Freitag, 16. September 2011


Abt. synthetic equity - heute: à la infamy


Wir verkaufen, was uns nicht gehört. So wie die UBS. Und zwar zu Spottpreisen. Um das noch zu toppen: Am liebsten Dinge, die es (noch) gar nicht gibt. Zum Beispiel den Roche-Turm. Bei uns kostet eine Option auf 1m2 im obersten Stock des Roche-Turms läppische CHF 10'000.-. Und ihr dürft auch gerne die Optionen dann untereinander handeln. Nachdem ihr uns das Geld überwiesen habt. Solches und Ähnliches zu verbieten, hält die NZZ für "sinnlos". Denn wer Leerverkäufe verbietet, der verbrennt auch Bücher oder ist Kommunist. Wirr? Sicher. Aber nicht auf meinem Mist gewachsen.

Der ehemalige amerikanische Finanzminister Henry Paulson vergleicht in seinem Buch* zur Finanzkrise 2008 das Verbot des Leerverkaufs von Aktien mit dem Verbrennen von Büchern. (...) Wer Leerverkäufe verbietet, untergräbt den Preisfindungsmechanismus am Aktienmarkt und bringt so eine wichtige Säule der freien Marktwirtschaft zu Fall. Ohne den freien Markt für Vermögenswerte verlieren auch der Begriff des Privateigentums und die Preisfindung anderer Vermögenswerte an Substanz.
Steht so bei der NZZ. Und sagen - ungefähr - auch hiesige Oekonomie-Professoren on the record im Video: "Leerverkäufe sind nicht des Teufels!".


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Abt. Wozu Twitter gut ist – heute: NZZ


Auf ein besonders schönes Lehrstück für die journalistische Nutzung von Twitter stiess TagesWoche-Experte David Bauer bei der NZZ. Deren Rechercheure nutzten den Kurznachrichtendienst, um den mutmasslichen 2-Milliarden-UBS-Betrüger K. A. zu durchleuchten. Und stiessen auf sensationelle Insider-News (siehe oben). Verdankenswerterweise hat die Alte Tante den Spam in der Mailbox des Wertschriftenhändlers ins Deutsche übersetzt. Der Autor merkte es nicht einmal, als er seinen Bericht mit der Zeile schloss: «Unter seinen Vorlieben finden sich auch Hinweise zu seiner Heimat Ghana.»


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Abt. Was macht eigentlich... - heute: Marco Meier?


Der ehemalige Leiter von DRS2 ist neu am Collegium Helveticum anzutreffen, wie dieser Mitteilung zu entnehmen ist.


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Abt. Weltuntergangsdramatik II


Genialischer Spot oder billige "Angstmacherei à la SVP, aber von links"? Die Jury ist noch zu keinem abschliessenden Entscheid gelangt. Was meinst Du?

Aus der Reizflut-Küche von Hauenstein und Ribler.

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Abt. It's not my fault! - heute: Micro$oft Web Word


Sympathisch: Auch auf die gewohnten Abstürze müssen die Anwender von Microsofts Web Word nicht verzichten. Zumindest wenn sie auf Safari sind.

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Abt. Weltuntergangsdramatik


Am Schluss liegt der kühl-hyperästhetische Steintempel in Schutt und Asche. Und nicht nur dieser, denn der britische Theaterautor Dennis Kelly lässt in seinem neusten Stück "Die Götter weinen" gleich die ganze Welt untergehen. Nun fast die Ganze, denn ein alter Mann und eine alte Frau haben überlebt, und es sich in der Neu-Steinzeit nach anfänglichen Schwierigkeiten ganz ordentlich eigerichtet.

Der alte Mann, das ist zu Beginn des fast dreistündigen Theaterabends, der grosse Wirtschaftsboss. Er teilt seinen Weltkonzern neu auf, was natürlich nicht gut geht. Denn der Weltuntergangs-Kapitalismus kennt keine Gnade; der Machtkampf weitet sich zum Krieg aus – mit den oben beschriebenen Folgen.

Kelly hat die vergangenen Jahre am Schauspielhaus Basel unter der Leitung von Elias Perrig massgeblich mitgeprägt. Seine Stücke, die hier zur deutschsprachigen Erstaufführung kamen, gehörten zu den besseren Theaterabenden.

Aber während Kelly früher eine grosse Fertigkeit im Sezieren des menschlichen Mikrokosmos an den Tag legte, bearbeitet er in seinem neusten Werk den Makrokosmos mit dem Holzhammer. Das führt letztlich dazu, dass nicht nur die Welt in Trümmern zerfällt, sondern auch der Theaterabend an und für sich. Regisseur Elias Perrig lässt den Abend unterkühlt und sehr distanziert beginnen, das Ganze steigert sich im zweiten Teil dann aber in ein überdrehtes Hysteriendrama und endet schliesslich im Post-Weltuntergangs-Kitsch. Ein bisschen Shakespearetragödie, angereichert mit Beckett'schen Endspielereien und etwas Zombie-Trash, aber leider leider gänzlich ohne Witz. So funktioniert diese Mischung nicht.

Und: In der Pause schon sagte mir ein Zuschauer, der den Kosmos der Weltkonzerne gut kennt, dass die wahren Zustände viel brutaler seien. Wahrscheinlich schon ...


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