweise in der Gesundheits-, Altersvorsorge-, Steuer- und Verkehrspolitik. Deshalb müssen mit einer Optimierung unseres politischen Systems die Anreize der politischen Entscheidungsträger gestärkt werden, die politischen Probleme effektiv zu lösen.

Als Heilmittel schlägt Eichenberger vor, ein Drittel der NationalrätInnen via gesamtschweizerische Wahlkreise zu bestimmen, damit sie nicht einseitig der Klientel in dem Kanton, der sie portiert, verpflichtet sind. Gut 30 Sitze, die in einer Wahl vergeben würden, in der alle Kandidierenden von allen Wahlberechtigten in allen Kantonen gewählt werden könnten.

Partikularismus, der anderen Kantonen schadet, würde sich viel weniger lohnen als heute, weil mit einer gesamtschweizerisch vorteilhaften Politik in der ganzen Schweiz Stimmen gesammelt werden können. Politik, die den einen auf Kosten anderer nützt, würde im Gegensatz automatisch bestraft. Mit einer solchen Reform, die den Einsatz fürs grosse Ganze belohnt, würden nicht nur die Anreize der Politiker verbessert, sondern auch ihre positiven Motivationen gestärkt und wohl neue Kräfte freigemacht.

Denkbar ist alles. Warum dann nicht gleich eine Königin wählen? Oder einen Kaiser. Kaiser der Schweiz: Was gäb's Effizienteres? Schluss mit Partikularismus und Reformverstopfung. Ich stimm für Supra. Supra I., Kaiser der Schweiz.