Samstag, 22. Januar 2011


Abt. 10ml sind genug - heute: Schwangerenblut


In der aktuellen Ausgabe von "Nature" (20.1.2011) kommentiert (hinter einer ç%&*!"ç paywall!) der Bioethiker Hank Greely den Umstand, dass in den vergangenen 6 Wochen 2 wissenschaftliche Arbeiten (hier [ç%&!"*ç paywall] und hier [I heart open access!]) erschienen sind, die es nur noch eine Frage der Zeit erscheinen lassen, bis 10 Mililiter Blut einer Schwangeren ausreichen, um schon sehr früh in der Schwangerschaft von ihrem Kind eine umfangreiche vorgeburtliche genetische Analyse anzufertigen:

Two of the leading researchers in cell­free fetal DNA testing — Dennis Lo of the University of Hong Kong and Steve Quake of Stanford University in California — use different methods to analyse fetal cell­free DNA from maternal serum. Each has demonstrated the ability to detect aneuploidies — missing or extra chromosomes, such as in trisomy 21 (refs 5, 6). Last month, both researchers pub­lished proof that the fetal genotype could be derived for thousands of sites from cell­free fetal DNA2,3 — demonstrating the possibility of using maternal blood to test for all fetal genetic traits. There seems to be no technical barrier, given increasingly cheap genotyping and sequencing, to being able to test one sample simultaneously for chromosomal abnormali­ ties; for single­gene diseases, such as cystic fibrosis, sickle­cell anaemia, and Tay­Sachs disease; and for various non­disease genetic traits such as sex.
Kommerzielles Interesse besteht auch schon:
Commercial firms are already interested. Sequenom in San Diego, California, is work­ ing with Lo; another, Artemis Health of Menlo Park, California, is working with Quake; and still others are also exploring the technol­ ogy. For­profit development of these meth­ ods seems likely within five years, at least for chromosomal abnormalities, such as trisomy 21, and possibly for single­gene traits.
Pränataldiagnostik gibt's heute natürlich bereits (hier hat's der Beobachter davon), aber die Verfahren dafür sind bis anhin massiv aufwändiger als bloss 10ml Blut abzuzapfen! Letzteres ist so simpel, dass es zur Routine werden könnte, bei jeder Schwangerschaft eine Art BreitbandGenTest durchzuführen. Mit allen noch unabsehbaren Folgen! Drum schreibt Greely über NIPD, Non-Invasive Prenatal genetic Diagnosis:
Checking for hundreds or thousands of traits with one blood test, early in pregnancy, could move prenatal genetic testing from uncommon to routine. (...) Most importantly, we need to start conver­sations, between all those concerned, about the limits, if any, to place on this powerful technology. Whether we view NIPD gladly as a way to reduce human suffering, war­ily as a step towards a eugenic dystopia, or as a mix of both, we should agree that the better we prepare, the more likely we are to avoid the worst misuses of this potentially transformative technology.
Mal schauen, ob die Sonntagsblätter das brisante Thema aufnehmen! Bis anhin hat - soweit ich sehe - "Die Presse" im deutschsprachigen Raum sich als einzige darum gekümmert. Titel: "Werden wir in der Embryo-Genflut ertrinken?"


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Abt. Wörtlich zitiert II - heute: Hans Fehr


Gestern:

Hätte ich ein Waffe dabei gehabt – ich keine Sekunde gezögert. [sic!]
(Wer hat das "hätte" geklaut, das gestern da noch stand?) Heute:
Ich bin nicht sicher, ob ich das gestern so gesagt habe.
Und:
Dass ich mich befreien konnte, habe ich nicht zuletzt einigen jungen Frauen zu verdanken, die interveniert haben. Sie gehörten auch zu den Leuten, haben die Schläger aber angeschrien und gesagt, sie sollten aufhören.
Ohne Waffe im Schrank oder im Zeughaus, sondern bei ihm in der Tasche, hätte Fehr jetzt vielleicht einen Toten auf dem Gewissen. Mit einem frühreren Einsatz ihrer Stimme als Waffe hätten die autonomen Frauen die Testosteronbullen in ihren Reihen eher zur Raison gebracht und wär Fehr vielleicht nicht zusammengeschlagen worden.


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Abt. Wörtlich zitiert – heute: Markus Somm


"… und dennoch bleibt die Schweiz eines der von der Kriminalität am wenigsten geplagten Länder der Welt", schreibt der Chefredaktor der Besten aller Basler Zeitung. Also trotz der vielen Waffen natürlich, die in den Schweizer Schränken rumliegen. Nicht wegen der vielen Ausländer. Zwar ist es mit den Ausländern wie mit den Waffen. Obwohl es in der Schweiz viele davon hat, ist bei uns die Kriminalität geringer als in Ländern, wo es weniger davon hat. Aber vielleicht wären die Ausländer (noch) krimineller, wenn sie nicht wüssten, dass die Schweizer alle bewaffnet sind. Auf jeden Fall muss die Waffeninitiative abgelehnt werden, das ist mir nach der Lektüre von Somms Kommentar klar. Denn die Ausländer sind für einmal gar nicht die, die uns bedrohen. Sondern die Mächtigen:

Vom Milizprinzip durchdrungen, standen wir in der Regel keinem feindseligen Staatsapparat gegenüber, der das Gewaltmonopol nach Belieben missbrauchte, um die eigenen Bürger zu unterdrücken, wie dies in der Vergangenheit anderswo immer wieder vorkam. (…) Wenn nötig war das Volk bewaffnet, so leicht liess es sich nicht kujonieren – auf diese demokratische Einsicht geht der Umstand zurück, dass schweizerische Armeeangehörige ihr Gewehr zu Hause aufbewahren.
Ohne Waffen im Schrank würde die Schweiz längst von Kommunisten regiert!


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