Mittwoch, 28. September 2011


Abt. Zitate des Tages


Nach dem Bundes- und Nationalrat hat heute nun auch der Ständerat den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Und zwar deutlich und ohne dem Vorschlag seiner Energiekommission, nur die Atomkraftwerke der "heutigen Generation" zu verbieten, nachzukommen.

In der (noch) besten aller Tageszeitungen im atomfreien Basel lesen wir heute folgenden Satz:

"Die 'nukleare Welt' hielt kurz den Atem an und legte eine Denkpause ein. Doch es geht weiter."
Eine Pause nach Fukushima meint der zitierte Günter Lohnert, ehemaliger Herausgeber von "Nuclear Engineering and Design", der weltweit grössten Fachzeitschrift für Nukleartechnik. Das Zitat ist zu finden auf der Seite 3, die den Untertitel trägt ...:
"Kernkraftwerke sind Auslaufmodelle, heisst es. Weit gefehlt. Ein Überblick."
... und vor allem die "Kernreaktoren der vierten Generation" als Patentlösung für die Stromzukunft anpreist. Mit Sicherheitsstandards, die "Reaktorschäden ausschliessen". Schäden ausgeschlossen? Das war doch bislang immer so. Vor Three Mile Island, danach, vor Tschernobyl und danach, Vor Fukushima und jetzt auch wieder ...


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Abt. Shoot to kill – heute: Christophe Darbellay


Der <a href="www.schweizerbauer.ch target="blank">Schweizer Bauer hat ein Müsterli über die heimlichen Träume des Grosswildjägers Darbellay auf SF mitgekriegt:

Und er [der Moderator] fragte ihn, ob er als Walliser davon träume, einen Wolf zu schiessen. Da zögerte Darbellay zuerst und wies auf die von den Wölfen verursachten Schäden hin. Als der Moderator ihn aufforderte, die Frage mit Ja oder Nein zu beantworten, zögerte der CVP-Präsident nicht lange und sagte deutlich Ja.
Möge Isegrim ihn ins Füdli beissen, wenn sie sich wirklich mal treffen!


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Abt. unwahrscheinlich - heute: Ruedis Wahrscheinlichkeit


Zugegeben, beim Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung hab ich in der Schule zum Fenster raus geschaut. Aber irgendwie kam mir die Zahl doch spanisch vor, die unser aller Ruedi Rechsteiner heute in seiner Kolumne "Mitbericht" nennt:

Rechnerisch erleidet jeder hundertste Reaktor eine Kernschmelze. Bei fünf Reaktoren in der Schweiz liegt die Wahrscheinlichkeit also bei 20 Prozent.
Was jetzt kommt ist sicher kreuzfalsch! Ehrenwort! Wenn 100 AKWs in der Schweiz stünden, wär die Chance, dass irgendeines durchbrennt im Laufe seiner Betriebszeit, also 100%. Nun stehen hier aber nur 1 Zwangzigstel so viele rum. Aus dem Bauch raus würd ich sagen, dann ist das Risiko, dass es eines davon trifft, auch nur 1 Zwanzigstel so gross. Also 5%. Nicht die Rechsteiner'schen 20%. Bis hierhin war alles kreuzfalsch! Aber sonst hat er natürlich recht!


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Abt. Wer nix hat, dem wird genommen – heute: Krankenkasse


500 Franken und 44 Rappen: So viel müssen die Basel-Stadt Bewohnenden im nächsten Jahr durchschnittlich für die Krankenkasse zahlen. Wird Zeit, dass das endlich aufhört.


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Abt. Gass-enhauer


Wie erwartet haut die "Basler Zeitung", instrumentalisiert unterstützt durch rechtsbürgerliche Politiker, die auf der Front ausgiebig zu Wort kommen, weiter auf Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass und seine Kollegen in der Basler Regierung ein. Wir wollen hier jetzt nicht mehr so gross darauf eingehen, nur auf ein Versäumnis aufmerksam machen: Dass gestern das Holztürmchen auf dem Voltaplatz weggeräumt wurde, wird in der heutigen Ausgabe mit keinem Wort erwähnt.

Versäumnis oder Absicht? Denn mit einer Nachricht über Taten lässt sich die kolportierte Tatenlosigkeit natürlich nicht belegen.

Aber natürlich ist das eine infame Unterstellung


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Abt. Geschenke für... - heute: Chemie & Banken


Die 30 hochrentablen Grossbetriebe, deren Eigenkapitalrendite über 11% beträgt, die 83% des Gewinnsteuerertrags einbringen, erhalten ab 2017 48 Millionen geschenkt. Das will die baselstädtische Regierung und so verkauft sie es. Früher schon mal kamen wir - zugespitzt - zum Schluss: In einer Bananenrepublik belohnt nun mal die Regierung die Abräumer und bestraft die Hungerleider. In der Sprache der Vorlage dazu heisst das:

Die meisten juristischen Personen entrichten keine oder nur eine geringe Gewinnsteuer, während eine kleine Minderheit höchst erfolgreicher Unternehmen den Hauptteil der Steuerlasten trägt. 30 Gesellschaften bzw. 0.32% aller steuerpflichtigen Kapitalgesellschaften kommen gar für 83% des gesamten Gewinnsteuerertrags auf. (...) Aufgrund der nach wie vor über dem Landesdurchschnitt liegenden maximalen Steuerbelastung der juristischen Personen besteht mittel- bis langfristig die Gefahr, dass erfolgreiche Unternehmen ihre Aktivitäten bzw. ihr Steuersubstrat allmählich an steuergünstigere Standorte verlagern.
Die angeblich Erfolglosen à la Huntsman gehen, weil der Standort zu teuer ist. Und die Erfolgreichen gehen, angeblich weil der Standort zu teuer ist. You just can't win! Und wieder profitiert von der Steuersenkung nicht das KMU um die Ecke, sondern die Grossbank, der Pharma- & Chemiekonzern am Horizont. Denn die Senkung ist abhängig von der Eigenkapitalrendite. Die hochrentablen Betriebe werden noch rentabler damit. Alle Betriebe mit weniger als 8% Eigenkapitalrendite, also über 95% der Buden, gehen leer aus. Dass die KMUs das Gewerbeverbandsdirektor Malama, angeblich ihr Interessenvertreter, durchgehen lassen?!?! Müsste er nicht Sturm laufen gegen diese nur Grosskonzerne bevorzugende Standortpolitik? Ist Finanzdirektorin Eva Herzog eigentlich noch in der SP oder hat sie offiziell schon gewechselt?


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Abt. trigger happy - heute: facebook Konto löschen


Abdrücken oder nicht? Bei Lichte betrachtet nervt fb nur.


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Sprichwort des Tages


Gerhard Seyfried kann nicht nur Berliner Stereotypen zeichnen, er kann auch schreiben. Und wie! Ich lese gerade sein hervorragend recherchiertes und tatsächlich sehr gut und fesselnd geschriebenes Romandebut «Herero» über den Hereroaufstand von 1905 (oder sechs? oder 4? War ja erst noch über den Jahreswechsel) in Deutsch-Südwestafrika. Darin fand ich folgendes deutsches Migrantensprichwort: «Der ersten Generation den Tod. Der zweiten die Not und erst der dritten das Brot.» Stimmt in etwas abgemilderter Form ja bis heute.


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