Mittwoch, 25. Juni 2014


Abt. #tellergate Baschi Dürr muss sich nackig machen


/*Am Abend nahmen Uniformierte bazonline.ch Baschi Dürr fest, führten ihn in eine Tiefgarage. Begründung: Er habe von Porzellantellern gegessen; für den Oberwachtmeister ein klarer Fall von Guerillataktik, um von Papptellern abzulenken. Im Keller musste er sich noch nackt ausziehen: "im Sinne der Sicherheit", hiess es später, und: Es war ein Versehen, aber selbst Schuld. "Wer sich in Gefahr begibt... " Etwas Schwund ist immer. Aber, hey: Sorry. Der Betroffene nimmt den Vorfall vorbildlich locker, hat auf Nachfragen nur ein Gähnen übrig: "Ich hatte sowieso Waschtag." www.tageswoche.ch /*quatsch. Nur 's Spässle. Waschtag ist immer freitags.


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Abt. Ruhe & Ordnung - heute: Festgenommener spricht


Weil der gestern in der BaZ abgedruckte Text von Renatus Zürcher, einem der Verhafteten (ja, Herr Lips, wir wissen, dass Sie es in Ihrer Fachsprache euphemistisch "Personenkontrollen" nennen; faktisch sind es Festnahmen!) auf der Website der BaZ nicht online ist, und viele Leute in Basel einen Bogen um das Blatt machen, dokumentieren wir ihn hier:

Zu den Verhaftungen auf dem Messeplatz

Mit Tortenscheiben aufs Polizeirevier

Von Renatus Zürcher

Die Art Basel lässt sich 2013 von dem japanischen Künstler Tadashi Kawamata ein «Favela Café» vor die Türen bauen, in dem die Kunst-Schickeria ihren Espresso schlürfen kann. Als Kunststudenten die «Favela» beim Wort nehmen und besetzen, lässt die Art einen Polizeitrupp mit Tränengas aufmarschieren.

Ein Jahr später: Studierende der HGK nehmen Kontakt auf mit dem in Basel domilizierten Künstlerkollektiv «diezelle». Die strategische Choreografie des Polizeieinsatzes wird von einer Studentin aufgrund von öffentlich zugänglichem Video- und Fotomaterial untersucht. Daraus entwickelt sich die Kunstaktion Art and Order. Mit weissen Tortenscheiben als visuellem Element wird an drei Abenden gemeinsam mit den Anwesenden eine Choreografie entwickelt.

Am 20. Juni um 19 Uhr soll damit auf dem Messeplatz ein visuelles Zeichen gesetzt werden um an die brutale Räumung durch die Polizei vor einem Jahr zu erinnern. Alle Interessierten sind eingeladen, daran teilzunehmen.

Am Freitag 20. Juni 2014 gegen ­ 18 Uhr trafen sich zwei Dutzend Lernende und Lehrende der Schule für Gestaltung Basel und Studierende der Hochschule für Gestaltung und Kunst, um ein letztes Mal zu proben.

Um 19 Uhr wollte man auf den Messeplatz gehen, spätestens um 20 Uhr wollte man den Abend mit einem gemeinsamen Picknick beenden.

Während dieser letzten Probe fallen Personen auf, die uns observieren. Eine Frau macht versteckt Videoaufnahmen, ein Mann mit Harley-Davidson-Jacke spaziert über den Platz. Jemand spricht in den Hemdsärmel. Von der Gruppe werde ich als Sprecher bestimmt. Der Einsatzleiter der Polizei tritt auf den Plan, ich verlasse die Formation und wir beide setzen uns auf eine Bank und stellen uns gegenseitig vor. Der Einsatzleiter sagt, dass die Polizei informiert sei, dass auf dem Messeplatz ein «Strassentheater» geplant sei.

Die Polizei habe jede Ansammlung auf dem Messeplatz verboten. Es werde keine Ansammlung geduldet. Ich kläre ihn über das Kunstprojekt auf und frage, was unter Ansammlung zu verstehen sei. Der Einsatzleiter kann mir keine Antwort geben. Ich vertrete die Ansicht, der Messeplatz sei öffentlicher Raum und frei zugänglich.

Der Einsatzleiter weist mich darauf hin, dass beim Betreten des Messeplatzes die Personen zur Personenkontrolle abgeführt würden, um eine «Gefährdung» zu verhindern. Anschliessend gehe ich zurück zur Gruppe, informiere sie über das geführte Gespräch und gemeinsam wird beschlossen, die Aktion abzublasen. Es wird entschieden, einzelne Tortenscheiben auf dem Messeplatz zufällig an Passanten zu verteilen. Ich sammle das Gros der ­Tortenscheiben wieder ein, packe sie in eine blaue Tasche und verlasse das Schulareal allein.

Ich verlasse zu Fuss mit den Tortenscheiben bepackt das Schulareal durch das Haupttor an der Vogelsangstrasse, wo zwei Polizisten in Zivil herumstehen. Ich beschliesse, nach Hause zu gehen. An der Ecke Vogelsangstrasse /Peter-Rot-Strasse begegne ich Kurt Würmli, einem weiteren Teilnehmer am Kunstprojekt. Kurz darauf werden wir von den zwei Zivilpolizisten angehalten und müssen die Ausweise zeigen: Personenkontrolle.

Ohne weitere Angaben von Gründen ordern die Polizisten einen Transporter, der nach zirka zehn Minuten eintrifft.

Im Fahrzeug weise ich den Polizisten darauf hin, dass ich auf dem Heimweg sei, was ich später nochmals einer Polizistin schriftlich zu Protokoll gebe. Der Polizist lacht und unterstellt mir eine «Guerilla-Taktik».

Nun beginnt die eigentliche «Personenkontrolle». Im Waaghof muss ich in der Tiefgarage allein auf einer Holzbank sitzen, eine halbe Stunde in den Abgasen der eintreffenden Transporter, ohne Angaben von Gründen die Festnahme betreffend. Dann werde ich in eine Art Dusche geführt («Du kannst jetzt Zürcher filzen»). Ein Beamter betritt den Raum, zieht wortlos Latexhandschuhe an und fordert mich auf, mich vollständig auszuziehen. Der Polizist kontrolliert akribisch die Socken, die Unterhosen, fordert mich auf, die Fusssohlen zu zeigen. Anschliessend darf ich mich wieder zum Teil anziehen: Schuhbändel, Gürtel, Jacke, Nastuch, Portemonnaie, Uhr etc. werden in ein Plastikbecken gelegt. Der Polizist möchte auch die Brille beschlagnahmen. Ich weise ihn auf meine starke Kurzsichtigkeit hin, der Beamte verzichtet «ausnahmsweise» auf eine Beschlagnahme.

Drei Stunden verbringe ich in einer Sammelzelle, ohne Angaben von Gründen zur Festnahme, trotz mehrmaligem Nachfragen, auch ohne Angaben wie lange die Haft dauern wird. Ich muss Formulare unterschreiben, ohne dass ich davon eine Kopie bekomme, obwohl mir das mündlich zugesagt wird. Um 22.30 Uhr werde ich wie die anderen Teilnehmenden der Kunstaktion aus der Haft entlassen – «Sie werden von uns einen Brief bekommen», sagt ein Beamter.

In den folgenden Tagen zeigen sich psychische Reaktionen auf die erlittenen Demütigungen: Schlafstörungen, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Apathie und dergleichen. Niemand von uns kann das Vorgefallene auch nur ansatzweise verstehen.

Und wer im Kantonsparlament wagt, diesen Polizeieinsatz zu kritisieren, erhält vom Polizeidirektor ostentativ ein simuliertes Gähnen zur Antwort, so geschehen heute Morgen.

Bilder: diezelle.


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Abt. Ruhe & Ordnung - heute: Papptellerprotest


Als "glatte Kunstaktivisten hier im Saal" bezeichnete der Polizeidirektor heute Morgen die Parlamentarier_innen, die aus Protest gegen die von ihm zu verantwortende Polizeiaktion vom letzten Freitag einen Pappteller hochhielten, während er sprach. Die TagesWoche dokumentierte den Moment im Bewegtbild:

Dürr nimmt in der Tonspur des Videos kurz Bezug auf seine Vorrednerin Brigitta Gerber. Wie Augenzeugen berichten, soll Dürr zuvor, während Gerber den Polizeieinsatz ansprach, sich demonstrativ und "Gähnen" symbolisierend, die Hand vor den Mund gehalten haben.

Ist das der Stil dieses Hauses?


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Abt. Blick übern Tellerrand Heute: Umgang mit Ausländern


In "Die Presse" macht sich Sibylle Hamann lesenswerte Gedanken über die türkischen Zuwanderer, deren Kinder und wie das für sie gewesen sein mag, in ein fremdes Land zu kommen resp. dort aufzuwachsen: diepresse.com


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