Die Heimreise von Engelberg verkürzte uns gestern die NZZ am Sonntag mit zwei Artikeln zum Thema Hanf bzw. Kiffen. Das erste Werk befasste sich mit dem Umstand, dass das Verfüttern von Hanfstauden an Kühe vom Bundesrat verboten wurde. Grund: Eine Studie eines Studenten und eines Schülers aus Pakistan soll belegen, dass die Milch hanfgemästeter Kühe Spuren von THC aufweisen könne. THC, so die helvetischen Behörden, werde überdies mit Kiffen assoziiert. Und das will man natürlich nicht in der Milch haben. Dort hats zwar auch Blei drin, Dioxin und andere Mineralien. Aber Blei macht bekanntlich nur dumm. THC macht obendrein faul.

Und damit kommen wir zum zweiten Elaborat (Hintergrund, S. 26). Thema: Kiffen als Krankheit. Frankreich gehe neue Wege in der Drogenpolitik. So habe das Gesundheitsministerium erklärt, Haschisch sei gesundheitsschädigend. Schockschwerenot, denkt sich jetzt mancher Hanffreund, ein krankes Volk, diese Franzosen! Rund 850'000 von ihnen sollen dem Laster verfallen sein. Wohlgemerkt, wir reden hier von Haschisch (frz. "Shit", "Chichon"), nicht von Gras, wie es die Schweizer Kühe nicht mehr fressen dürfen. Autor Hans-Hagen Bremer erklärt den Unterschied: "Das aus dem Harz der weiblichen Hanfstaude erzeugte Haschisch ist in Frankreich (...) die am meisten verbreitete Form des Cannabis - vor dem Marihuana, der aus den getrockneten Stengeln und Blättern der Hanfstaude gewonnenen Droge."