Donnerstag, 30. August 2012


Abt. Panikattacke - heute: @ Bundesamt für Informatik


SQL-Injection (und nicht "SQL-Anfragen", wie die NZZ schreibt) heisst, was ein Comparis-Mann am 28.9.2011 ab 10:45 während 6 Sekunden - offenbar erfolglos - versuchte auf der BAG-Website priminfo.ch. Berichtet die NZZ, schreibe l'hébdo. Das heisst ungefähr, der Comparis-ler schrieb in eines oder mehrere der Textfelder in der Suchmaske nicht, was verlangt wird (Postleitzahl / Jahrgang), sondern etwas irgendwie in der Art:

SELECT * FROM plz ORDER BY name, id DESC

Also eine SQL-Abfrage. Wenn die datenbankbasierte Anwendung, welche die Suchanfrage entgegennimmt, schlecht programmiert und das Serversystem nicht aktuell gehalten ist, liefert sowas eventuell Dinge zu Tage, die mit einer normalen Anfrage nicht zu erhalten sind.

Dafür wollte das Bundesamt für Informatik und Technologie (BIT), das die absichtliche Falscheingabe mit seinen speziellen Firewalls bemerkte, dem Comparis-Mann einen Verstoss gegen StGB Art 143 anhängen:

Wer in der Absicht, sich oder einen andern unrechtmässig zu bereichern, sich oder einem andern elektronisch oder in vergleichbarer Weise gespeicherte oder übermittelte Daten beschafft, die nicht für ihn bestimmt und gegen seinen unbefugten Zugriff besonders gesichert sind, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft.
5 Jahre Knast für 6 Sekunden nachschauen, ob die BAG-Informatiker ihre Hausaufgaben gemacht haben! Die Schweizer Gesetze in Sachen "Cyberkriminalität" sind "effizienter" als Putin. Denn Pussy Riot bekamen nur 2 Jahre Lager für immerhin ein paar Minuten Tumult!

Und auf dieses Posting hier stehen also offenbar bis zu drei Jahre Knast, gemäss Art. 143bis, Absatz 2:

1 Wer auf dem Wege von Datenübertragungseinrichtungen unbefugterweise in ein fremdes, gegen seinen Zugriff besonders gesichertes Datenverarbeitungssystem eindringt, wird, auf Antrag, mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft. 2 Wer Passwörter, Programme oder andere Daten, von denen er weiss oder annehmen muss, dass sie zur Begehung einer strafbaren Handlung gemäss Absatz 1 verwendet werden sollen, in Verkehr bringt oder zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.
Denn es erklärt, was bei priminfo.ch geschah und bringt so "Daten" in Umlauf, von denen infamy "weiss oder annehmen muss, dass sie zur Begehung einer strafbaren Handlung gemäss Absatz 1 verwendet werden" können.

Übrigens: Wenn Du weitererzählst, was Du hier gelesen hast, wanderst Du, unter Berufung auf denselben Paragraphen, auch gleich in den Knast, denn damit brächtest Du "Daten" in Umlauf, von denen Du weisst... blablabla etc. pp.! infamy lesen ist gefährlich!

P.S. Absatz 1 von 143 und 143bis verlangen, dass das Zielsystem "besonders gesichert" sein muss gegen unbefugte Zugriffe. Erfüllt ein schlecht gewarteter, drum löchriger Server dieses Kriterium überhaupt? In der Botschaft über die Genehmigung und die Umsetzung des Übereinkommens des Europarates über die Cyberkriminalität auf Seite 4705 steht explizit:

Der unbefugte Zugriff auf nicht gesicherte Daten oder deren unbefugte Verwendung fällt nicht unter den Tatbestand.
Daten auf einem verwundbaren Server sind eigentlich doch "nicht gesicherte Daten" und darum sollte der erfolgte oder versuchte Zugriff darauf, "nicht unter den Tatbestand fallen"! Denn: Wer den Server nicht updatet, ist selber schuld!

P.S. Comparis ist sofort einknickt und hat die Person, die mit völlig alltäglichen IT-Mitteln ihrer sachbezogenen Neugierde folgte und - nota bene - keinerlei Schaden angerichtet hat, auf die Strasse gestellt. Ist nicht eher das der Skandal, als die Tatsache, dass sich der Entlassene nicht an die Bedienungsanleitung des BAG-Prämienrechners gehalten hat?


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Abt. Berufskrankheiten


Welche Spätfolgen die Arbeit als Banker haben kann, zeigt uns die "Kampagne für die Steuerabkommen."

Jahrelanges hantieren mit Geld führt offenbar zu einer Degenerierung der Hand, so dass das Zeichen für "Daumen hoch" nur noch wenig überzeugend daherkommt. Vorher Nachher


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Abt. Schnapsideen von - heute: Daniel Wiener


In der aktuellen Ausgabe einer lokalen Gratiszeitung namens "Sperrling", oder ähnlich, schlägt Daniel "unsere kleine Stadt" Wiener in einem Interview vor:

Es wäre Aufgabe der Behörden, dafür zu sorgen, dass sich die Einwanderung besser auf alle Quartiere verteilt. Sinnvoll wäre zum Beispiel sozialer Wohnungsbau auf dem Bruderholz. Damit würden auch die Schulklassen besser durchmischt und es gäbe nicht das Phänomen, dass Schweizer Familien aus dem Matthäusquartier abwandern, wenn das erste Kind in die Schule kommt. Diese Trennung zwischen den Bevölkerungsgruppen gilt es zu durchbrechen.
Über die Qualität des Zwischenrufs äussern wir uns jetzt mal nicht. Sondern fragen - Pragmatiker, die wir sind - nach dem Bauland für die Sozialwohnungen auf dem Bruderholz. Die Äcker der CMS sozialisieren?

Die Batterie zur Wohnbatterie umfunktionieren?

Genossenschaftswohnungen auf dem Land der Radio- und Fernsehgenossenschaft?

Herr Wiener schuldet uns eine Antwort!


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Abt. TagesWochille von morgen



Damit ihr hier auch wieder mal was zu lachen habt, und weil der Witz ohnehin unvermeidbar ist, geb ich mich eurem Spott lieber selber preis. Ich hab ja einen unheilbaren Hang zu alliterierenden Titeln. Aber so verbitten bin ich dann doch nicht. «Ausserdem weiss ja jeder, dass der richtig Bad Pritt heisst», wie mich ein Co-Chefredaktor vor versammelter Runde belehrte. Ob die Pointe in meinem «Auch das noch» so schlaff war, dass Produktion und Korrektorat in den Schlaf verfallen sind, oder so lustig, dass sie vor Lachtränen in den Augen den Schreibfehler nicht mehr sahen, kann morgen jeder in der Zeitung lesen. Die Druckmaschinen waren leider schon abgestellt, als ich den Fehler sah.


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