Sonntag, 21. November 2010


Abt. Lohndiskriminierung - heute: bei Novartis II


Vorgestern Freitag fand in New York ein letztes Hearing statt zur Lohnsammelklage gegen Novartis (infamy berichtete). Das Wall Street Journal vermeldete danach, die Richterin werde sehr wahrscheinlich kommende Woche ihre Zustimmung zu dem Vergleich geben. Novartis wird demnach voraussichtlich 152,5 Millionen Dollar an 6'200 ehemalige und derzeitige Angestellte bezahlen. Gemäss der NY Times lautete der Vorwurf der Klägerinnen, für gleiche Arbeit habe Novartis Frauen einen tieferen Lohn bezahlt und sie bei Lohnerhöhungen und Beförderungen diskriminiert, insbesondere wenn sie ein Kind erwarteten. Ob Frauen auch diskriminiert werden bei den vergangene Woche ziemlich unbemerkt angekündigten Abbauplänen von Novartis, war nicht in Erfahrung zu bringen... In der PR-Newspeak ist Abbau natürlich "Wachstum":

Novartis unveils long-term strategy to grow in a dynamically changing healthcare environment
Update 08:30 - Novartis dementiert: Statt eigene Stellen zu streichen, prüfe man deren "Auslagerung". Die BaZ nennt als Beispiel für diese Art "Effizienzsteigerung" (BaZ-Wording) das Beispiel Hüningen: Die Zäpfchen- und Sirupfabrik dort habe Novartis an Delpharm verkauft, die hätten alle 218 Leute übernommen, und lieferten jetzt an Novartis. Natürlich zu tieferen Preisen. Aha. Der Direktor von metrobasel war leider nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, ob er bei seiner Prognose von plus 50'000 bis 80'000 Arbeitsplätzen in der Region Basel bis 2020 die von Roche und Novartis und BASF Entlassenen schon abgezogen habe.


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Abt. Staatsbürgerlicher Unterricht


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Abt. Die Sonntagspresse bleibt am Ball


Die "NZZ am Sonntag" hatte die ganze Geschichte um Blocher und "Basler Zeitung" am letzten Sonntag publik gemacht. Heute setzt die Sonntagspresse nach. Die "NZZ am Sonntag" berichtet, dass Blocher schon beim Kauf der Zeitung durch Wagner/Tettamanti beteiligt war, und dass dessen Einfluss nicht so unbedeutend sein soll wie das Herausgeberberduo und Chefredaktor Markus Somm behaupten:

"Christoph Blocher ist nicht erst seit kurzem für die «Basler Zeitung» tätig, wie das deren Besitzer suggerieren. Der SVP-Stratege war bereits involviert, als Tito Tettamanti und Martin Wagner das Medienunternehmen im letzten Februar kauften. Damals überprüfte Blochers Firma Robinvest die finanzielle Situation der «Basler Zeitung», wie Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigen. Seither steigt Blochers Einfluss in der Mediengruppe kontinuierlich. So erfolgt das monatliche Reporting über die finanzielle und personelle Situation der Zeitung spätestens seit letztem Juli an die Robinvest. Zudem führt Blochers Firma Strategieseminare für die «BaZ»-Verantwortlichen durch.

Die "Sonntags-Zeitung" mutmasst, dass die Tage von Martin Wagner als Verleger der BaZ gezählt sind:

"Das Auftreten Blochers dürfte Martin Wagner endgültig die Augen geöffnet haben, dass er nur noch als Galionsfigur gebraucht wird. Und weil niemand mehr daran glaubt, dass Tettamanti/Blocher/Somm für eine unabhängige Zeitung für Basel «mit nationaler Ausstrahlung» stehen, kann sich Wagner jetzt einen ehrenhaften Abgang verschaffen: als Wahrer der Basler Interessen gegenüber den nationalkonservativen Machtansprüchen von aussen."
Der "Sonntag" weiss, dass Tettamanti und Somm den Rechtskurs der "Basler Zeitung" personell zu untermauern wissen:
"Mitten in den Wirren um Christoph Blochers Beratungstätigkeit für die «Basler Zeitung» sickert eine weitere Personalie durch: Der frühere «Weltwoche»-Autor Eugen Sorg wird Textchef der «BaZ». Erstmals auf der Redaktion gesichtet wurde letzte Woche Max Frenkel. Ihn hat Chefredaktor Markus Somm als Kommentator verpflichtet."
In der gleichen Zeitung lässt Medienwissenschaftler Roger Blum das Belusconi-Gespenst spuken:
"Und bereits geht ein Gespenst um in der Schweiz – das Gespenst von Berlusconi. Silvio Berlusconi, studierter Jurist und Bauunternehmer, hatte in Italien zuerst ein Medienimperium aufgebaut, bevor er 1994 in die Politik ging, die Partei Forza Italia gründete und Premierminister wurde. Christoph Blocher, Jurist und Unternehmer an der Spitze der Ems Chemie, ging zuerst in die Politik und war Parteiführer, Nationalrat, Bundesrat, bevor er allenfalls ein eigenes Medienimperium aufbaut. In beiden Fällen geht es um eine Symbiose von politischer Macht und Medienmacht."

Auch Medienspezialist Peter Studer äussert sich zur Blocheriade. In der "Zentralschweiz am Sonntag" sagt er in einem Interview:

"Wie kommt das Unternehmen der «Basler Zeitung» dazu, ausgerechnet einen politisch derart etikettierten und ideologisierten «Berater» wie Blocher anzustellen, wo es doch ein Dutzend spezialisierte Mediensanierer gäbe? Ist da das Publizistische ausgeklammert, wie Blocher behauptet, obwohl Chefredaktor Somm auch zum – jetzt verschobenen – Sanierungsrapport bestellt war?

Nicht sehr viel Neues erfährt man im "Sonntagsblick". Dort darf Christoph Blocher erneut eine Einflussnahme auf den Inhalt der "Basler Zeitung" dementieren.


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Abt. Die Bewegung bewegt


Basel will offensichtlicht eine Publikation zusätzlich zu den vorhandenen Publikationen:

„Verschiedene Privatpersonen aus Basel und Umgebung, denen die Meinungs- und Medienfreiheit ein wichtiges Anliegen ist, haben in einem ersten Schritt bachmann medien ag beauftragt, die Realisierung einer neuen Zeitung für Basel zu prüfen.

Geplant ist ein Medium im Eigentum seiner Abonnenten, das täglich online und wöchentlich in gedruckter Form erhältlich ist. Es soll parteiunabhängig sein, differenzierte Information und eine ausgeprägte regionale Forumsfunktion bieten.

Die Projektarbeit ist angelaufen. Weitere Initiativen und Interessengruppen für wirklich unabhängige Medien sollen nach Möglichkeit in das Projekt eingebunden werden.“

Nach gut unterrichteten Kreisen steckt hinter dieser dieser Initiative mehr als nur heisse Luft.


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infamous for 8150 Days
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