Mittwoch, 3. November 2010
patpatpat, 3. November 2010 um 21:58:00 MEZ Abt. Wassermusik - heute: pH-Nepp aus Grönland? Beim Kiosk von Gleis 4 am Bahnhof SBB in Basel stehen PET-Fläschchen eines Mineralwassers mit dem Namen 938 im Regal:
Dessen Ettikette besagt, was auch auf der Website des Importeurs steht: Es habe einen pH-Wert von 9.38. Auf der Flasche steht in Klammern: "(durchschnittlicher pH-Wert von 9.38 an der Quelle)".
Ein pH-Wert von 9.38? Vulkanisches Gestein in seinem Quellgebiet in Grönland sei dafür verantwortlich, steht auf der Ettikette. Das kommt hin, wenn ich mich recht erinnere. Quellwasser aus so einem Gebiet kann tatsächlich deutlich basischer sein als Quellwasser z.B. aus dem kalkigen Schweizer Jura. Aber 9.38? Vertrauen ist gut. Nachkontrollieren spannender! Eine freundliche Dame hinter der Ladentheke der Bahnhofapotheke...
... hat nach längerem Suchen schliesslich einen pH-Teststreifen gefunden, ihn ins Glas 938 getunkt und dann neben den Referrenzstreifen gehalten:
"9.38 sind das aber nicht", meinte sie. Aha! Schau an! There goes the USP out the window!
Mal ganz abgesehen davon, wie man zur Idee steht, Wasser aus Grönland zu verschiffen, wär's doch eigentlich ganz nett, wenn dann wenigstens drin wär, was drauf steht: ein extrem basisches Quellwasser. Der Schnelltest in der Bahnhofapotheke deutet darauf hin, dass dem aber bei weitem nicht so ist. Statt den basischen 9.38 weist der Farbvergleich darauf hin, dass der pH-Wert eher im sauren Bereich liegen könnte. Der Vermarkter hat sich natürlich die Hintertür offen gelassen mit dem Vermerk auf der Ettikette: "9.38 an der Quelle". Aber der ganze Auftritt des Wässerchens suggeriert doch recht klar, man trinke hier etwas besonders Basisches... Wenn dann der tatsächliche pH-Wert sogar leicht im Sauren liegt, könnte man durchaus auf die Idee kommen, es handle sich hier recht eigentlich um eine Mogelpackung.
brandeins hat unlängst das Hohelied auf den geschäftstüchtigen Schweizer gesungen, der die Idee hatte, das Wässerchen in alle Welt zu verkaufen. Auf den Einfall mit dem Lackmustest kamen die Kollegen von der Wirtschaftspresse aber nicht. Ebensowenig die Frau von der Stiftung für Konsumentenschutz. Nicht der Kollege von SFs Eco. Und erst recht nicht die Dame von der Financial Times. Alles muss man selber machen!
P.S. Im mehr als vollmundigen PR-Text des Vermarkters ist die Rede davon, dass auch Japan und Korea mit dem grönländischen Wasser beglückt werden sollen.
P.P.S. Disclaimer: Der Kurztest mit den Papierstreifen in der Bahnhofapotheke erhebt natürlich keinen Anspruch auf Endgültigkeit oder wissenschaftliche Exaktheit. Aber eine Tendenz zeigt er wahrscheinlich schon an... ... link (one comment) ... comment
fuzzy, 3. November 2010 um 21:42:00 MEZ Abt. Denksport Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte, dass mir die Antville-Wächterameise beim Login mit Safari nicht immer, aber recht oft diese Fehlermeldung zeigt? Manchmal hilft ein Neustart von Safari, manchmal aber auch nicht. Nein, ich bin nicht zu dusslig, mir mein Passwort zu merken. Ausserdem ist es gespeichert. Das Passwort aus dem Schlüsselbund entfernen geht übrigens auch nicht. Mit Firefox hab ich die Probleme nicht. Wenig tröstlich ist, dass ich einen kenn, der das Problem auch hat. ... link (3 comments) ... comment
patpatpat, 3. November 2010 um 20:02:00 MEZ Abt. Telekonferenz - heute: demnächst holographisch Holographische Telepräsenz ist machbar, belegt dieser Prototyp: ... link (2 comments) ... comment
fuzzy, 3. November 2010 um 19:13:00 MEZ Abt. Das infamy Filmrätsel ... link (2 comments) ... comment
friedman, 3. November 2010 um 18:09:00 MEZ Bogenbert ha! ich bin euch ja noch den bericht von meiner bogenjagdausbildung am letzten wochenende schuldig:
jetzt mal ein kurzbericht:
abschluss
theorie: hervorragend
präzision: wegen vermurkstem visier und (trotz betablocker) starkem zittern vergeigt.
praxis: (parcour inklusive ansprechen, unwaidmännische schüsse verweigern, komplizierten multiple-coice zielgruppen, fährten und blutspurensuche) das erste drittel theorethisch glänzend. aber bis auf zwei, alle schüsse vergeigt. die pfeile landeten immer einen halben meter zu weit links, was mir von 400 möglichen und 200 nötigen plus-, 60 (!) minuspunkte im ersten prüfungsdrittel mit dem grössten punktepotential einbrachte. grund: das visier, das ich in der nacht vorher noch perfekt eingeschossen hatte, haqt sich wegen einer lockeren stellschraube bei transport verstellt. dann nochmal literweise schweiss vergiessend in aller eile das visier nachgestellt und die beiden zwei letzten prüfungsteile unter den vier besten abgeschossen. hat dann knapp doch noch gereicht, obwohl die prüfer mir schon keine chance mehr gegeben hatten. auf die aufholjagd nach dem fehlstart bin ich fast stolzer, als wenn ich von anfang an alles getroffen und die maximalpunktzahl erreicht hätte.
fazit: alles compounder. ich war der einzige, der zum spass und als backup noch nen recurve dabei hatte und überhaupt besass. trotzdem waren die leute mehrheitlich cool. ich hatte meinen spass (trotz schlafloser nächte, schweissausbrüchen und zittern), ne menge gelernt und nächste poder übernächste woche hol ich noch schnell die präzisionsprüfung nach womit ich über einen internationalen bogenfähigkeitsausweis verfüge, der mich in einigen europäischen ländern ohne weiteren schein zur jagd legitimiert, mir in anderen die zusätzliche bogenprüfung zum jagdschein erspart.
p.s.: läuft alles optimal, bin ich zur nächsten jagdsaison mitininhaber eines reviers. ... link (one comment) ... comment
supra, 3. November 2010 um 15:44:00 MEZ Abt. Wer andern eine Grube gräbt, wird fündig Was machen die Archäologen? Sie graben und graben und graben und verzögern mit ihren Grabungen manches Bauprojekt. Nicht wirklich aber den Rückbau des Rheinhafens St. Johann, obschon die Ausgräber laut Aussage des Basler Kantonsarchäologen Guido Lassau einen "sensationellen Fund" aus der keltischen Vergangenheit Basels vorzuweisen haben. Nun so richtig vorweisen können sie ihn nicht, denn er befindet sich zu grössten Teil noch im Erdreich. Das heisst in einem Erdblock von neun Tonnen Gewicht, der kürzlich als Ganzes neben dem beinahe vollständig abgebrochenen Silobau ausgehoben und versetzt wurde. Jetzt steht der Erdblock in einem Gebäude auf dem Areal zur Indoor-Ausgrabung bereit. Die Oberfläche des Erdblocks sieht vielversprechend aus: Keramikgefässe und -becher, die zum Teil unzerstört geblieben sind, Bronzepfannen, ein Bronzereif – allesamt Fundstücke, die – so Lassau – den Schluss zulassen, dass es sich um den Höhepunkt von mittlerweile 99 Jahren Grabungsgeschichte auf dem Areal der ehemaligen Keltensiedlung zwischen Voltaplatz und Brückenkopf der Dreirosenbrücke handelt. ... link (no comments) ... comment
friedman, 3. November 2010 um 11:17:00 MEZ ist euch ... eigentlich aufgefallen, dass in baz-berichterstattung über den sp-parteitag nur vertreter der minderheit ausführlich zu wort kommen und kein einziger der mehrheit? das ist nicht mal mehr verlautbahrungsjournalismus, sondern propaganda. ... link (no comments) ... comment
supra, 3. November 2010 um 09:42:00 MEZ Abt. Überalterung Jetzt melden sich die prominenten jungen Genossen zu Wort. In der besten aller Basler Tageszeitungen kommt nun der 64-jährige Charles Lewinsky, Autor von so glatten TV-Sitcoms wie "Fascht e Familie", als "jüngstes Parteimitglied" zu Wort. Die SP hat nicht nur Ab- und Ausschaffungs-, sondern auch Überalterungsprobleme. ... link (one comment) ... comment |
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Sperrfrist: 02.09.24, 09:53
Motto: "Journalism is printing what someone else does not want printed. Everything else is public relations." @infamyblog folgen Youre not logged in ... Login
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Abt. Keintunnel
Nicht
vergessen, die Auto-Nerds wollen Milliarden in den Autobahnbau verlochen. Das ist sowas...
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Abt. Witz des Tages "Es
soll sogar prominente Klimakleber geben, die Flugreisen nicht grundsätzlich ablehnen,...
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