Donnerstag, 23. August 2012


Abt. Studien-PR - heute: Delphinarium


24 Namenlose äussern sich zum Regionalfernsehen. Das Gesamturteil ist ziemlich vernichtend:

Zwar halten nur wenige die Regionalfernsehstationen für eine medienpolitische Fehlkonstruktion, dass sie eine wichtige Funktion für die politische Meinungsbildung in den Regionen ausüben, mag eine Mehrheit aber auch nicht bestätigen. Vielmehr ist die Mehrheit der Ansicht, dass Regionalfernsehen vor allen ein Sprachrohr für die regionalen Politiker ist, aber durchaus auch zur Identität der Regionen beiträgt. Ebenso zwiespältig fällt das Urteil über die Programmleistungen der regionalen Fernsehstationen aus: Zwar bieten sie publikumsnahe, eigenständige Inhalte und ansprechende Information. Die Programme sind aber auch PR-lastig, bieten kaum Unterhaltung und sind weder kritisch noch innovativ.
Bei so pointierten Aussagen, nimmt einen sofort Wunder: Wie sind die genau zustande gekommen? Denn ohne Angabe darüber, wer denn die "Experten" sind, deren Aussagen eingeflossen sind, ist sowas zwar irgendwas zwischen übler Nachrede und anonymer Verleumdung (egal, was ich in der Sache von den Aussagen halte). Aber ist mit dieser Quellenlage sicher nicht journalistisch verwertbar. Ich heisse ja nicht Maurice. Also ruf ich bei der verantwortlichen Publicom an und frage: Was kostet die Delphinarium Studie? Die erste Auskunft: "So um die Fr. 400.-. Genau weiss ich das aber auch nicht. Das muss der Kollege beantworten. Kann man Sie zurückrufen?" Klar, kann man. Ruft ein Publicom-Mann zurück nach 5 Minuten. Der weiss den Preis aber auch nicht. Ich frage ihn: "Steht da drin, wen ihr befragt habt?" Er: "Nein, das ist anonym. Wegen dem Preis ruf ich nochmals zurück." 2 Minuten später ruft er an und erklärt. Das DELPHinarium ist entstanden im Nachgang zur publizierten Studie (gratis runterladbar) über die wirtschaftliche Situation des "Privatrundfunks". Und mit den Befragten ist abgemacht, dass ihre Namen nicht publiziert werden. Mehr als das Posting über das Delphinarium gibt es dazu nicht. Die erste Auskunft (es koste 400.-) war eine Ente.

Es bleibt der merkwürdige Nachgeschmack: Warum publiziert Publicom nicht, wen sie befragt haben? Was soll damit wozu geschützt werden? Welche "Medienexperten" trauen sich nicht, zu ihrer Teilnahme zu stehen und spielen der Publicom ihr merkwürdiges Spiel mit? Ich will nicht wissen, wer genau was sagte, aber sehen, aus welcher Ecke die Meinungen grosso modo kommen. Und allenfalls durch eine Nachfrage gegenchecken, ob die Angabe stimmt. Warum soll ich Publicom glauben, dass sie tatsächlich 24 Personen befragte? Könnten ja auch nur 4 sein und die anderen sind frei erfunden. Ich hab keinen Grund, Publicom blind zu vertrauen! Wie nennt sich diese Pseudowissenschaft? "Markt- und Sozialforschung". Aha.


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Abt. Neues von Herzog & de Meuron


Auf ihrer Website haben die Basler Weltarchitekten Herzog & de Meuron nichts dazu veröffentlicht, aber die Kollegen von skyscrapercity Basel haben ein Bild gefunden. Ein Bild des geplanten Modellschaulagers mit aufgepfropften Wohnungen, das gegenwärtig auf dem Kunstfreilagerareal auf dem Dreispitz entsteht.

Veröffentlich hat das Bild die ETAVIS Engineering AG, die das Projekt folgendermassen beschreibt:

Das Hochhaus an der Helsinki-Strasse auf dem Dreispitzareal wird 41m in die Höhe ragen und elf Etagen umfassen. Das 2. Untergeschoss bietet Platz für die Technikräume und die Mieterkeller. Im 1. Untergeschoss bis zum 3. Obergeschoss befinden sich Lagerräume sowie Arbeitsplätze für Modell- und Musterbearbeitungen. Im gesamten 4. Obergeschoss werden Büroräume eingerichtet, die auch fremdvermietet werden können. 41 Wohnungen verteilen sich auf den übrigen Stockwerken.
Mit 41 Metern tritt dieser Bau, dessen Anblock vielleicht – Zitat skyscrapercity – etwas gewöhnungsbedürftig ist, in Konkurrenz mit dem benachbarten Neubau der Hochschule für Gestaltung und Kunst, der ebenfalls am Entstehen ist.

Und da gibt es noch das Projekt, das Transitlager zum luxuriösen Atelier- und Wohnhaus zu veredeln. Man wartet also gar nicht darauf, dass das neue Zentrum für Kunst und Kultur im normalen Gentrifizierungsprozess die kulturaffinen Reichen anzieht, man quartiert sie gleich von Anfang an ein.

... und riskiert damit, dass einer wirklich lebendigen Entwicklung des Quartiers womöglich ein wenig Gegenwind entgegenblasen wird. Bislang ist es im Industrie- und Gewerbequartier nicht allzu schwierig, z.B. Konzerte zu organisieren. In unmittelbarer Nachbarschaft zu teuren Wohnungen dürfte dies um einiges komplizierter werden.

Aber zurück zum Neubauprojekt von Herzog & de Meuron. An was erinnert uns wuchtige Sockelbau denn schon wieder? Kollege Ulspegel dachte spontan an einen Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg, wie sie z.B. in Wien oder in Hamburg entstanden sind. Laut Wikipedia boten die Bunker schon damals Schutz für Kunstdenmäler, zu denen die Architekturmodelle von H & dM zweifellos bzw. zumindest zum Teil zu zählen sind. Der da hier rechts nebenan abgebildete Turm steht in Wiener Augarten.

Aber es gibt auch in Hamburg solche "Denkmäler". Und in Frankfurt haben die Basler Architekten ja bekanntlich einiges zu tun. Zum Beispiel mit der Elbphilharmonie Hamburg, ein Vorzeigeprojekt der Basler Weltarchitekten, das aber nicht so richtig fertigwerden will. Und ebenfalls aus einem möchtigen Sockel mit einem aufgepfropften Oberbauteil besteht.


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Abt. Auswechselspieler - heute: Ceccaroni beim FCB


Werthmüller, Kamm, Heitz & Knup werden heute offiziell in den VR eingewechselt, meldet moneyhouse.ch. Damit wird amtlich vollzogen, was schon seit langem angekündigt ist.

Und zusammen mit einem VR-Mitglied darf offenbar künftig auch Massimo Ceccaroni für den FCB unterschreiben.


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Abt. Kleingedrucktes - heute: auf Kondompackung


Das Departement für Vereinigung, Bevölkerungsschutz und Sex teilt mit: Die Verwendung dieses Kondoms kann ihre Gesundheit gefährden!

Unbenannt

Wörtlich:

Wenn Sie oder Ihr(e) Partner(in) während der Verwendung dieser Kondome Atemprobleme oder blaue Lippen bekommen, brechen Sie die Verwendung sofort ab und rufen sie einen Arzt.
Oder, so rät infamy, ändern Sie die Stellung! Vor allem aber: Rufen Sie keine Aerztin!

Die eigentliche Gefahrenquelle: Das "Gleitmittel innen" enthält 5% Benzocain. Ein Lokalanaesthetikum... Offenbar wurde dieses Verhütungsmittel auch heute Morgen in mindestens 4 Fällen eingesetzt. Wie diese um 07:53 entstandene Aufnahme belegt:

Unbenannt

Warum sässen sonst diese vier Störche untätig auf dem Feld herum?


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infamous for 8148 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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